Politische Ereignisse⇦ Einzelansicht
Nachrichtenexzerpte,
19./27. Juni 1933
19.6.33
Schmidt-Pauli
erzählt
:
Esser
mit dem Wutgesicht sei für
Hitler
in der
Prozession
gehalten worden.
Hitler
sei bei
mir gewesen, daß die
Hitlerjugend
mitziehen dürfe und ich hätte gesagt: Ja,
wenn ihre Fahnen geweiht wären, dann
erzürnt
weggegangen. In Wirklichkeit
erklären die
Hitlermädchen:
Ich hätte gewünscht,
daß sie mitziehen.
Abendmeldung: Aus Prag eben wieder Lügen. Es seien 270 Tote in den Concentrationslagern. Das sei nicht wahr. Kranke kommen zum Arzt. Die Behandlung sei einwandfrei. Besonders die Lüge, es werde der Nahrung Gift beigemischt.
Ein ungarischer Minister
war in
Erfurt
und überzeugt, der
Nationalsozialismus
sei nicht eine Durchgangserscheinung, sondern dauernd.
Die deutsche Delegation ist aus Genf abgereist, weil Beleidigungen gegen Deutschland seitens der Arbeitnehmer.
20.6.33 Koos![Unsichere Lesart. Weitere Lesarten: KorsKovs](resources/images/dokument/t-icon.png)
,
der bei der Gesandtschaft in
Wien,
spricht vor der
Presse,
unerhörte Verletzung des Völkerrechtes,
kein Verbot könne die
nationalsozialistische
Bewegung aufhalten in ihrem Siege.
Ministerium
für Wirtschaft: Heimarbeit erhält die Mindestsätze und selbst die werden nicht immer ausbezahlt.
Für den Tag der Jugend will der Evangelische Oberkirchenrat: Auch die Kirche soll mitwirken, Jugendgottesdienste sollen angesetzt werden.
Der Landbund richtet an die Hausfrauen den Rat: Keine ausländischen Kartoffeln, sondern deutsche Kartoffeln zu kaufen.
Der Staat sei ganz anders, als der bisherige liberaldemokratische Staat. Jetzt auch hier das Führerprinzip.
21.6. fortfolgende. Auf Firmung auswärts. In dieser Zeit Badenwacht aufgehoben, in der Pfalz Geistliche verhaftet, aber ein paar Tage darauf wieder enthaftet, am 26.6. in der Früh die Abgeordneten der Bayerischen Volkspartei in Schutzhaft, Scharnagl
stellt sich Nachmittag
17.30 Uhr
freiwillig, kommt aber am Abend nicht mehr nach
Fürstenried,
erst am andern Tag -
Ich habe
Panico
die Sache vorgetragen
(hierher gab
Stengel
Nachricht) und
am andern Tag
Seidler![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
,
währenddessen Besuch aber schon Nachricht kam, er komme nach
Fürstenried.
Grundsätzlich. Parteienstaat ist vorüber, also haben auch die Parteien keinen Sinn mehr, also wird auch die Parteipresse verschwinden. Das verhängnisvollste aber ist, daß man unsere Jugendvereine als Vorschule der Partei betrachtet - dafür haben wir uns wahrhaft [ ... ]
nicht geplagt. Von Partei war keine Rede.
26.6. Abend: Bei der Bayerischen Volkspartei sei viel Material gefunden worden. Begründeter Verdacht, daß sie mit der Dollfussregierung in Verbindung stehen.
27.6. Quadt
hat an
Siebert
geschrieben:
Meinen
Rücktritt
aus der Regierung zu erklären.
Mein Schritt ist zu erklären aus den Belastungen
zwischen der Regierung und den politischen Kreisen,
aus denen ich gekommen bin. Es war stets
ein Zusammenarbeiten des Vertrauens. Möge Ihnen beschieden sein,
dem
hohen Ziel der Wiederaufrichtung des deutschen Vaterlandes...
Dank und Anerkennung der nationalen Regierung hat
Siebert
ausgesprochen.
Mehrstündige Sitzung unter Epp
:
Wagner
an der
Hand der Akten übers Vorgehen gegen die Bayerische Volkspartei.
Fürs Staatsexamen werden Vergünstigungen gewährt
jenen Studenten,
die schon länger bei der Bewegung sind.
