Tagebucheintrag vom 13. August 1938⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10018,
Seite 112,113
Samstag,
13.8.38.
Very
Reverend
Kirk Bassett O‘Ferrall
von
Detroit
- eingeführt von einem
Herrn
vom
amerikanischen
Consulat.
Sehr
geistlich gekleidet,
man spreche in ganz
Amerika
von unseren Sorgen, man
bete
auch für uns.
Ich: Freiheit
ist für das
religiöse Leben notwendig, in
Amerika
kennt man dieses Ideal sehr gut. Dürfen in die Kirche gehen? Aber Verbot
der
Uniform
für Kirchen hält zurück. Ich erzähle,
daß bei Jugendkommunion Mantel darüber. Er: In Oberammergau war die Kirche
growed
Stadtpfarrer Preysing, Sankt Vinzenz, später Frau Dr. Thalheimer. Ihr Sohn Walter in einem Barnabitenkolleg bei Florenz. Die Mutter eine Verwandte von Cardinal Schuster. Der Vater, Nichtarier, fürchtet, der Sohn müsse jetzt zurück. Ich schreibe eine kurze Empfehlung an Cardinal Schuster - beide ausgezeichnete Arbeiter der Eltern. Donnersbergerstraße 1.
Dennhöfer von der Gesellschaft für christliche Kunst. Hat durch Erzbischof Gröber eine Eingabe nach Fulda gemacht, bringt mir eine Abschrift. Ich werde mit dem Erzbischof sprechen. Man kann der Gesellschaft keine große Zukunft geben, die Künstlergrößen treten aus, einer nach dem anderen, - die Pfarrämter verpflichten zum Abonnement? Dafür zu viele Auslagen dort. Ueberdisponible Beträge? Die werden eher abgebaut. Sie wollen eine Wanderausstellung machen. Um meinen guten Willen zu zeigen, 600.
Thomas: war auf Frauenwörth. Sollte Eleonora Stierstorfer zu Besuch bringen - Nein. Für die Wallfahrten mit Armen cento. Privat über Kober. In Bayreuth eine Haushälterin, von der man hörte: Ali, wann kommst du wieder heim. Die Geistlichen hätten sich von ihm zurückgezogen wegen seiner Artikel im Völkischen Beobachter.
15.00 Uhr Helgoland. Dort ein früherer Film für Leohaus als Roman verarbeitet. Wird bald Frau Hessberger treffen. Trägt Abzeichen von der Insel. Gibt neuen Bericht über Filme.
Gegenbesuch im Hotel Leinfelder beim amerikanischen Bischof.
Faulhaber meinte wohl „crowded“ im Sinne von „übervoll“.
gefüllt - ja,
aber auch Kirchenaustritte,
besonders in Parteikreisen.
Schule:
Ich erkläre,
warum Bekenntnisschule aber fordern und daß
➥ Seite 113
in Gemeinschaftsschule der Geschichtslehrer niederreißt,
was der Religionslehrer aufgebaut hat. Er: Ob wir freie Schule
hätten? Nein. In
Schliersee
haben wir für drei Jahre den
Protestanten
eine Kirche überlassen. Das freut ihn sehr. Er hatte vorausgefragt,
ob ich
Bischof
Meiser
öfter sehe.
Ich: Nicht wahr, das ist alles rein persönliche [ ... ],
kommt nicht in die Zeitung
- oh
Nein, sagt er,
ließ sofort überarbeiten, „wenn persönlich“.
Der
Consul:
Ob nicht gleichzeitig
Appell,
wenn die Jugend in die Kirche soll?
Ja,
in der letzten Zeit weniger Übungen.
Schemm
hatte mir versprochen,
Sonntagmorgen frei
zu lassen - geschieht aber nicht. Aus einem Lager
(Grainau)
sehr unhöfliche Arbeit.
