Freising
Allgemein
August
1931.
Exercitien
Pater
Ingbert Naab
.
Er fährt mit nach München.
September
1931.
Bischofskonferenz.
Bis
Samstag
dort geblieben,
weil
Sonntag
Weihe (
Clemens
)
in
Scheyern.
Inspektor
Abele
wegen
Sankt
Zeno.
Professor
Klebel
(war krank,
Bauchoperation
wunderbar
gerettet) wollte mit
nach
Sankt
Clemens,
aber das Wetter zu schlecht, das nächste Mal.
Im Zimmer statt
Doris
Schwester Alwerda
.
Die
Diener
Bastel
und
Engelbert
.
Wir suchen Zimmer für
Franz
Müller
,
Partenkirchen,
Büro.
Im
Sankt
Martinkirchlein
das Kunstmuseum.
Korbinian
1931. Sehr viele
Geistliche
zu Tisch. Im Haus
70 M.
und
Custos
20. Wegen
Schrank
von
Kronwinkl,
Anzeichen von eigentümlicher Menschenscheu und Irrsinn, zwei Rückfälle,
einmal aus dem
Georgianum
entlassen, einmal aus dem Seminar weggeblieben
beziehungsweise
eigenmächtig nach
Innsbruck
gegangen.
Wir werden ihn nicht aufnehmen können. Wegen eines anderen beklagt sich
Generalpräfekt
bei
Röhrl
,
schaut stundenlang
in die
Ecke,
nochmal beobachten.
Dr.
Müller
hat sich vorgestellt,
Englhart
ist gerade im zweiten Examen,
kein Weihwasser in der Hauskapelle.
Weihen
Passionssonntag
11.-13. März 1932.
Eine sehr große
Zahl, 84.
Erster Tag 8 -
10.45 Uhr.
Sehr
kalt,
vielleicht die kälteste Nacht.
Sonntag
Präsidentenwahl.
Vor
dem
Subdiakonat
unmittelbar tritt
Rauscher
von
München
zurück. Ich spreche ihn nachher, in den
Nerven
ganz verstört. Wird wohl wiederkommen.
Ein
Minorist
Fuhrer
einige Tage vorher zurückgetreten, wurde
aber doch aufgerufen. 2. Tag
8.00 - 11.00 Uhr.
Wieder sehr kalt.
Die
Ordner
fahren
während des ganzen
Adsum
herum. Wegen der Kälte an beiden
Tagen Mantel.
Gesprochen hat
Winkler
.
Generalpräfekt
Friesinger
für Neujahrsbrief gedankt.
Kaiser
:
Male im Gesicht werden bald
ganz vergehen.
Schwester
Adolphus
bringe ich nachmittags Nachricht,
daß auf drei Jahre
Amtszeit
verlängert,
wir
(
Subregens
)
gelangen aber zuerst ins
Städtische
Krankenhaus statt ins
Districtkrankenhaus,
schickt anderen Tag Blume.
Das Büro von
Dr.
Müller
gesehen,
wo jetzt
Schwester
Chrysantha
?
Sehr tüchtige Arbeiter.
Am
Domberg
war gegen
Eis
zum Glück
Sand
gestreut.
29. Juni - 5. Juli 32 sieben Tage
hier mit Priesterweihe,
Firmung und
Visitation.
Nachmittags
15.00 - 17.00 Uhr
in
Wies,
einmal mit
Röhrl
.
Kirche jetzt ganz
fertig,
hell
und freundlich, im
Refectorium
und
fränkischer
Käs
50 M
an der Pforte.
Pater
Aloys Then
Prior,
Pater
Justin
,
der
Ökonom.
Sonst allein.
Links
von der Wies führen
Waldwege. Herz-Jesu
-Freitag
Abend
nach Tisch nicht Gesang,
sondern
„Wallfahrt“
ins
1. Museum,
wo Gesang, Ansprache über
Schlachtopfer
der Sünden, Lied.
Tisch
18.30 Uhr.
Für
Haus
100,
für
Pater
Albertus
50 Zigaretten à 10.
Für Bedienung im Haus 50 + 10 (
Pförtner
) + 5
Briefbote
.
Von hier aus
Visitation
in
Allershausen
und
Wolfersdorf
- nachmittags immer zurück.
Am
letzten Abend kommt
Bischof
von
Stuhlweissenburg
,
der seinen
Alumnen
Roßn
und mich in München nicht traf.
27./28. Juli 1932.
Eucharistischer
Priestertag
mit Feier des
vierzigjährigen
Priesterjubiläums.
Abends
19.30 Uhr
predigt
Pirngruber
:
Die
Eucharistie
in der Geschichte.
