Tagebucheintrag vom 17. Oktober 1936⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10017,
Seite 89,90
Samstag,
17.10.36.
Pater
Abele
wollte mit den
Akten von
der Seligsprechung
Pater Stanggassinger
auf gut Glück nach
Rom.
Unmöglich. Zuerst nach
Berlin
auf die
Nuntiatur,
entweder einen Kurierschein
oder für den Kurier dort lassen. Dafür eine Empfehlung nach Berlin.
Expositus
Fräulein Ertl: Ein Studiosus Seidler, der die Deutschgläubigenversammlungen besuchte. Er sei immer ganz krank nachher: 600 Klosterfrauen hinausgeworfen, jetzt kommen die anderen Katholischen dran, dann der Religionsunterricht der Pfaffen. Für ihre Familie, besonders für ihren Vater begeistert. Zur Zeit Nachtmission in Sankt Maximilian. Der Vater erklärt: Natürlich bleibst du bei der Congregation.
Exzellenz Ritter: Bevor Anfrage beim Führer wegen Zusammentreffens, versichert sein, daß es mein Wille sei: Ja. Mit Ausnahme 27., folgender Oktober und 8. November. Wir sprechen über Vassallo: Er konnte subjektiv in gutem Glauben sein, er habe noch Nuntiaturrechte: Der Ministerpräsident überläßt ihm hier die Wohnung halb frei, Orsenigo sagt ihm, er könne neuerlich Scheine ausstellen, er bekam seinen Gehalt von Berlin (nach Überweisung seines Contos), Pacelli gibt mir Vollmacht, die Miete für die Wohnung zu bezahlen, - also nicht Steuerhinterzieher, nicht Verbrecher. Den Pass jetzt nicht zurückfordern. Von meiner Sache zu sprechen war keine Zeit.
Frau Kurländer - nur Besuch. Wird ihren Mann überführen lassen hierher in den Nordfriedhof. Später selber über Siegel. Im Voraus begrüßt. Ihr Schwager Glasmaler, Passau.
Therese Thoma: Redet wie ein Berufsredner. Für Tabithadienste 120 M. Hat Schulden mit den Flugblättern. Ein Evangelium übergeben: So stille jetzt mein Tag. Elf Jahre pensioniert.....
15.00 Uhr Schramm. - Hatte das Herz-Jesubild gehauen fürs Jubiläum. Bei den Steyler Schwestern in Berlin.
17.00 Uhr Dr. Wolfrats. Über Verhör Solinger hier. Für Füssen kein Sonntag mehr frei.
18.00 Uhr Cramer-Klett junior. Samstag, nicht in Familienangelegenheit einmischen, schon gar nicht in so intime. Wohl aber zwei Grundsätze vertreten: 1) Die Eltern mögen die erwachsenen Kinder in diese Sache einführen. 2) Lieber ein von der Familie selber aufgestellter Verwalter als Zwangsverwalter. Schwierigkeiten in der Verwaltung, mit dem Vater etwas zurückstellen, schreckliche Sache mit einem Loohs, große Summe gegeben und noch dazu Bürgschaft, nur um von den Banken loszukommen. Respondeo: Ich bin nicht Fachmann, in Wirtschaftsfragen mit ihm nicht gesprochen, außer damals wegen des Hauses. Er soll zuerst mit den Schwestern zusammen mit dem Vater sprechen. Das finde ich richtig. Er: Doch lieber freiwillig einen Verwalter als eine Zwangsverwaltung.
Expositus
Es dürfte wohl
Pfarrer Michael Batzer
gemeint sein.
,
Kleinhadern:
Wegen
Benediktion
der Kirche:
31.
Oktober.
Fräulein Ertl: Ein Studiosus Seidler, der die Deutschgläubigenversammlungen besuchte. Er sei immer ganz krank nachher: 600 Klosterfrauen hinausgeworfen, jetzt kommen die anderen Katholischen dran, dann der Religionsunterricht der Pfaffen. Für ihre Familie, besonders für ihren Vater begeistert. Zur Zeit Nachtmission in Sankt Maximilian. Der Vater erklärt: Natürlich bleibst du bei der Congregation.
Exzellenz Ritter: Bevor Anfrage beim Führer wegen Zusammentreffens, versichert sein, daß es mein Wille sei: Ja. Mit Ausnahme 27., folgender Oktober und 8. November. Wir sprechen über Vassallo: Er konnte subjektiv in gutem Glauben sein, er habe noch Nuntiaturrechte: Der Ministerpräsident überläßt ihm hier die Wohnung halb frei, Orsenigo sagt ihm, er könne neuerlich Scheine ausstellen, er bekam seinen Gehalt von Berlin (nach Überweisung seines Contos), Pacelli gibt mir Vollmacht, die Miete für die Wohnung zu bezahlen, - also nicht Steuerhinterzieher, nicht Verbrecher. Den Pass jetzt nicht zurückfordern. Von meiner Sache zu sprechen war keine Zeit.