Der
Consul:
Wie die staatliche Stelle
sich uns gegenüber benehme? Mit den höchsten Stellen ist leichter zu verkehren,
wenigstens bei der Jugend,
wogegen die unteren Stellen, meist aus Mangel
an Erziehung. Nachmittag gebe ich Karte zurück im
Hotel
Leinfelder.
Stadtpfarrer Preysing, Sankt Vinzenz, später Frau Dr. Thalheimer. Ihr Sohn Walter in einem Barnabitenkolleg bei Florenz. Die Mutter eine Verwandte von Cardinal Schuster. Der Vater, Nichtarier, fürchtet, der Sohn müsse jetzt zurück. Ich schreibe eine kurze Empfehlung an Cardinal Schuster - beide ausgezeichnete Arbeiter der Eltern. Donnersbergerstraße 1.
Dennhöfer von der Gesellschaft für christliche Kunst. Hat durch Erzbischof Gröber eine Eingabe nach Fulda gemacht, bringt mir eine Abschrift. Ich werde mit dem Erzbischof sprechen. Man kann der Gesellschaft keine große Zukunft geben, die Künstlergrößen treten aus, einer nach dem anderen, - die Pfarrämter verpflichten zum Abonnement? Dafür zu viele Auslagen dort. Ueberdisponible Beträge? Die werden eher abgebaut. Sie wollen eine Wanderausstellung machen. Um meinen guten Willen zu zeigen, 600.
Thomas: war auf Frauenwörth. Sollte Eleonora Stierstorfer zu Besuch bringen - Nein. Für die Wallfahrten mit Armen cento. Privat über Kober. In Bayreuth eine Haushälterin, von der man hörte: Ali, wann kommst du wieder heim. Die Geistlichen hätten sich von ihm zurückgezogen wegen seiner Artikel im Völkischen Beobachter.
15.00 Uhr Helgoland. Dort ein früherer Film für Leohaus als Roman verarbeitet. Wird bald Frau Hessberger treffen. Trägt Abzeichen von der Insel. Gibt neuen Bericht über Filme.
Gegenbesuch im Hotel Leinfelder beim amerikanischen Bischof.
Samstag,
13.8.38.
Very
Reverend
Kirk Bassett O‘Ferrall
von
Detroit
- eingeführt von einem
Herrn
vom
amerikanischen
Consulat.
Sehr
geistlich gekleidet,
man spreche in ganz
Amerika
von unseren Sorgen, man
bete
auch für uns.
Ich: Freiheit
ist für das
religiöse Leben notwendig, in
Amerika
kennt man dieses Ideal sehr gut. Dürfen in die Kirche gehen? Aber Verbot
der
Uniform
für Kirchen hält zurück. Ich erzähle,
daß bei Jugendkommunion Mantel darüber. Er: In Oberammergau war die Kirche
growed
Stadtpfarrer Preysing, Sankt Vinzenz, später Frau Dr. Thalheimer. Ihr Sohn Walter in einem Barnabitenkolleg bei Florenz. Die Mutter eine Verwandte von Cardinal Schuster. Der Vater, Nichtarier, fürchtet, der Sohn müsse jetzt zurück. Ich schreibe eine kurze Empfehlung an Cardinal Schuster - beide ausgezeichnete Arbeiter der Eltern. Donnersbergerstraße 1.
Dennhöfer von der Gesellschaft für christliche Kunst. Hat durch Erzbischof Gröber eine Eingabe nach Fulda gemacht, bringt mir eine Abschrift. Ich werde mit dem Erzbischof sprechen. Man kann der Gesellschaft keine große Zukunft geben, die Künstlergrößen treten aus, einer nach dem anderen, - die Pfarrämter verpflichten zum Abonnement? Dafür zu viele Auslagen dort. Ueberdisponible Beträge? Die werden eher abgebaut. Sie wollen eine Wanderausstellung machen. Um meinen guten Willen zu zeigen, 600.
