Vereine.
Montag,
8.
Januar
1934
.
Drei Stunden
die beiden
Nuntien
Orsenigo
und
Vassallo
bei mir.
Er
beginnt sofort wegen
Artikel
31.
Sei nicht
offiziell
hier.
Unter
dem Namen
Ptolemaide
im Schlafwagen. Von mir den
amplexus
beim Kommen und Gehen
,
weil
er den Ring
küssen wollte! Ich hole meine
Liste
und gebe ihm mein
zweites
Exemplar.
Zuerst Gruppe
A,
zusammennehmen in Missionsvereine ... Die Regierung sei erschrocken über die vielen Vereine. Von
Berning
und
Gröber
überhaupt nicht gesprochen. Er sei die letzten Tage bei
Bertram
gewesen. Es scheint, ich werde als
Vertreter derer betrachtet,
die einschalten wollen.
Er
meint am Anfang:
Vereinfachen
auf sechs Säulen. Ich: Warum nicht vier? Die Studenten sind entweder schon eingeschaltet
oder sie haben nicht die Bedeutung im ganzen Vereinswesen. Oder fünf
Studenten und Studentinnen zusammennehmen. Er: Das ist
das gleiche wie
Bertram
meint. Und
macht sich
Notizen.
Dann Gruppe
B
ziemlich flüchtig - am Rand angemerkt nach den vier Säulen:
A, Bi,
Ci, Di.
Ich mache aufmerksam: Beim Verein der Edelleute.
Siehe
die Randnotiz in meinem Exemplar.
Dann liest er die Verordnung des
Oberpräsidenten
der Rheinprovinz
vom 30.11.33 vor,
der ähnlich wie
in Bayern die katholischen Vereine von öffentlichen Aufmärschen zurückhält und so unterdrückt.
Ebenso
liest
er die Antwort einiger großer
Jugendverbände vor,
die eingeschaltet werden sollten.
Mir gegenüber: Er wolle nicht eine
votazione
der Bischöfe herbeiführen. Ich erkläre: Ich habe den
Vorschlag nur gemacht,
um vorwärts zu kommen. Wir täuschen uns über die Stärke unserer Vereine.
Viele sind bereits Mitglied
der
HJ.
Wir Bischöfe sind nicht geweiht, um die Jugendvereine zu fördern,
sondern um der gesamten Jugend Seelsorge zu bieten.
Dazu erzählt er: In Mailand die Frage,
ob Religionsunterricht in der Kirche für 10 % oder in der Schule für alle. Der
Papst
von heute
hat sich entschieden: Religionsunterricht für alle. Ich: Das ist der gleiche Fall.
Aber ich bestehe nicht darauf,
daß meine Auffassung durchgeht.
Er: Wenn der
Papst
eine Lösung gibt,
dann werden die Bischöfe zustimmen. Ich: Natürlich.
Aber nun eine Entscheidung geben, nicht mehr warten.
Auch bei
Rotala
hatte er Bedenken, wie ich beim Verein vom Heiligen Land. Aber es handelte sich um Pilger.
Im Klerus und Volk die Meinung, der
Episkopat
sei nicht
einig,
darum hier nicht zweierlei
Lösung (wie er meinte).
Er: Die Einordnung ist Reichssache, wir sollen nicht vorgreifen, vielleicht,
daß er überhaupt nicht einordnet. Ich: Wir wissen,
daß die Einordnung kommt, also
nicht warten,
bis wir keine Gegenleistung fordern können. Er stellt sich auf den Standpunkt der Regierung:
Artikel
31
ist noch nicht
Concordatsrecht,
weil die Liste
noch nicht da ist.