Hauck
bei
Siebert
:
Kürzungen
der freiwilligen Zuschüsse des Staates an die Geistlichkeit. In voller Übereinstimmung 2,2 Millionen
Kürzungen
- mit den Einsparungen aus den
protestantischen
Kirchen werden 3¼ Millionen
M.
gespart.
Frank
hat die
Akademie
für deutsches Recht gegründet. Wissenschaft, Wirtschaft und
Tatführer.
Hugenberg
hat Rücktrittsgesuch
überreicht.
Der Reichshaushalt,
6 Millionen
M.,
ist an sich ausgeglichen.
Deutschnationale
Front
soll sich selbst auflösen.
Versailles:
Morgen Halbmast. Auch die Kirchen werden zum Zeichen der Verbundenheit mit dem Volk
Halbmast flaggen.
Es dürfte sich entweder um
Elisabeth von Schmidt-Pauli
oder ihre Tochter
handeln.
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
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![Kontextkommentar:
Es dürfte sich entweder um
Elisabeth von Schmidt-Pauli
oder ihre Tochter handeln.](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Vergleiche Tagebuch NL F 10015, Eintrag vom 19.06.1933](resources/images/dokument/entry-icon.png)
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Abendmeldung: Aus Prag eben wieder Lügen. Es seien 270 Tote in den Concentrationslagern. Das sei nicht wahr. Kranke kommen zum Arzt. Die Behandlung sei einwandfrei. Besonders die Lüge, es werde der Nahrung Gift beigemischt.
Ein ungarischer Minister
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Die deutsche Delegation ist aus Genf abgereist, weil Beleidigungen gegen Deutschland seitens der Arbeitnehmer.
20.6.33 Koos
![Unsichere Lesart. Weitere Lesarten: KorsKovs](resources/images/dokument/t-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Ministerium
![Unsichere Lesart einer Abkürzung. Weitere Lesart: Minister](resources/images/dokument/t-icon.png)
Für den Tag der Jugend will der Evangelische Oberkirchenrat: Auch die Kirche soll mitwirken, Jugendgottesdienste sollen angesetzt werden.
Der Landbund richtet an die Hausfrauen den Rat: Keine ausländischen Kartoffeln, sondern deutsche Kartoffeln zu kaufen.
Der Staat sei ganz anders, als der bisherige liberaldemokratische Staat. Jetzt auch hier das Führerprinzip.
21.6. fortfolgende. Auf Firmung auswärts. In dieser Zeit Badenwacht aufgehoben, in der Pfalz Geistliche verhaftet, aber ein paar Tage darauf wieder enthaftet, am 26.6. in der Früh die Abgeordneten der Bayerischen Volkspartei in Schutzhaft, Scharnagl
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Vergleiche Tagebuch NL F 10015, Eintrag vom 26.06.1933](resources/images/dokument/entry-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
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![Vergleiche Tagebuch NL F 10015, Eintrag vom 27.06.1933](resources/images/dokument/entry-icon.png)
Grundsätzlich. Parteienstaat ist vorüber, also haben auch die Parteien keinen Sinn mehr, also wird auch die Parteipresse verschwinden. Das verhängnisvollste aber ist, daß man unsere Jugendvereine als Vorschule der Partei betrachtet - dafür haben wir uns wahrhaft [ ... ]
![Zeichenfolge nicht lesbar](resources/images/dokument/t-icon.png)
26.6. Abend: Bei der Bayerischen Volkspartei sei viel Material gefunden worden. Begründeter Verdacht, daß sie mit der Dollfussregierung in Verbindung stehen.
27.6. Quadt
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Mehrstündige Sitzung unter Epp
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Hauck
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Frank
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
Hugenberg
![Kurzbiografie anzeigen](resources/images/dokument/i-icon.png)
19.6.33
SchmidtPauli
erzählt:
Esser
mit dem Wutgesicht sei für
Hitler
in der
Proz.
gehalten worden.
H.
sei bei
/
mir gewesen, daß die H.jugend mitziehen dürfe und ich hätte gesagt: Ja wenn ihre Fahnen geweiht wären, dann erzürnt weggegangen. In Wirklichkeit /
erklären die H.mädchen: Ich hätte gewünscht daß sie mitziehen.
