Tagebucheintrag vom 3. Februar 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 142
Samstag,
3.
Februar,
7.00 Uhr
in der Kapelle
Blasiussegen.
Sehr kalt.
Prinzessin Hildegard – kommt von der Seelenmesse der Mutter. Will politisch anfangen, ich schneide gleich ab: Wie lange bleibt sie hier? Von ihrer Kirche in Wildenwart – Will ein Kreuzbild stiften. – Ja. Zu Tisch laden – nur zum Frühstück, ganz einfach. Von ihren Hunden - eine soll 5000 M. kosten? Ob beim Restaurieren des Hauses kein Mikrophon eingebaut worden sei? Ob im Schloß das Sanctissimum bleibt?
12.00 - 12.45 Uhr Fürst Oettingen – spricht wenig vom Kronprinzen, nur daß er nicht mehr dort sei. Hat von den Schüssen gelesen. Ich spreche von der Spannung: Angefangen, als der Bischof in Berlin nicht empfangen wurde, wegen Sterilisierung dort, dann das Verbot unseres Hirtenwortes zur Wahl, von den Ministerien angefordert. Die Rede vom Ministerpräsidenten. Nach ihm fragt er besonders. Er: Wir müssen trotzdem zusammenarbeiten. Ich: Ganz entschieden, es kann das kein Dauerzustand sein, aber der Begriff der Totalität. Besonders auch die dritte Confession. Gestern protestantischer Pfarrer bei mir. Es geht um die Grundlagen. Er nimmt wiederholt den neuen Staat in Schutz und ich muß ihm beistimmen. Fehler natürlich dabei. Im Lob über Papen sind wir eins: Er zeigt mir ein Blatt über Sterilisierung von Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher.
16.00 Uhr Domdekan Scharnagl: 1) Die Studenten heute Versammlung. Einstimmig: Sie geben das katholische Prinzip nicht auf. 2) Ob Gartmeier Akademische Vincenzvereinsstelle niedergelegt – Mir nicht sicher, aber ich werde schreiben. Wohl unter Vormundschaft.
Beatrice und Maria von dem Bottlenberg, Schirp, bringen Brief von Mutter Werhahn: Sie dankt und spricht Teilnahme aus. Über den Christuszirkel bei Schmidt-Pauli: Vorsichtig sein, es kann alles als verboten gelten. Entweder ganz aussetzen oder in ganz kleinen Kreisen. Der Nationalsozialismus erhebt den Anspruch, selber Weltanschauung zu sein. Kein Auskommen.
Prinzessin Hildegard – kommt von der Seelenmesse der Mutter. Will politisch anfangen, ich schneide gleich ab: Wie lange bleibt sie hier? Von ihrer Kirche in Wildenwart – Will ein Kreuzbild stiften. – Ja. Zu Tisch laden – nur zum Frühstück, ganz einfach. Von ihren Hunden - eine soll 5000 M. kosten? Ob beim Restaurieren des Hauses kein Mikrophon eingebaut worden sei? Ob im Schloß das Sanctissimum bleibt?
12.00 - 12.45 Uhr Fürst Oettingen – spricht wenig vom Kronprinzen, nur daß er nicht mehr dort sei. Hat von den Schüssen gelesen. Ich spreche von der Spannung: Angefangen, als der Bischof in Berlin nicht empfangen wurde, wegen Sterilisierung dort, dann das Verbot unseres Hirtenwortes zur Wahl, von den Ministerien angefordert. Die Rede vom Ministerpräsidenten. Nach ihm fragt er besonders. Er: Wir müssen trotzdem zusammenarbeiten. Ich: Ganz entschieden, es kann das kein Dauerzustand sein, aber der Begriff der Totalität. Besonders auch die dritte Confession. Gestern protestantischer Pfarrer bei mir. Es geht um die Grundlagen. Er nimmt wiederholt den neuen Staat in Schutz und ich muß ihm beistimmen. Fehler natürlich dabei. Im Lob über Papen sind wir eins: Er zeigt mir ein Blatt über Sterilisierung von Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher.
16.00 Uhr Domdekan Scharnagl: 1) Die Studenten heute Versammlung. Einstimmig: Sie geben das katholische Prinzip nicht auf. 2) Ob Gartmeier Akademische Vincenzvereinsstelle niedergelegt – Mir nicht sicher, aber ich werde schreiben. Wohl unter Vormundschaft.
Beatrice und Maria von dem Bottlenberg, Schirp, bringen Brief von Mutter Werhahn: Sie dankt und spricht Teilnahme aus. Über den Christuszirkel bei Schmidt-Pauli: Vorsichtig sein, es kann alles als verboten gelten. Entweder ganz aussetzen oder in ganz kleinen Kreisen. Der Nationalsozialismus erhebt den Anspruch, selber Weltanschauung zu sein. Kein Auskommen.
Samstag,
3.
Februar,
7.00 Uhr
in der Kapelle
Blasiussegen.
Sehr kalt.
Prinzessin Hildegard
– kommt von der Seelenmesse der
Mutter
.
Will
politisch
anfangen, ich schneide gleich ab: Wie lange bleibt sie hier?
Von ihrer Kirche in
Wildenwart
– Will ein
Kreuzbild stiften.
–
Ja.
Zu Tisch laden – nur zum Frühstück,
ganz einfach. Von ihren Hunden
- eine soll
5000 M.
kosten?
Ob beim
Restaurieren
des Hauses kein
Mikrophon
eingebaut
worden sei?
Ob
im Schloß
das
Sanctissimum
bleibt?
12.00 - 12.45 Uhr Fürst Oettingen
– spricht wenig vom
Kronprinzen
, nur daß er nicht mehr dort sei.
Hat von
den
Schüssen gelesen. Ich spreche von der Spannung: Angefangen,
als der
Bischof
in Berlin nicht empfangen wurde, wegen
Sterilisierung
dort,
dann das Verbot unseres Hirtenwortes zur Wahl, von den
Ministerien
angefordert.
Die Rede
vom
Ministerpräsidenten
.
Nach
ihm
fragt er besonders. Er: Wir müssen trotzdem zusammenarbeiten. Ich: Ganz entschieden, es kann das
kein Dauerzustand sein,
aber der Begriff
der
Totalität.
Besonders
auch die
dritte
Confession.
Gestern
protestantischer
Pfarrer
bei mir.
Es geht um die
Grundlagen.
Er nimmt wiederholt
den neuen Staat in Schutz und ich muß ihm beistimmen.
Fehler
natürlich dabei.
Im Lob über
Papen
sind wir eins: Er zeigt mir ein Blatt über
Sterilisierung
von Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher.
16.00 Uhr Domdekan Scharnagl
:
1)
Die
Studenten
heute Versammlung. Einstimmig:
Sie geben das
katholische
Prinzip nicht auf.
2)
Ob
Gartmeier
Akademische Vincenzvereinsstelle
niedergelegt – Mir nicht sicher,
aber ich werde schreiben.
Wohl unter Vormundschaft.
Beatrice
und
Maria
von
dem
Bottlenberg,
Schirp,
bringen Brief von
Mutter Werhahn
:
Sie dankt und spricht Teilnahme aus.
Über den
Christuszirkel
bei
Schmidt-Pauli
:
Vorsichtig sein, es kann alles als verboten
gelten. Entweder
ganz aussetzen
oder in ganz kleinen Kreisen.
Der
Nationalsozialismus
erhebt den Anspruch,
selber Weltanschauung zu sein.
Kein Auskommen.
Prinzessin Hildegard
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