Hans Georg Hofmann und Hans DauserParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll,
19. November 1934
Hofmann
und
Dauser
,
19.11.34
,
11.00 - 12.45 Uhr
Angemeldet durch Bäuml
„in kirchlichen Angelegenheiten“. Beim Kommen: Wir kommen nicht als Staatssekretäre,
sondern
als Katholiken. Dazu
Dauser
:
Ich ebenfalls. Mit Deutschem Gruß und Handreichen, ebenso beim Weggehen.
Die katholische Kirche zu passiv, abwartend oder gar feindlich und daher: Die sind national nicht verlässig. Hofmann
spricht
ziemlich lang. Auch in der
Saar:
Geht es gut aus,
dann heißt es: Wir haben die Katholiken nicht gebraucht. Geht es
schlecht,
dann geht es los. Der
Führer
erklärte,
er werde die Kirchen nicht anrufen. Die Abordnung in der Sache
Meiser
hätte ihn zu Tränen gebracht.
Die Geistlichen uns eine Stütze, früher das Kaisertum, die Monarchie, das
Parlament.
Die
französischen
Geistlichen würden nicht schweigen, die
Offiziere
seien doch auch nicht
politisch,
aber doch national.
Ich: Der Klerus durch Artikel 32 aus der Politik ausgeschaltet, ein Hauptartikel in den Augen der Regierung, natürlich auch, wenn sie für die Partei sind, schriftlich und wenn ein Wort gesprochen, dann gleich gepackt, beobachtet - daraus die persönliche Reserve. Und andere junge katholische Männer in das Politische bringen? In den Vereinen wurden solche Talente entdeckt und geschult, aber jetzt, keine Vereine mehr. Zur Reichswehr und Polizei haben wir geschickt. In der Saarfrage: Das ist Politik. Der Papst hat seinen Delegaten
dort,
also ein Auge. Damit uns verwehrt, auch durch
Artikel
32.
Auch kein
pro.
Erzählen beide vom Führer
:
Hitler
habe in Regensburg vor
Held
und
Heim
seine Pläne entwickelt, Truppenbild für die
Straße.
Heim
habe gesagt: Eigentlich hat er recht.
Held
habe ihn nicht mehr empfangen, und später mußte er sein Gepäck durchsuchen lassen.
Dauser
,
gestern auf zwei Versammlungen: Religion muß Grundlage bleiben. Wer Religion hat,
ist mehr verlässig als die anderen.
Besuch bei Hitler
:
Der
Weg
ist frei. Ich brauche bloß ein paar Zeilen schreiben zu lassen, ihm zu geben und durch den
Saarbevollmächtigten
dort eingereicht. Über
Saar
wird nicht gesprochen. Ich könne ihm alles sagen.
Respondeo
:
Jetzt die letzten
Verhandlungen. Ich
will nicht den Anschein erwecken,
daß ich dreinrede unseren
drei
.
[ ... ]
,
dann aber nachher ihm danken.
Hofmann
sieht das ein,
aber
Dauser
meint, es sei jetzt müßig,
nachdem die
evangelischen
Bischöfe bei ihm waren. Beiden darum zu tun: Die
Katholiken
sollen mehr
activ
sein, es sei ja niemand da, sie stünden allein.
Dauser
hörte,
Hitler
geht jeden Sonntag in seine Kirche, -
jetzt sie beide zusammen. Ausdrücklich: Ich möge auch mit den Bischöfen darüber sprechen,
die Katholiken sollten aus der
Reserve
heraustreten.
Sein General
manchmal auch nicht entschieden genug.
Schachleiter
habe in Nürnberg den
Führer
gebeten, zu seiner
Messe
zu kommen, er habe aber geantwortet,
er müsse Rücksichten nehmen.
Auf das Oesterreichgerede. Die Flüchtlinge von dort erzählen Schauergeschichten. Ein Religionslehrer, der vor zwei Jahren „mein Kampf“ vorgelesen, sage heute, die Nationalsozialisten sind Mörder und Verbrecher. Sie könnten ihre Kinder nicht dort lassen. Ein Geistlicher aus Kärnten sei hier gewesen, er halte es nicht mehr aus, er sei Nationalsozialist, man treibe noch in den Krieg gegen Deutschland. Daher der Haß der Legionäre gegen alle Geistlichen. Der Innitzer
sei ein
Tscheche.



Angemeldet durch Bäuml


Die katholische Kirche zu passiv, abwartend oder gar feindlich und daher: Die sind national nicht verlässig. Hofmann



Ich: Der Klerus durch Artikel 32 aus der Politik ausgeschaltet, ein Hauptartikel in den Augen der Regierung, natürlich auch, wenn sie für die Partei sind, schriftlich und wenn ein Wort gesprochen, dann gleich gepackt, beobachtet - daraus die persönliche Reserve. Und andere junge katholische Männer in das Politische bringen? In den Vereinen wurden solche Talente entdeckt und geschult, aber jetzt, keine Vereine mehr. Zur Reichswehr und Polizei haben wir geschickt. In der Saarfrage: Das ist Politik. Der Papst hat seinen Delegaten

Erzählen beide vom Führer







Besuch bei Hitler



Als Vertreter der Fuldaer Bischofskonferenz nahmen an den Nachverhandlungen zum Reichskonkordat
Erzbischof Gröber
sowie die Bischöfe
Berning
und
Bares
teil.












Auf das Oesterreichgerede. Die Flüchtlinge von dort erzählen Schauergeschichten. Ein Religionslehrer, der vor zwei Jahren „mein Kampf“ vorgelesen, sage heute, die Nationalsozialisten sind Mörder und Verbrecher. Sie könnten ihre Kinder nicht dort lassen. Ein Geistlicher aus Kärnten sei hier gewesen, er halte es nicht mehr aus, er sei Nationalsozialist, man treibe noch in den Krieg gegen Deutschland. Daher der Haß der Legionäre gegen alle Geistlichen. Der Innitzer
