Tagebucheintrag vom 6. September 1917⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10001,
Seite 28
6.
September,
10.00 - 11.00 Uhr,
Königliche
Hoheit
Prinzeß
Ludwig Ferdinand
wegen
Pedagogium
und
Dr.
Sanz
.
Ich erkläre:
Das
Ordinariat
hat kirchenrechtlich richtig entschieden,
das Gerücht ist so stark und so weit verbreitet, namentlich
das
Zeugnis des
Konsuls
.
Über
Prinz
selber war vor Gericht ausgesprochen, sie habe
es mit dem Hausarzt und was alles über den
Ludwig
gesagt wurde. Der
Inspektor
soll verschwinden in die Schweiz.
11.00 - 11.30 Uhr Minister Knilling
,
der warten mußte wegen
Prinzeß
, und dann
klopft der
Diener
bei ihm.
Über
Bullen
für
Sebastian
, Mirabail,
persönliche
Verabschiedung
beim
Kriegsministerium.
Bischof Lingg
von
Augsburg
und sein
Weihbischof
– gehen aber vorher weg,
weil
Prinzessin
solange blieb.
11.30 - 12.00 Uhr Professor Schultz
von der
Maria-Theresia-Kreisrealschule:
Über sein
25-jähriges
Priesterjubiläum,
seinen vortrefflichen
Mitarbeiter
Sauter
,
das Lehrbuch der Religion,
Real
und
humanistische
Bildung, Dank,
daß er seinen Beruf so hoch
auffaßt,
Bittet um den Segen.
12.30 - 13.00 Uhr Reichsrat Cramer-Klett
kommt von
Aschau:
Will dem vom
Papst
gesetzten
Vater
huldigen
und um drei Segen kniend
bitten für sich, für seinen Beichtvater
Pater
Stephan
und für seine
Kongregation.
Auch wichtig, daß er durch seinen Vetter
Laßberg
beim
König
für
Pater
Coelestin
Schwaighofer
vorstellig wurde.
Finanziell
habe er für
Frauenchiemsee
einzutreten,
das tief verschuldet sei, jetzt von den
Benediktinern,
einer aber mache dem
Ordinariat
den Vorwurf,
sie hätten den früheren
Beichtvater
hingesetzt,
das
Ordinariat
hätte nicht viel Verständnis für
monastischen
Geist.
Bettinger
sei ihm sehr gewogen gewesen, hätte ihn zur
famiglia cardinalizia
genommen und, von Speyer zurück,
gesagt: „Das ist ein Bischof
Bischof“.
15.00 - 16.00 Uhr Frau Hofrat Ammann
,
Abt Danner
(jetzt erst ein ganzer
Abt,
weil nicht mehr gesund).
Fräulein
Zettler
.
Protektorin
über die Frauenschule.
Weigl
habe
Psychose,
ob
Kauf
genehmigung
– nach der Verordnung von
1905. Ja sonst die
Konkurrenz
nicht auszuhalten.
Cramer-Klett
soll
50000 M.
geben, darüber später. Säuglingsfürsorge.
16.00 - 17.00 Uhr Dr. Sanz
von
spanischem Paedagogium
über
Konsul,
die Zeugin
Schwester
führt doppelt
Bücher,
ein deutscher Geistlicher
kann nicht im Haus sein als sein
Inspektor,
in vier bis fünf Jahren geht er zurück,
dann
in deutsche Hände,
ohne
Paedagogium
geht
er
nicht, vor Gericht bekommt er als Fremder niemals Recht, wann
er eine Hauskapelle
haben könnte. Ich bitte Sie,
retten Sie
das
Paedagogium.
Selbst wenn alles wahr wäre, sind denn in München lauter
Heilige.
Ich bin kein Heiliger,
aber auch
kein Teufel.
Ich bin nicht gefallen,
aber durch die Gnade Gottes, in aller Versuchung.
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Möglicherweise gemeint: Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern
.
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![Kontextkommentar: Möglicherweise gemeint: Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern.](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kontextkommentar:
Möglicherweise gemeint: Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern.](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kontextkommentar: Wahrscheinlich ist der Priester Dr.
Sanz
gemeint.](resources/images/dokument/i-icon.png)
11.00 - 11.30 Uhr Minister Knilling
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Bischof Lingg
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11.30 - 12.00 Uhr Professor Schultz
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12.30 - 13.00 Uhr Reichsrat Cramer-Klett
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![Kontextkommentar:
Möglicherweise ist Pater Stephan Kainz gemeint.](resources/images/dokument/i-icon.png)
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![Italienisch „Kardinalsfamilie“](resources/images/dokument/i-icon.png)
15.00 - 16.00 Uhr Frau Hofrat Ammann
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16.00 - 17.00 Uhr Dr. Sanz
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6.
Sept.
10 - 11
Kgl
Hoheit
Pzß
Ludwig Ferdinand
wegen
Pedagog.
/
und Dr. Sanz. Ich erkläre: Das Ordinariat hat kirchenrechtlich richtig entschieden, das Gerücht ist so stark und so weit verbreitet, namentlich das /
Zeugnis des Konsuls. Über Prinz selber war vor Gericht ausgesprochen, sie habe es mit dem Hausarzt und was alles über den Ludwig gesagt wurde. Der Insp. /
soll verschwinden in die Schweiz.
11 - ½ 12 Minister Knilling, der warten mußte wegen Prinzeß, und dann klopft der Diener bei ihm. /
Über Bullen für Sebast., Mirabail, persönliche <Verabschiedung> beim Kriegsmin.
