Tagebucheintrag vom 24. Dezember 1935⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 149-150

Dienstag, 24. Dezember. Hodie scietis. 7.00 Uhr Eröffnung der Ewigen Anbetung in der Herzog - Spitalkirche mit Pontifikalmesse, Predigt Venite adoremus, und Kommunion am Schluß der Messe Aussetzung. Zumeist eingeladen. Eine ergreifende Feier. Bei der heiligen Kommunion hatten viele feuchte Augen.

Regens Westermayr - war hier zur Feier im Herzogspital. Über Weihen im nächsten Jahr.

11.30 Uhr fahre ich 1) zum Nuntius Vassallo, ihm Glück zu wünschen zu Weihnachten,

zum 70. Geburtstag am 28. Dezember (davon will er nichts hören), danke ihm, daß er unsere Post befördert, lade ein zum Papstsonntag. 2) Bischof von Augsburg im Josefinum: Konnte also nicht heim auf Weihnacht. Im Eingang General Schoch, spricht mich an, in Erinnerung an den Besuch im Feld.

14.30 Uhr, Pater Custos.

15.00 Uhr erste Vesper im Dom. Zum ersten Mal die neue Orgel bei einer Pontifikalfeier. Der Schnee taut wieder.

Nach der Vesper Maria Fitz - richtet Christbaum im Empfangszimmer. 25 Bischofsjahre im Licht.

Monsignore Brem - reist nach Bamberg, weil Kürzung um viereinhalb Millionen angekündigt. Das Concordat gehalten, mußten freiwillig sich beteiligen. An den staatlichen Sammlungen dann nicht mehr.

La Rosée

Vermutlich gemeint: Gräfin Maria Basselet de La Rosée.

bringt Krippe und Christbaum.

Schwester Fidelis - Gallenanfall, glücklich über Ewige Anbetung.

Fräulein Ertl

Vermutlich handelt es sich um die Lehrerin Ertl.

: Kleine Krippe aus Wachs. Sie meint mit Tränen in den Augen: Wenn sie im nächsten Jahr nicht mehr da sind ...

11.15 Uhr, Mette und Hochamt. Tauwetter, zum Glück kommt nicht Frost in der Nacht.