Tagebucheintrag vom 10. Oktober 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008,
Seite 88,89
10.
Oktober.
Frau
Ministerialrat
Geith
und
Schwester.
Bringt unter
50 „Bitte
schön“
5
Pfund
Zucker,
150
Millionen
für den Haushalt,
japanisches
Briefpapier und
Album, fragen an,
wer
Weihbischof würde,
erzählen,
daß die eine Schwester schon fünfmal Ohnmachtsanfall hatte und geistesabwesend redete.
Mr. Klein hatte sich eingeschwindelt, „es handele sich um ein Kirchgrundstück“ - will für seine Lehmfabrik in Emmering einen Pfründewald kaufen - grundsätzlich dagegen, auch wenn er Steine geben will. Solche Sachen können nicht alle zu mir kommen.
Schwester Michaela von der Schmitter'schen Anstalt - wollte in eine amerikanische Klostergemeinde einfach „übertreten“. Das gibt es nicht: Sie muß erst Dispens einholen, um auszutreten und zwar dauert das einige Monate (kann höchstens von der Oberin in der Heimat beurlaubt werden) und dann darüber Dispens, um einzutreten.
Prälat Hartig: Die Plaketten und dafür soll ich noch einmal sitzen. Will Uttendorfer bewegen, sein Conto abzugeben.
Schuhmacher: Mutter gestorben, soll in Spaihingen das Haus der Mutter führen, um mit den Brüdern nicht ganz zu brechen - auf die Dauer dort nichts, aber vorübergehend: ein halbes Jahr hier Urlaub nehmen und dann dort sich langsam wieder losmachen.
Abtprimas von Stotzingen: Seligsprechung der Irmengard wird voran, weil Hauptsache nicht das Geschichtliche, sondern der immer währende Cult ist. Clyde unterhält fast die Hälfte der Germaniker. 40 Abteien in Amerika. Pater Plersch - er ist auch in Sorge.
Herr Haiß - will mir mitteilen, daß Cardinal Frühwirth gesundheitlich wieder besser ist und fragt, wie man den Beamten hier Wohnung verschaffen könne - ich weiß auch nicht.
Nachmittags besuche ich Fürstin Starhemberg im Krankenhaus, die 40,6 Fieber hatte, eben eine Digitaliseinspritzung bekommen hat und doch sehr frisch redet - mich zurückrufen läßt.
Bei Baron Cramer-Klett - bringe eine Empfehlung für den Theatinerverlag und danke für den Wein zum Namenstag.
Abends 20.30 Uhr ins Mutterhaus, zuckerfrei.
Mr. Klein hatte sich eingeschwindelt, „es handele sich um ein Kirchgrundstück“ - will für seine Lehmfabrik in Emmering einen Pfründewald kaufen - grundsätzlich dagegen, auch wenn er Steine geben will. Solche Sachen können nicht alle zu mir kommen.
Schwester Michaela von der Schmitter'schen Anstalt - wollte in eine amerikanische Klostergemeinde einfach „übertreten“. Das gibt es nicht: Sie muß erst Dispens einholen, um auszutreten und zwar dauert das einige Monate (kann höchstens von der Oberin in der Heimat beurlaubt werden) und dann darüber Dispens, um einzutreten.
Prälat Hartig: Die Plaketten und dafür soll ich noch einmal sitzen. Will Uttendorfer bewegen, sein Conto abzugeben.
Schuhmacher: Mutter gestorben, soll in Spaihingen das Haus der Mutter führen, um mit den Brüdern nicht ganz zu brechen - auf die Dauer dort nichts, aber vorübergehend: ein halbes Jahr hier Urlaub nehmen und dann dort sich langsam wieder losmachen.
Abtprimas von Stotzingen: Seligsprechung der Irmengard wird voran, weil Hauptsache nicht das Geschichtliche, sondern der immer währende Cult ist. Clyde unterhält fast die Hälfte der Germaniker. 40 Abteien in Amerika. Pater Plersch - er ist auch in Sorge.
➥ Seite 89
Uditore
Hindringer
-
erhält
100
Stipendien
und wird mir
Samstag
Briefe mitnehmen.
Herr Haiß - will mir mitteilen, daß Cardinal Frühwirth gesundheitlich wieder besser ist und fragt, wie man den Beamten hier Wohnung verschaffen könne - ich weiß auch nicht.
Nachmittags besuche ich Fürstin Starhemberg im Krankenhaus, die 40,6 Fieber hatte, eben eine Digitaliseinspritzung bekommen hat und doch sehr frisch redet - mich zurückrufen läßt.
Bei Baron Cramer-Klett - bringe eine Empfehlung für den Theatinerverlag und danke für den Wein zum Namenstag.
Abends 20.30 Uhr ins Mutterhaus, zuckerfrei.