Bischof Lingg von Augsburg und sein Weihbischof – gehen aber vorher weg weil Prinzessin solange blieb.
½ 12 - 12 Prof Schultz von der Maria Ther. Kreis real schule: Über sein 25 j Priester jub., /
seinen vortrefflichen Mitarbeiter Sauter, das Lehrbuch der Religion, Real und human. Bildung, Dank daß er seinen Beruf so hoch auffaßt /
Bittet um den Segen.
½1 - 1 Reichsrat CramerKlett kommt von Aschau: Will dem vom Papst gesetzten Vater huldigen /
und um drei Segen kniend bitten für sich, für seinen Beichtvater P. Stephan und für seine Kongreg. Auch wichtig, daß er durch seinen Vetter /
Laßberg beim König für P. Coelestin Schwaigh. vorstellig wurde. finanz. habe er für Frauen chiem- /
see einzutreten, das tief verschuldet sei, jetzt von den Bened, einer aber mache dem Ordin. den Vorwurf sie hätten den früheren Beichtvater hingesetzt, /
das Ordin. hätte nicht viel Verständnis für monast. Geist. Bettinger sei ihm sehr gewogen gewesen, hätte ihn zur /
famiglia cardinalizia genommen und von Speyer zurück gesagt: „Das ist ein Bischof =“.
3 - 4 Frau Hofrat Ammann, Abt Danner (jetzt erst ein ganzer Abt weil nicht mehr gesund) /
Frl Zettler. Protekt über die Frauenschule. Weigl habe Psych.., <ob | ohne> [ ... ] <Kauf>genehmigung – nach der Verordnung von /
1905. Ja sonst die Konkur nicht auszuhalten. CramerKlett soll 50000 M geben, darüber später. Säuglingsfürsorge.
4 - 5 Dr. Sanz von span. Pädag. über Konsul, die Zeugin Schwester /
führt doppelt Bücher, ein deutscher Geistlicher kann nicht im Haus sein als sein Inspektor, in vier bis fünf Jahren geht er zurück dann in deutsche Hände, /
ohne Pädag. geht er nicht, vor Gericht bekommt er als Fremder niemals Recht, wann er eine Hauskapelle haben könnte. Ich bitte Sie retten Sie das Päd.. /
Selbst wenn alles wahr wäre, sind denn in München lauter Hl. Ich bin kein Heiliger aber auch kein Teufel. Ich bin nicht gefallen aber durch die Gnade Gottes, in aller Versuchung.
und Dr. Sanz. Ich erkläre: Das Ordinariat hat kirchenrechtlich richtig entschieden, das Gerücht ist so stark und so weit verbreitet, namentlich das /
Zeugnis des Konsuls. Über Prinz selber war vor Gericht ausgesprochen, sie habe es mit dem Hausarzt und was alles über den Ludwig gesagt wurde. Der Insp. /
soll verschwinden in die Schweiz.
11 - ½ 12 Minister Knilling, der warten mußte wegen Prinzeß, und dann klopft der Diener bei ihm. /
Über Bullen für Sebast., Mirabail, persönliche <Verabschiedung> beim Kriegsmin.
Bischof Lingg von Augsburg und sein Weihbischof – gehen aber vorher weg weil Prinzessin solange blieb.
½ 12 - 12 Prof Schultz von der Maria Ther. Kreis real schule: Über sein 25 j Priester jub., /
seinen vortrefflichen Mitarbeiter Sauter, das Lehrbuch der Religion, Real und human. Bildung, Dank daß er seinen Beruf so hoch auffaßt /
Bittet um den Segen.
½1 - 1 Reichsrat CramerKlett kommt von Aschau: Will dem vom Papst gesetzten Vater huldigen /
und um drei Segen kniend bitten für sich, für seinen Beichtvater P. Stephan und für seine Kongreg. Auch wichtig, daß er durch seinen Vetter /
Laßberg beim König für P. Coelestin Schwaigh. vorstellig wurde. finanz. habe er für Frauen chiem- /
see einzutreten, das tief verschuldet sei, jetzt von den Bened, einer aber mache dem Ordin. den Vorwurf sie hätten den früheren Beichtvater hingesetzt, /
das Ordin. hätte nicht viel Verständnis für monast. Geist. Bettinger sei ihm sehr gewogen gewesen, hätte ihn zur /
famiglia cardinalizia genommen und von Speyer zurück gesagt: „Das ist ein Bischof =“.
3 - 4 Frau Hofrat Ammann, Abt Danner (jetzt erst ein ganzer Abt weil nicht mehr gesund) /
Frl Zettler. Protekt über die Frauenschule. Weigl habe Psych.., <ob | ohne> [ ... ] <Kauf>genehmigung – nach der Verordnung von /
1905. Ja sonst die Konkur nicht auszuhalten. CramerKlett soll 50000 M geben, darüber später. Säuglingsfürsorge.
4 - 5 Dr. Sanz von span. Pädag. über Konsul, die Zeugin Schwester /
führt doppelt Bücher, ein deutscher Geistlicher kann nicht im Haus sein als sein Inspektor, in vier bis fünf Jahren geht er zurück dann in deutsche Hände, /
ohne Pädag. geht er nicht, vor Gericht bekommt er als Fremder niemals Recht, wann er eine Hauskapelle haben könnte. Ich bitte Sie retten Sie das Päd.. /
Selbst wenn alles wahr wäre, sind denn in München lauter Hl. Ich bin kein Heiliger aber auch kein Teufel. Ich bin nicht gefallen aber durch die Gnade Gottes, in aller Versuchung.