Thomas: war auf Frauenwörth. Sollte Eleonora Stierstorfer zu Besuch bringen - Nein. Für die Wallfahrten mit Armen cento. Privat über Kober. In Bayreuth eine Haushälterin, von der man hörte: Ali, wann kommst du wieder heim. Die Geistlichen hätten sich von ihm zurückgezogen wegen seiner Artikel im Völkischen Beobachter.
15.00 Uhr Helgoland. Dort ein früherer Film für Leohaus als Roman verarbeitet. Wird bald Frau Hessberger treffen. Trägt Abzeichen von der Insel. Gibt neuen Bericht über Filme.
Gegenbesuch im Hotel Leinfelder beim amerikanischen Bischof.
Faulhaber meinte wohl „crowded“ im Sinne von „übervoll“.
gefüllt - ja,
aber auch Kirchenaustritte,
besonders in Parteikreisen.
Schule:
Ich erkläre,
warum Bekenntnisschule aber fordern und daß
➥ Seite 113
in Gemeinschaftsschule der Geschichtslehrer niederreißt,
was der Religionslehrer aufgebaut hat. Er: Ob wir freie Schule
hätten? Nein. In
Schliersee
haben wir für drei Jahre den
Protestanten
eine Kirche überlassen. Das freut ihn sehr. Er hatte vorausgefragt,
ob ich
Bischof
Meiser
öfter sehe.
Ich: Nicht wahr, das ist alles rein persönliche [ ... ],
kommt nicht in die Zeitung
- oh
Nein, sagt er,
ließ sofort überarbeiten, „wenn persönlich“.
Der
Consul:
Ob nicht gleichzeitig
Appell,
wenn die Jugend in die Kirche soll?
Ja,
in der letzten Zeit weniger Übungen.
Schemm
hatte mir versprochen,
Sonntagmorgen frei
zu lassen - geschieht aber nicht. Aus einem Lager
(Grainau)
sehr unhöfliche Arbeit.
Der
Consul:
Wie die staatliche Stelle
sich uns gegenüber benehme? Mit den höchsten Stellen ist leichter zu verkehren,
wenigstens bei der Jugend,
wogegen die unteren Stellen, meist aus Mangel
an Erziehung. Nachmittag gebe ich Karte zurück im
Hotel
Leinfelder.
Stadtpfarrer Preysing, Sankt Vinzenz, später Frau Dr. Thalheimer. Ihr Sohn Walter in einem Barnabitenkolleg bei Florenz. Die Mutter eine Verwandte von Cardinal Schuster. Der Vater, Nichtarier, fürchtet, der Sohn müsse jetzt zurück. Ich schreibe eine kurze Empfehlung an Cardinal Schuster - beide ausgezeichnete Arbeiter der Eltern. Donnersbergerstraße 1.
Dennhöfer von der Gesellschaft für christliche Kunst. Hat durch Erzbischof Gröber eine Eingabe nach Fulda gemacht, bringt mir eine Abschrift. Ich werde mit dem Erzbischof sprechen. Man kann der Gesellschaft keine große Zukunft geben, die Künstlergrößen treten aus, einer nach dem anderen, - die Pfarrämter verpflichten zum Abonnement? Dafür zu viele Auslagen dort. Ueberdisponible Beträge? Die werden eher abgebaut. Sie wollen eine Wanderausstellung machen. Um meinen guten Willen zu zeigen, 600.
Thomas: war auf Frauenwörth. Sollte Eleonora Stierstorfer zu Besuch bringen - Nein. Für die Wallfahrten mit Armen cento. Privat über Kober. In Bayreuth eine Haushälterin, von der man hörte: Ali, wann kommst du wieder heim. Die Geistlichen hätten sich von ihm zurückgezogen wegen seiner Artikel im Völkischen Beobachter.
15.00 Uhr Helgoland. Dort ein früherer Film für Leohaus als Roman verarbeitet. Wird bald Frau Hessberger treffen. Trägt Abzeichen von der Insel. Gibt neuen Bericht über Filme.
Gegenbesuch im Hotel Leinfelder beim amerikanischen Bischof.