Abendmeldung: Aus Prag eben wieder Lügen. Es seien 270 Tote in den Concentr.lagern. Das sei nicht wahr. /
Kranke kommen zum Arzt. Die Behandlung sei einwandfrei. Besonders die Lüge, es werde der Nahrung Gift beigemischt.
Ein ungar. Min. war in Erfurt und überzeugt, der Nat soz sei nicht eine Durchgangserscheinung, sondern dauernd.
Die deutsche Deleg. ist aus Genf abgereist weil Beleidigungen gegen Deutschland seitens der Arbeitnehmer
20.6.33 <Koos | Kors | Kovs> der bei der Gesandtschaft in Wien spricht vor der Presse, unerhörte Verletzung des Völkerrechtes, /
kein Verbot könne die nat. soz. Bewegung aufhalten in ihrem Siege.
Min. für Wirtschaft: Heimarbeit erhält die Mindestsätze und selbst die werden nicht immer ausbezahlt.
Für den Tag der Jugend will der Ev. Oberkirchenrat: Auch die Kirche soll mitwirken, Jugendgottesdienste sollen angesetzt werden.
Der Landbund richtet an die Hausfrauen den Rat: Keine ausländischen Kartoffeln sondern deutsche Kartoffeln zu kaufen.
Der Staat sei ganz anders als der bisherige liberaldemokratische Staat. Jetzt auch hier das Führerprinzip
21.6. ff. Auf Firmung auswärts. In dieser Zeit Badenwacht aufgehoben, in der Pfalz Geistliche /
verhaftet aber ein paar Tage darauf wieder enthaftet, am 26.6. in der Früh die Abgeordneten der Bayr Volkspartei in Schutzhaft, /
Scharnagl stellt sich Nachmittag ½6 freiwillig, kommt aber am Abend nicht mehr nach Fürstenried, /
erst am andern Tag - Ich habe Panico die Sache vorgetragen (hierher gab Stengel Nachricht) und /
am andern Tag Seidler, währenddessen Besuch aber schon Nachricht kam, er komme nach Fürstenried.
Grundsätzlich. Parteistaat ist vorüber, also haben auch die Parteien keinen Sinn mehr, also wird auch die Parteipresse verschwinden. /
Das verhängnisvollste aber ist daß man unsere Jugendvereine als Vorschule der Partei betrachtet - dafür haben wir /
uns wahrhaft [ ... ] nicht geplagt. Von Partei war keine Rede.
26.6. Abend: Bei der Bayerischen Volkspartei sei viel Material gefunden worden. Begründeter Verdacht daß sie mit der Dollfussregierung in Verbindung stehen.
27.6. Quadt hat an Siebert geschrieben: Meinen Rücktritt aus der Regierung zu erklären. /
Mein Schritt ist zu erklären aus den Belastungen zwischen der Regierung und den politischen Kreisen aus denen ich gekommen bin. Es war stets /
ein Zusammenarbeiten des Vertrauens. Möge Ihnen beschieden sein, dem hohen Ziel der Wiederaufrichtung des deutschen Vaterlandes... /
Dank und Anerkennung der nationalen Regierung hat Siebert ausgesprochen.
Mehrstündige Sitzung unter Epp: Wagner an der Hand der Akten übers Vorgehen gegen die Bayerische Volkspartei. /
Fürs Staatsexamen werden Vergünstigungen gewährt jenen Studenten die schon länger bei der Bewegung sind.
Hauck bei Siebert: Kürzungen der freiwilligen Zuschüsse des Staates an die Geistlichkeit. In voller Übereinstimmung 2,2 Millionen /
Kürzungen - mit den Einsparungen aus den prot. Kirchen werden 3¼ Millionen M gespart.
Frank hat die Akademie für deutsches Recht gegründet. Wissenschaft, Wirtschaft und Tatführer.
Hugenbg hat Rücktrittsgesuch überreicht Der Reichshaushalt 6 Millionen M ist an sich ausgeglichen. /
Deutschnationale Front soll sich selbst auflösen. Versailles: Morgen Halbmast. Auch die Kirchen werden zum Zeichen der Verbundenheit mit dem Volk /
Halbmast flaggen.
mir gewesen, daß die H.jugend mitziehen dürfe und ich hätte gesagt: Ja wenn ihre Fahnen geweiht wären, dann erzürnt weggegangen. In Wirklichkeit /
erklären die H.mädchen: Ich hätte gewünscht daß sie mitziehen.