Frau Kurländer - nur Besuch. Wird ihren Mann überführen lassen hierher in den Nordfriedhof. Später selber über Siegel. Im Voraus begrüßt. Ihr Schwager Glasmaler, Passau.
Therese Thoma: Redet wie ein Berufsredner. Für Tabithadienste 120 M. Hat Schulden mit den Flugblättern. Ein Evangelium übergeben: So stille jetzt mein Tag. Elf Jahre pensioniert.....
15.00 Uhr Schramm. - Hatte das Herz-Jesubild gehauen fürs Jubiläum. Bei den Steyler Schwestern in Berlin.
17.00 Uhr Dr. Wolfrats. Über Verhör Solinger hier. Für Füssen kein Sonntag mehr frei.
18.00 Uhr Cramer-Klett junior. Samstag, nicht in Familienangelegenheit einmischen, schon gar nicht in so intime. Wohl aber zwei Grundsätze vertreten: 1) Die Eltern mögen die erwachsenen Kinder in diese Sache einführen. 2) Lieber ein von der Familie selber aufgestellter Verwalter als Zwangsverwalter. Schwierigkeiten in der Verwaltung, mit dem Vater etwas zurückstellen, schreckliche Sache mit einem Loohs, große Summe gegeben und noch dazu Bürgschaft, nur um von den Banken loszukommen. Respondeo: Ich bin nicht Fachmann, in Wirtschaftsfragen mit ihm nicht gesprochen, außer damals wegen des Hauses. Er soll zuerst mit den Schwestern zusammen mit dem Vater sprechen. Das finde ich richtig. Er: Doch lieber freiwillig einen Verwalter als eine Zwangsverwaltung.
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12.00 Uhr
Pfarrer
Salzmann,
Zürich,
Sankt
Franziskus.
Ob die
Mitteilungen in der Schweiz alle
stimmen?
Nein. Die
Radiopredigten
über das
Gemeinschaftsgebet.
25 Jahre Bischof, kleine Predigten und unterzeichnetes Bild.
Sa
17.10.36
P.
Abele
wollte mit den
P. Stang-
/
gassinger auf gut Glück nach Rom. Unmöglich. Zuerst nach Berlin auf die Nun- /
tiatur, entweder einen Kurierschein oder für den Kurier dort lassen. Dafür eine Empfehlung nach Berlin.
Expos. Kleinhadern: Wegen Bened. der Kirche: 31. Okt.
Frl. Ertl: Ein stud. Seidler der die Deutschgläubigenversammlungen besuchte. Er sei immer ganz /
krank nachher.: 600 Klosterfrauen hinausgeworfen, jetzt kommen die anderen Katholischen dran, dann der Religionsunterricht der Pfaffen. Für ihre /
Familie besonders für ihren Vater begeistert. Zur Zeit Nachtmission in St. Max. Der Vater erklärt: Nat. bleibst du bei der /
Congreg.
Exz. Ritter: Bevor Anfrage beim Führer wegen Zusammentreffens, versichert sein daß es mein Wille sei: /
Ja. Mit Ausnahme 27 f Okt und 8. Nov. Wir sprechen über Vassallo: Er konnte subj. /
in gutem Glauben sein er habe noch Nunt.rechte: Der Min.präs. überläßt ihm hier die Wohnung halb frei, Ors. sagt ihm /
er könne neuerlich Scheine ausstellen, er bekam seinen Gehalt von Berlin (nach Überweisung seines Contos), Pacelli gibt mir /
Vollmacht der die Miete für die Wohnung zu bezahlen, - also nicht Steuerhinterzieher, nicht Verbrecher. Den Pass jetzt nicht zurückfordern. /
Von meiner Sache zu sprechen war keine Zeit.
Frau Kurländer - nur Besuch. Wird ihren Mann überführen lassen hierher in den /
Nordfriedhof. Später selber über Siegel. Im Voraus begrüßt.
Schwager
Glasmaler
Passau.
Ther. Thomas: Redet wie ein Berufsredner. Für Tabithadienste
/
Hat Schulden mit den Flugblättern. Ein Evang. übergeben: So stille jetzt mein Tag. Elf Jahre pens. /
....
15 h Schramm - Hatte das Herz Jesubild gehauen fürs Jubil. /
Bei den Steyler Schwestern in Berlin.
17 h Dr Wolfrats. Über Verhör Solinger hier. /
Für Füssen kein Sonntag mehr frei.