Früh
5.30 Uhr
ist
Aussetzung, ich komme eine Stunde
seitlich
im
oberen
Gang.
8.15 Uhr
predigt
Weihbischof
, ich halte
Pontifikalamt
Eucharistie
bis
10.15 Uhr.
10.30 Uhr
Festakt mit
Hof
des Knabenseminars:
Canonicus
Winichthaler
Jugend und Volk zur
liturgischen
Erziehung.
Subregens
Westermayer
,
zum 1. Mal
in coloribus,
sehr
philosophisch.
Ich halte kurzen Schluß.
13.00 Uhr
Tisch
im Knabenseminar,
verrückt,
drei
Fleisch
und noch
nachserviert.
15.00 Uhr
halte ich
Vesper,
dann
theophorische Prozession.
Etwa dreihundert Priester dabei. Schönes Wetter. Bei der Ankunft im Seminargang Lieder und Begrüßung,
obwohl vorher und nachher
Synodalexamen.
Abends für die Sänger
Freibier 39 M.
im
Leoheim.
Für
Diener und
Custos
50 M.
17.00 Uhr
ab mit
Pfaffenbüchler
.
19./20.
November
1932.
Vorabend
Dr.
Himmelreich
:
Geheimbund von
jungen katholischen
Journalisten,
die von mir nichts verlangen als den Segen,
siehe
Tagebuch
. Kalt aber
Sonne
untertags.
Generalpräfekt
Namberger
gesprochen. Der neue
„Regens“
,
so geheißen von jetzt ab,
und
Röhrl
als
Domkapitular
predigt.
1.
/2.
April
1933.
Minores
und
Majores
39 + 32.
Nachts kalt, untertags Sonne und
warm. Einzug über den
Hof,
beide Tage mit
Mantel.
Es ist nach der
nationalen
Revolution, alles noch gedrückt.
Hauptlehrer
Braun
steht am Wege, eben aus der
Haft
entlassen. Beim gemeinsamen Tisch soll die Schwester
uns nicht zwei Fleisch oder
zwei
Gänge
geben. Das Seminar war nach Waffen durchsucht worden,
Custos
sehr erschrocken, die reichsdeutsche Fahne war aufgezogen, nicht
Hakenkreuzfahne.
Dr.
Himmelreich
am Vorabend, nichts anderes als ein
Interview,
siehe
besonders
.
Richtlinien für die katholischen Zeitungen - ob auch darüber Mitarbeit -
nicht mehr
vorlassen.
Fuhrer
und
Rauscher
diesmal dabei.
Generalpräfekt
Namberger
gesagt, nicht so viel Papier im Garten herumliegen lassen.
Gressierer
war krank geworden, ein
Musterzögling,
ich besuche ihn auf dem Krankenzimmer. Auch beim
Diaconat.
Dauert nicht ganz drei Stunden.
Tisch
immer bei den
Alumnen,
auch am letzten Tag.
Bürgermeister
Bierner
war
abgesetzt worden, ein
kommissarischer protestantischer
Baurat
.
1. Tag
der
Weihe
incipit
7.30 Uhr,
weil
10.30 Uhr
Eröffnung der
heiligen
Pforte
in
Rom,
im Saal wohnen
wir bei, sehr gut zu hören.
Am
Abend
des gleichen Tages die Entzündung der Lichter am Kreuz auf
Monte
Senario,
weniger gut zu hören
.
Schwestern sollen nicht zu viel
kochen,
nicht zwei Fleisch oder zwei Gänge.
Primizbilder
sollen
vorher dem
Regens
vorgelegt werden.
28.
/30.

Juni 1933,
Priesterweihe 33.
8.00 Uhr
-
11.30 Uhr.
Schreckliches
Wetter, Regenstürme,
kalt. Die Regierung hat feierliche
Einzüge
und große
Primizessen
verboten.
Regens
Westermayer
feiert zugleich sein silbernes
Priesterjubiläum.
Tisch
leider im roten Saal,
aber wenigstens nicht mehrere Fleisch.
18.00 Uhr
Vereidigung -
18.20 Uhr.
18.30 Uhr
Herr
Schneider
.
5 M. Fliegertag
fällt aus
wegen Regen.
30. Juni,
Firmung
für
Freising.
Spiritual
geht am Vorabend früher
weg,
weil noch Beichte hören.
Nachmittag
17.00 Uhr,
Elisabeth
und
Maria
Fitz
mit
Winfried
vom Lehrerseminar.
Abends zu Tisch -
21.30 Uhr
im Knabenseminar. Nach der Firmung wollte ich mit
Dr.