Abendmeldung: Aus Prag eben wieder Lügen. Es seien 270 Tote in den Concentr.lagern. Das sei nicht wahr. /
Kranke kommen zum Arzt. Die Behandlung sei einwandfrei. Besonders die Lüge, es werde der Nahrung Gift beigemischt.
Ein ungar. Min. war in Erfurt und überzeugt, der Nat soz sei nicht eine Durchgangserscheinung, sondern dauernd.
Die deutsche Deleg. ist aus Genf abgereist weil Beleidigungen gegen Deutschland seitens der Arbeitnehmer
20.6.33 <Koos | Kors | Kovs> der bei der Gesandtschaft in Wien spricht vor der Presse, unerhörte Verletzung des Völkerrechtes, /
kein Verbot könne die nat. soz. Bewegung aufhalten in ihrem Siege.
Min. für Wirtschaft: Heimarbeit erhält die Mindestsätze und selbst die werden nicht immer ausbezahlt.
Für den Tag der Jugend will der Ev. Oberkirchenrat: Auch die Kirche soll mitwirken, Jugendgottesdienste sollen angesetzt werden.
Der Landbund richtet an die Hausfrauen den Rat: Keine ausländischen Kartoffeln sondern deutsche Kartoffeln zu kaufen.
Der Staat sei ganz anders als der bisherige liberaldemokratische Staat. Jetzt auch hier das Führerprinzip
21.6. ff. Auf Firmung auswärts. In dieser Zeit Badenwacht aufgehoben, in der Pfalz Geistliche /
verhaftet aber ein paar Tage darauf wieder enthaftet, am 26.6. in der Früh die Abgeordneten der Bayr Volkspartei in Schutzhaft, /
Scharnagl stellt sich Nachmittag ½6 freiwillig, kommt aber am Abend nicht mehr nach Fürstenried, /
erst am andern Tag - Ich habe Panico die Sache vorgetragen (hierher gab Stengel Nachricht) und /
am andern Tag Seidler, währenddessen Besuch aber schon Nachricht kam, er komme nach Fürstenried.
Grundsätzlich. Parteistaat ist vorüber, also haben auch die Parteien keinen Sinn mehr, also wird auch die Parteipresse verschwinden. /
Das verhängnisvollste aber ist daß man unsere Jugendvereine als Vorschule der Partei betrachtet - dafür haben wir /
uns wahrhaft [ ... ] nicht geplagt. Von Partei war keine Rede.
26.6. Abend: Bei der Bayerischen Volkspartei sei viel Material gefunden worden. Begründeter Verdacht daß sie mit der Dollfussregierung in Verbindung stehen.
27.6. Quadt hat an Siebert geschrieben: Meinen Rücktritt aus der Regierung zu erklären. /
Mein Schritt ist zu erklären aus den Belastungen zwischen der Regierung und den politischen Kreisen aus denen ich gekommen bin. Es war stets /
ein Zusammenarbeiten des Vertrauens. Möge Ihnen beschieden sein, dem hohen Ziel der Wiederaufrichtung des deutschen Vaterlandes... /
Dank und Anerkennung der nationalen Regierung hat Siebert ausgesprochen.
Mehrstündige Sitzung unter Epp: Wagner an der Hand der Akten übers Vorgehen gegen die Bayerische Volkspartei. /
Fürs Staatsexamen werden Vergünstigungen gewährt jenen Studenten die schon länger bei der Bewegung sind.
Hauck bei Siebert: Kürzungen der freiwilligen Zuschüsse des Staates an die Geistlichkeit. In voller Übereinstimmung 2,2 Millionen /
Kürzungen - mit den Einsparungen aus den prot. Kirchen werden 3¼ Millionen M gespart.
Frank hat die Akademie für deutsches Recht gegründet. Wissenschaft, Wirtschaft und Tatführer.
Hugenbg hat Rücktrittsgesuch überreicht Der Reichshaushalt 6 Millionen M ist an sich ausgeglichen. /
Deutschnationale Front soll sich selbst auflösen. Versailles: Morgen Halbmast. Auch die Kirchen werden zum Zeichen der Verbundenheit mit dem Volk /
Halbmast flaggen.