18 h Cramer Klett jun. * Schwierigkeiten in der Verwaltung, mit dem Vater etwas <zurückstellen>, /
schreckliche Sache mit einem Loohs große Summe gegeben und noch dazu Bürgschaft, nur um von den Banken loszukommen. /
Resp. Ich bin nicht Fachmann, in Wirtschaftsfragen mit ihm nicht gesprochen außer damals wegen des Hauses. Er soll zuerst mit den Schwestern zusammen /
mit dem Vater sprechen Das finde ich richtig. Er: Doch lieber freiwillig einen Verwalter als eine Zwangsverwaltung.
Mitteilungen in der Schweiz alle stimmen? Nein. Die Radiopred. über das Gemeinschafts /
gebet. 25 Jahre Bischof, kleine Predigten und unterzeichnetes Bild.
[Einfügung (*): Sa nicht in Familienangelegenheit einmischen, schon gar nicht in so intime. Wohl aber zwei Grundsätze vertreten: /
1) Die Eltern mögen die erwachsenen Kinder in diese Sache einführen. 2) Lieber ein von der Familie selber aufgestellter Verwalter als Zwangsverwalter.]
der Seligsprechung |
Akten von |
gassinger auf gut Glück nach Rom. Unmöglich. Zuerst nach Berlin auf die Nun- /
tiatur, entweder einen Kurierschein oder für den Kurier dort lassen. Dafür eine Empfehlung nach Berlin.
Expos. Kleinhadern: Wegen Bened. der Kirche: 31. Okt.
Frl. Ertl: Ein stud. Seidler der die Deutschgläubigenversammlungen besuchte. Er sei immer ganz /
krank nachher.: 600 Klosterfrauen hinausgeworfen, jetzt kommen die anderen Katholischen dran, dann der Religionsunterricht der Pfaffen. Für ihre /
Familie besonders für ihren Vater begeistert. Zur Zeit Nachtmission in St. Max. Der Vater erklärt: Nat. bleibst du bei der /
Congreg.
Exz. Ritter: Bevor Anfrage beim Führer wegen Zusammentreffens, versichert sein daß es mein Wille sei: /
Ja. Mit Ausnahme 27 f Okt und 8. Nov. Wir sprechen über Vassallo: Er konnte subj. /
in gutem Glauben sein er habe noch Nunt.rechte: Der Min.präs. überläßt ihm hier die Wohnung halb frei, Ors. sagt ihm /
er könne neuerlich Scheine ausstellen, er bekam seinen Gehalt von Berlin (nach Überweisung seines Contos), Pacelli gibt mir /
Vollmacht der die Miete für die Wohnung zu bezahlen, - also nicht Steuerhinterzieher, nicht Verbrecher. Den Pass jetzt nicht zurückfordern. /
Von meiner Sache zu sprechen war keine Zeit.
Frau Kurländer - nur Besuch. Wird ihren Mann überführen lassen hierher in den /
Nordfriedhof. Später selber über Siegel. Im Voraus begrüßt.
Ihr |
P |
Ther. Thomas: Redet wie ein Berufsredner. Für Tabithadienste
M |
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Hat Schulden mit den Flugblättern. Ein Evang. übergeben: So stille jetzt mein Tag. Elf Jahre pens. /
....
15 h Schramm - Hatte das Herz Jesubild gehauen fürs Jubil. /
Bei den Steyler Schwestern in Berlin.
17 h Dr Wolfrats. Über Verhör Solinger hier. /
Für Füssen kein Sonntag mehr frei.
18 h Cramer Klett jun. * Schwierigkeiten in der Verwaltung, mit dem Vater etwas <zurückstellen>, /
schreckliche Sache mit einem Loohs große Summe gegeben und noch dazu Bürgschaft, nur um von den Banken loszukommen. /
Resp. Ich bin nicht Fachmann, in Wirtschaftsfragen mit ihm nicht gesprochen außer damals wegen des Hauses. Er soll zuerst mit den Schwestern zusammen /
mit dem Vater sprechen Das finde ich richtig. Er: Doch lieber freiwillig einen Verwalter als eine Zwangsverwaltung.
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12
h
Pfr
Salzmann
Zürich
St
Franziskus.
Ob die
/Mitteilungen in der Schweiz alle stimmen? Nein. Die Radiopred. über das Gemeinschafts /
gebet. 25 Jahre Bischof, kleine Predigten und unterzeichnetes Bild.
[Einfügung (*): Sa nicht in Familienangelegenheit einmischen, schon gar nicht in so intime. Wohl aber zwei Grundsätze vertreten: /
1) Die Eltern mögen die erwachsenen Kinder in diese Sache einführen. 2) Lieber ein von der Familie selber aufgestellter Verwalter als Zwangsverwalter.]