Tagebucheintrag vom 23. Februar 1933⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 23
Donnerstag,
23.
Februar,
11.35
(statt
11.15)
-
12.00 Uhr:
Reichswehrminister
Freiherr
von Blomberg:
Bringt Grüße
von
Feldmarschall
und spricht
dann
lange über ihn. Kommt nicht mehr nach
Dietramszell,
weil
Neudeck
in einer Nacht zu erreichen. Nimmt alles
seelisch sehr tief.
Hier die einzige Personalpfarrei für Reichswehr für die katholischen Soldaten –
sehr guter Eindruck, geistige Auslese –
hört das sehr gerne,
Leb
15.30 Uhr gebe ich den Vier Jahreszeiten Karte zurück, auch an Generalleutnant Adam und Freiherr von Hammerstein, die Karten abgegeben hatten.
16.00 Uhr Generalsecretär Paulus Lenz von der Friedensbewegung – am gleichen Tag mit dem [ ... ] Reichswehrminister! Will nicht glauben, daß ich in einer anderen Diözese nicht sprechen kann. Jetzt die Frage der allgemeinen Wehrpflicht nicht anschneiden, da die Regierung selber darüber schweigt. Ich kann nicht Thesen aufstellen, die von der Bischofskonferenz nicht gedeckt werden. Ist auch schwer wegen Haltung des Papstes. Ich rate also 1) nicht zu viel in öffentlichen Versammlungen 2) Friedensaktion jetzt nicht verkünden. Innerhalb der Kirche können wir predigen. 3) Die Reden von Genf sammeln. Fürs Büro der Friedensbewegung 200 M. Einen Kreis von zahlenden Mitgliedern gewinnen.
18.00 Uhr Tonsur, im Georgianum.
Vermutlich gemeint:
Wilhelm von Leeb
habe dankbar von mir gesprochen – auch in
Osterfeuer-Exercitien
und wir wollen doch die seelische
Ertüchtigung. Mit klingendem Spiel zum Gottesdienst.
Ich:
Die Haltung des Abgeordneten
Nadolny
in
Genf
ist
würdig, seine Sprache klar. Besonders gestern,
als er forderte, keine
Luftgasbomben
und keine Angriffswaffe
– darüber erfreut.
„Wir
gaben ihm natürlich unsere
Instruktionen
mit“. Warum die Engländer uns nicht helfen, nicht mal
Henderson?
Er war auch
dort, eine verlogene Gesellschaft. England rechnet sich nicht zum
Kontinent.
Ich: Aber die deutliche Erklärung von England:
Hier handelt es sich nicht um Sicherheit – dann wieder umgefallen.
Im Vorzimmer stellt er seinen
Adjutanten,
Oberstleutnant
x
vor und einen
Offizier
von hier als
Ordonnanz
beigegeben.
15.30 Uhr gebe ich den Vier Jahreszeiten Karte zurück, auch an Generalleutnant Adam und Freiherr von Hammerstein, die Karten abgegeben hatten.
16.00 Uhr Generalsecretär Paulus Lenz von der Friedensbewegung – am gleichen Tag mit dem [ ... ] Reichswehrminister! Will nicht glauben, daß ich in einer anderen Diözese nicht sprechen kann. Jetzt die Frage der allgemeinen Wehrpflicht nicht anschneiden, da die Regierung selber darüber schweigt. Ich kann nicht Thesen aufstellen, die von der Bischofskonferenz nicht gedeckt werden. Ist auch schwer wegen Haltung des Papstes. Ich rate also 1) nicht zu viel in öffentlichen Versammlungen 2) Friedensaktion jetzt nicht verkünden. Innerhalb der Kirche können wir predigen. 3) Die Reden von Genf sammeln. Fürs Büro der Friedensbewegung 200 M. Einen Kreis von zahlenden Mitgliedern gewinnen.
18.00 Uhr Tonsur, im Georgianum.