Tagebucheintrag vom 31. März 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 163-164
Charsamstag
31.
März 34.
Abschluß
des
Monats.
Früh nach dem
Officium
und Mittag
bis zur Auferstehungsfeier den
„Kreuzweg
der katholischen
Aktion“ diktiert.
Weingartner Johannes und Kaufmann Josef „Jugendführer von Amberg“ wollen durchaus zu mir, von Sekretär angemeldet. Ich gebe ihnen je ein Lichtbild mit Unterschrift und je 10 M. Sie wollen ihrem Verband von mir ausrichten, treu zu bleiben. Respondeo: Wir halten nicht auf,wenn sie zur HJ gehen wollen. Die Eltern machen uns sonst später Vorwürfe und diese Verantwortung können wir nicht übernehmen. Die Jugend muss nur jetzt warten können, nicht so stürmisch nach der Lösung verlangen. Diplomaten gehen langsame Schritte, weil zu viel davon abhängt.
Monsignore Panico: Soll hier seine Sachen holen mit dem Auto, weil Nuntiatur verlegt wird. Eben habe Hirsch das Bild Vassallo - Hitler groß gemalt in der Nuntiatur abgeben lassen. In Prag die Frau eines Gesandtschaftsrates, der nach Berlin zurückkommt mit den zwei Kindern convertiert. Er habe sie getauft und vom Heiligen Vater ein schönes Telegramm. Mit Bertram sei über Besetzung Einigung erzielt, er muß nur in 25 Jahren verkaufen, sonst verfällt dem Staat. Über mich habe er gehört überall: Die Adventspredigten seien eine mutige Tat gewesen. Vassallo habe nichts nach Rom geschrieben und meine, hier zu bleiben, wenn nicht als Nuntius dann als Delegat.
Frau Winand und ihr Sohn: Auf dem eigenen Gut sehr schwer angestrengt, unterernährt. Er spricht sehr ernst, geistige Interessen seien dort nicht. Sehnsucht nach Willibaldsburg. Später auf ein besseres Gut. Wollte Mittag einen Osterhasen schicken, waren schon abgereist.
Monsignore Brem: Seraphisches Liebeswerk, bereit, die zwei Anstalten im Fall der Auflösung des Vereins zu übernehmen. Aber noch nicht zusagen, sondern nur: Ich bin bereit, mich darin zu erklären. Adam aus Gardone zurück? Weil sein Bruder, Nationalsozialist in der Fürsorge, verhandelt? Ja.
17.00 Uhr Frau Gräfin Larisch mit drei Enkeln: Bekommen Osterhasen, die Erzieherin Fräulein Seidel aus Straßburg erhält die Adventspredigten. Sie hatten alle drei Gedichte aufgesagt.
18.30 Uhr Auferstehungsfeier. Dom wieder sehr gefüllt. Großes Polizeiaufgebot. Bei der Wegfahrt die dummen Ovationen.
Weingartner Johannes und Kaufmann Josef „Jugendführer von Amberg“ wollen durchaus zu mir, von Sekretär angemeldet. Ich gebe ihnen je ein Lichtbild mit Unterschrift und je 10 M. Sie wollen ihrem Verband von mir ausrichten, treu zu bleiben. Respondeo: Wir halten nicht auf,wenn sie zur HJ gehen wollen. Die Eltern machen uns sonst später Vorwürfe und diese Verantwortung können wir nicht übernehmen. Die Jugend muss nur jetzt warten können, nicht so stürmisch nach der Lösung verlangen. Diplomaten gehen langsame Schritte, weil zu viel davon abhängt.
Monsignore Panico: Soll hier seine Sachen holen mit dem Auto, weil Nuntiatur verlegt wird. Eben habe Hirsch das Bild Vassallo - Hitler groß gemalt in der Nuntiatur abgeben lassen. In Prag die Frau eines Gesandtschaftsrates, der nach Berlin zurückkommt mit den zwei Kindern convertiert. Er habe sie getauft und vom Heiligen Vater ein schönes Telegramm. Mit Bertram sei über Besetzung Einigung erzielt, er muß nur in 25 Jahren verkaufen, sonst verfällt dem Staat. Über mich habe er gehört überall: Die Adventspredigten seien eine mutige Tat gewesen. Vassallo habe nichts nach Rom geschrieben und meine, hier zu bleiben, wenn nicht als Nuntius dann als Delegat.
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Englische Fräulein
–
gratuliere.
Von ihren
16
Abiturientinnen
haben sechs die Hochschulreife,
die abgeordnete Lehrerin war
sehr zufrieden. Bei den Schulschwestern von 22 erhielten acht. Einzelne Mitglieder
bei der
NSLB.
Das Dekret,
daß die
Oberin
nicht länger bleibt,
sei schrecklich; fürs Waisenhaus eine Eingabe.
Frau Winand und ihr Sohn: Auf dem eigenen Gut sehr schwer angestrengt, unterernährt. Er spricht sehr ernst, geistige Interessen seien dort nicht. Sehnsucht nach Willibaldsburg. Später auf ein besseres Gut. Wollte Mittag einen Osterhasen schicken, waren schon abgereist.
Monsignore Brem: Seraphisches Liebeswerk, bereit, die zwei Anstalten im Fall der Auflösung des Vereins zu übernehmen. Aber noch nicht zusagen, sondern nur: Ich bin bereit, mich darin zu erklären. Adam aus Gardone zurück? Weil sein Bruder, Nationalsozialist in der Fürsorge, verhandelt? Ja.
17.00 Uhr Frau Gräfin Larisch mit drei Enkeln: Bekommen Osterhasen, die Erzieherin Fräulein Seidel aus Straßburg erhält die Adventspredigten. Sie hatten alle drei Gedichte aufgesagt.
18.30 Uhr Auferstehungsfeier. Dom wieder sehr gefüllt. Großes Polizeiaufgebot. Bei der Wegfahrt die dummen Ovationen.