Englhardt
Professor
Walz
besuchen - war nicht zu Hause. Dann
Professor
Muth
-
ist sehr schlecht dran. Dann
Professor
Dürr
,
den wir
Heckenstallerstraße
9
suchen, aber nicht zu
Hause
anfinden.
Englhardt
schreit auf alle Fenster hinauf. Nachmittag kommt
Uditore
Panico
- aus einem Mißverständnis.
Dem Pförtner
Engelbert
5 M.
Custos
hatte mein
Sedile
einfach auf die andere Seite getragen.
7. - 11.
August
33.
Exercitien
.
Pater
Heinrich
Holzapfel,
bei furchtbarer
Hitze.
Der
Boden
vor dem Speisesaal macht einen furchtbaren Lärm. Der
Barbier
Fischer
ein anderer
als
das letzte Mal
5 M.
Den Schwestern 50, den
Ministranten
100, dem
Custos
20.
Die neue
Orgel
mit dem kleinen
Spieltisch
in der
Nische,
während die Orgelpfeifen auf dem
Speicher isoliert.
Das neue
Altarbild -
das viele Licht ein wenig abblenden. Links oben das
Chörchen
niemals benützt.
Subregens
war zwei Mal bei mir wegen Aufbewahrung seiner Urkunde. Ein Papstbild von
Roth
gekauft
1500 M
und mitgenommen,
stattdessen Bild von
Hirsch
hierher zu bringen.
20.
November
33
,
Korbinianstag.
Montag
herrliche Sonne,
aber ein
Schatten:
Direktor
Rossberger
ist seit zwei Tagen verhaftet, die
Präfekten
und sogar die Zöglinge mussten sich verhören lassen, sehr aufgeregt. Bürgermeister
Lederer
ist Bruder des
Kuraten
von
Waldtrudering,
Zweiter Bürgermeister
Lechner
wild
und gleich wieder gerührt,
war
ebenso
wie Oberregierungsrat
Schels
,
daß
Rossberger
verhaftet wurde. Im Zimmer
neues Telefon.
Neue
Oberin
,
bisher im Knabenseminar.
Generalpräfekt
Kirchdorf
bei mir - über Gottesdienst.
Präfekt
Mangold
hat sich in der Sache seines
Direktors
sehr klug benommen. Wir haben mit ihm die Häuser an der
Südfront
angeschaut,
weil die Räume nicht reichen. Bei der Wegfahrt
Hitlerjugend
um das
Auto,
wollte
nageln
, wurde weggeschickt,
weil
Rossberger
gleichzeitig in Haft.
16. - 18. März 34
.
Minores
und
Maiores.
Herrliches Wetter, aber am 1.
Tag
kalt. Neues Telefon.
Papstbild von
Peter
Hirsch
mitgebracht. Vereinshaus ist beschlagnahmt.
Rossberger
in Haft,
Brunner
erzählt vom
Abitur.
Zum 1. Mal Gesinnungsprüfung. Ich arbeite an meinem Kreuzweg. Besuche:
Studiosus theologiae
Maier
über den Arbeitsdienst der
Theologiestudenten,
er war in Berlin.
Gräfin
Gundelinde
mit den zwei Kindern
Caspar
und
Theresia
,
fürchtet vor dem
Sterilisierungsgesetz,
schimpft vor den Kindern über die Zeiten. Vergessen,
das
Grab von
Muth
zu besuchen. Tisch
18.30 Uhr,
Tonsur
19.15 Uhr.
Die Feier früh
8.00 Uhr
-
10.45 Uhr.
Die Theologen
gehen
11.30 Uhr.
Tisch
12.30 Uhr
immer bei den
Theologiestudenten.
Nächstens auch nach der Priesterweihe bei den Geweihten und dann zum Kaffee zu den Gästen.
Statt Kreuzweg jetzt
Vesper,
weil morgen
Josefstag
ist.
6. Mai 1934.
Priesterweihe
.
Vorweihe 35.
Wetter
früh
Regen,
untertags sehr heiß und Sonne, abends Gewitter.
Katharina
und
Gertraud
hier,
ebenso
Schmidt-Pauli
mit den
beiden
Bottlenberg,
Maria
La
Rosée
mit
Emanuel
.
Eid
17.30 Uhr
mit kurzer Einleitung,
18.30 Uhr
Tisch (Immer bei den
Weihecandidaten,
auch am Weihetag, später ins rote Zimmer
zu den Geistlichen,
auch Abendtisch bei den
Alumnen).
19.15 Uhr
Maiandacht,
ebenso am
folgenden Tag, ich wohne im Chor oben bei.
