Tagebucheintrag vom 5. Mai 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 182
Samstag
5. Mai,
Lujan
:
Wieder ein Unbekannter, von
Momme
Nissen
geschickt,
also gewiß ein Schwindler,
sagen die anderen,
weil die
Mutter
begeistert ist. Vom Sterben
sprechen: Jeder den
eigenen Haushalt, schon weil das
eine
Mißgeburt.
Geistlicher Rat Grassl
:
Korbiniansverein
will
Hypothek
auf ein
Haus aufnehmen.
Wir sprechen vom Vermögen der Vereine: Nicht auf Kirchenstiftung,
weil dann Einkommensergänzung
gekürzt wird. Nicht auf Kirchenverwaltung,
weil dann die
132 M.
auf diese Weise aufgebracht werden.
Dekan Böhmer
:
Der
Klerus
läßt sich nicht mehr halten, man müße
etwas
tun zur Abwehr, auch wegen der Beleidigung.
Respondeo
:
Die Vorstellungen bei
Siebert
sind wertlos, die Aussprache
mit
Wagner
zwecklos. Eher in Form von Flugblättern. Aber die
Professoren
versagen
ja vollständig.
Wann
Muhler
zurückkommt, er soll still eintreten.
Dr. Scheller
- nimmt
Abschied
für den
Dominikanerorden.
Am Schluß seiner Woche. Zeigt sein Buch übers Priestertum, wird später eines schicken.
Klagt über zwei Dinge
1) Die guten Hirten schicken zu
leichtfertig weg. In der Schweiz will man keine
Candidatinnen
mehr nach Deutschland schicken. 2) In der Seelenführung schwierig gemacht.
Provinzial
hat Seelenführung erlaubt nach dem
Noviziat,
die
Oberin
hier lehnt das streng ab.
Respondeo
:
Das tun
manche Klosteroberinnen, Laienschwester
kann mißbrauchen.
Der Tarnname Lujan wird von Faulhaber für gewöhnlich für
Prinzessin Maria de la Paz
gebraucht. Hier dürfte aber wohl
Prinzessin Maria del Pilar von Bayern
gemeint sein.
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Der Tarnname Lujan wird von Faulhaber für gewöhnlich für
Prinzessin Maria de la Paz
gebraucht. Hier dürfte aber wohl
Prinzessin Maria del Pilar von Bayern
gemeint sein.](resources/images/dokument/i-icon.png)
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Geistlicher Rat Grassl
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Dekan Böhmer
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Dr. Scheller
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Sa
5. Mai
Lujan:
Wieder ein Unbekannter, von
Mommen
Nissen
geschickt,
/
also gewiß ein Schwindler sagen die anderen weil die Mutter begeistert ist. Vom Sterben sprechen: Jeder den eigenen Haushalt, schon weil das eine /
Mißgeburt.
G.R. Grassl: Korbin. Verein will Hypoth. auf ein Haus aufnehmen /
Wir sprechen vom Vermögen der Vereine: Nicht auf Kirchenstiftung weil dann Einkommensergänzung gekürzt wird. Nicht auf Kirchenverwaltung weil dann die /
132 M auf diese Weise aufgebracht werden.
Dekan Böhmer: Der Klerus läßt sich nicht mehr halten, man müße etwas /
tun zur Abwehr, auch wegen der Beleidigung. Resp.: Die Vorstellungen bei Siebert sind wertlos, die Aussprache /
mit Wagner zwecklos. Eher in Form von Flugblättern. Aber die Prof. <versagen> ja vollständig. Wann /
Muhler zurückkommt, er soll still eintreten.
Dr. Scheller - nimmt Abschied für den Dominik Orden. /
Am Schluß seiner Woche. Zeigt sein Buch übers Priestertum, wird später eines schicken. Klagt über zwei Dinge 1) Die guten Hirten schicken zu /
leichtfertig weg. In der Schweiz will man keine Cand. mehr nach Deutschland schicken. 2) In der Seelenführung schwierig gemacht. /
Provinz hat Seelenführung erlaubt nach dem Noviz., die Oberin hier lehnt das streng ab. Resp. Das tun /
manche Klosteroberinnen, Laienschwester kann mißbrauchen.
also gewiß ein Schwindler sagen die anderen weil die Mutter begeistert ist. Vom Sterben sprechen: Jeder den eigenen Haushalt, schon weil das eine /
Mißgeburt.
G.R. Grassl: Korbin. Verein will Hypoth. auf ein Haus aufnehmen /
Wir sprechen vom Vermögen der Vereine: Nicht auf Kirchenstiftung weil dann Einkommensergänzung gekürzt wird. Nicht auf Kirchenverwaltung weil dann die /
132 M auf diese Weise aufgebracht werden.
Dekan Böhmer: Der Klerus läßt sich nicht mehr halten, man müße etwas /
tun zur Abwehr, auch wegen der Beleidigung. Resp.: Die Vorstellungen bei Siebert sind wertlos, die Aussprache /
mit Wagner zwecklos. Eher in Form von Flugblättern. Aber die Prof. <versagen> ja vollständig. Wann /
Muhler zurückkommt, er soll still eintreten.
Dr. Scheller - nimmt Abschied für den Dominik Orden. /
Am Schluß seiner Woche. Zeigt sein Buch übers Priestertum, wird später eines schicken. Klagt über zwei Dinge 1) Die guten Hirten schicken zu /
leichtfertig weg. In der Schweiz will man keine Cand. mehr nach Deutschland schicken. 2) In der Seelenführung schwierig gemacht. /
Provinz hat Seelenführung erlaubt nach dem Noviz., die Oberin hier lehnt das streng ab. Resp. Das tun /
manche Klosteroberinnen, Laienschwester kann mißbrauchen.