Zimmer
neu gestrichen,
noch im Geruch der
Ölfarbe.
Besuche:
Nach der Vesper
Katharina
und
Gertraud
,
darf mit nach
Rom,
Emanuel
.
Rektor
Espenberger
über
Jubiläumsfeier
der Hochschule am
18. Juli,
Dr.
Werner
vom Regensburger Anzeiger
.
Die
Eltern von
Mois
von
Rottenbuch M 50.
Drei
Tage
Firmung
:
Am ersten Nachmittag ins
Sankt
Clemenskirchlein
hinaus. Unterwegs auf dem Rad.
Steigenberger
,
Geselle,
erzählt,
wie sie dort eine Abendandacht halten wollten und vom
Gendarmen
weggeschickt wurden. Im Kirchlein
verschlossen arbeitet
Professor
Klebel
in der Sakristei, glücklich,
daß heute Früh Bittwallfahrt von
Sünzhausen
hier war,
betet
sein neues
Gedicht vor unter Tränen, besorgt,
wer
nachdem ihm
dafür sorgen wird, seine
Frau
schwer magenkrank, bleibt vier Tage hier, schwer wegzukommen.
Gewitterregen. Am zweiten Tag,
Nachmittag Grab von
Muth
im neuen Friedhof und Seminar und Schwestern und
Greichet

und
Josef
besucht.
Besuch von
Professor
Pfannholz
wegen
Dr.
Steger
,
der entlassen wurde
.
Am ersten Firmtag abends im
Lichthof
des Seminars ein schönes Spiel mit Sprechchor, ein Priesterspiel. Ich bleibe nicht,
weil
Rossberger
noch im Gefängnis ist.
Nota bene
:
Am
Altar
den Holzrahmen entfernen: Küssen und
Gesten
auf den Altar. Nicht auf den Rahmen.
An der
Pforte
Hausmeister
Blasius
(M 3.)
neben
Schwester
Alberta
.
18. Juli 1934.
Einhundertjahrjubiläum der
Hochschule
.
Vorabend spät
20.00 Uhr München
ab.
9.00 Uhr
Pontifikalamt
mit
Tedeum.
Vorher der Rektor
Espenberger
predigt
über Gott und Christus und Allerlei.
12.00 Uhr
kommen die
Professoren
beider Abteilungen zu mir, dabei ist
Ludwig
,
nicht aber
Holzhey
.
Auch
Linhardt
ist nach
München
zurück,
Hertel
fehlt überhaupt. Bleiben die Herren bei Tisch. Man hätte mehr durcheinander setzen müssen, nicht die Domherren alle vorne. Nach Tisch
photographiert.
15.00 Uhr
zurück, ich gehe also nicht auf den
Lindenkeller.
Für den
Knabenseminaristen
aus
Mittenwald 100 M.
Leuthner
dankt dafür.
Stummer
war
auch hier.
6. - 10.
August
34.
Exercitien, Pater
Eckl
Redemptorist.
19./20.
November
34.
Korbinian

.
Am Altar küßt man den
Holzrahmen
statt den Altar.
Kelch
nur bei der Priesterweihe
klein
.
Die
Schwester
der
Schwester Alwerda
Neuburg
an der Donau
hatte
um Unterstützung geschrieben
(20 M).
Studienprofessor
Wolf
besucht mich: Die Lehrer singen nicht mehr im
Domchor,
er hat viel für
Rossberger
getan.
Generalpräfekt
Anton
Maier
sagt, ein guter Geist im Hause,
sein Nachfolger für
Götz
.
Neuhäusler
predigt,
große Beteiligung, sehr viele Geistliche hier. Der
Schemel
vor dem
Sanctissimo
nicht unter der
Lampe!
15. - 19.
Februar
35:
Zwei Tage
Weihen
(für zwei war
Dispens
nicht gekommen
wegen
Illegitimität).
Große Zahlen
57
Minores,
43
Majores
:
genau eine Hundertschaft. Besuch von privat,
Gundelinde
mit der
Tochter
:
Ob der
Sohn
nicht
angezeigt
werde
-
nach
Ungarn?
Zuerst viel Regen und schwere Stürme.
Große Begeisterung.
Dann zwei Tage
Bibeltagung.
6.30 Uhr
heilige Messe für
Röhrl
in der Hauskapelle mit
Kommunion
der
Candidates
.
Am zweiten Tag Messe im Knabenseminar
6.30 Uhr
in Chorkleidung mit Mantel.
Kommunion
ohne Ringkuß. Zu feierliche Messe. Beim
Hinausgehen kurze Ansprache.