Konferenz der Jugendpräsides⇦ Einzelansicht
Sitzungsprotokoll, 13./8. Juni 1933

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Jugendvereine. Konferenz Jugendpräsides im Hause 13.6.33. 18.00 Uhr

Gefahr der Gleichschaltung
1) Darum 24. April 33 an Reichskanzler und Schem m in Namen der bayrischen Bischöfe: Jungmännerverband mit 390000 Mitgliedern, Gesellenverein 130000, Burschenverein 45000, Jungarbeiter 30000, Studentenvereinigung 20000, kaufmännische Jugend 12000. Ihre Ziele unpolitisch, religiös sittlich, auch vaterländisch. Nicht mit Balilla zu vergleichen, siehe Beilage. Ebenso Bertram.

Eine Bekanntmachung, daß keine Uniform getragen werden dürfe. Aussprache: Öffentlich in Erscheinung tragen - dazu auch das Tragen von Abzeichen und Nadeln.
2) 25./26. April eine Besprechung in Berlin. 26. April war ein Bischof bei Reichskanzler Hitler und trug im besondere Bedenken vor. Hitler erklärte, er werde keinen Kulturkampf dulden, nochmal: Er werde die Freiheiten und Rechte der Kirche nicht antasten. „Die Jugendvereine werden nicht angetastet werden, er werde an Cardinal Bertram seine Auffassung dahin zusammennehmen.“ Antwort Hitler an Cardinal Bertram 28.4.33: „Ich darf versichern“, siehe Beilage. Sowohl im bayrischen Hirtenwort, wie jetzt in dem gemeinsamen Hirtenwort über die Vereine gesprochen.

3) Inzwischen die Vereine selber überaus tätig. Weisungen an ihre Mitglieder, persönliche Vorstellungen bei den Ministern.

4) In Bayern bestimmte Erklärungen von Minister Schemm und Wagner.
8. Juni 33 erklärt Schemm, er denke nicht daran, die Deutsche Jugendkraft aufzulösen, aber von der Strasse weg. Keine Uniform vor der Öffentlichkeit, wenigstens 2-3 Monate. Und deshalb gerufen. Nicht Balilla Absicht, auch nicht die berufsständische Ordnung wie bei den Lehrern, vielleicht bei den Studenten.
Der Psychologische Hintergrund:

1) Deutsche Jugendkraft, Gesellenverein sind getarnte Bayernwacht, also Schutztruppe der Bayerischen Volkspartei. Die bayrische Volkspartei soll vernichtet werden, besonders erregt, weil frühere Prominente noch eine Rolle spielen wollen. 9. März, abends 21.00 Uhr, habe man davon gesprochen, daß 15000 Mann Bayernwacht mit Gewehr einmarschieren.

2) Papen: Die Reorganisationsarbeiten von Brüning, zum Teil mit den früheren Zentrumsgrößen, wollen eine katholische Aufnahmestellung schaffen, eine Sigfriedstellung schaffen. Und nun auch in Bayern. Die Koffern durchsucht - nach Waffen? Furchtbar vor einer Reaktion. Auch für die Kirche Chaos in Deutschland.

3) Druck von unten. Nebenregierung! Ergo: zwei - drei Monate. „Ich greife in das innere Leben nicht ein“.
Neugründungen - seit 1931. confer Beilage von der Osten
Vermutlich gemeint: Hans von Tschammer und Osten.
. Jetzt keine Umschaltung -, gilt als Ausweichmanöver, also auch nicht Pfarrjugend. Fronleichnam? Gottesdienst: Sonntag Vormittag freizuhalten, siehe Beilage.
Die Mädchenvereine, noch dazu die Vorgänge in Österreich.
Jugendvereine. Konferenz Jugendpräs. /
im Hause 13.6.33. 18 h


Gefahr der Gleichschaltung /
1) Darum 24. Apr. 33 an Reichskanzler und Schem in Namen der bayr. /
Bischöfe: Jungmännerverband mit 390000 Mitgliedern, Gesellenverein 130000, Burschenverein 45000 /
Jungarbeiter 30000, Stud.vereinigung 20000, kaufm. Jugend 12000. Ihre Ziele unpol., /
religiös sittl., auch vaterländisch. Nicht mit Balilla zu vergleichen s. Beilage. /
Ebenso Bertram.

Eine Bekanntmachung daß keine Uniform getragen werden dürfe. /
Aussprache: Öffentlich in Erscheinung tragen - dazu auch das Tragen von Abzeichen und /
Nadeln.
2) 25/26. Apr. eine Besprechung in Berlin. 26. Apr. war ein Bischof bei /
Reichskanzler Hitler und trug im besondere Bedenken vor. H. erklärte er werde keinen Kulturkampf dulden, nochmal: /
Er werde die Freiheiten und Rechte der Kirche nicht antasten. „Die Jugendvereine werden nicht angetastet werden, er werde an Card. /
Bertr.
seine Auffassung dahin zusammennehmen. Antwort Hitler an Card Bertram 28.4.33 /
„Ich darf versichern s. Beilage. /
Sowohl im bayr. Hirtenwort wie jetzt in dem gemeinsamen Hirtenwort über die Vereine gesprochen.

3) Inzwischen die Vereine selber überaus tätig. fast /
zu tätig.
Weisungen
an ihre Mitglieder, pers. Vorstellungen bei den Ministern.

4 In Bayern bestimmte Erklärungen v. Minister Schemm /
und Wagner /
8. Juni 33 erklärt Schemm, er denke nicht daran die DJK aufzulösen, aber von der Strasse weg. /
Keine Uniform vorüber vor der Öffentlichkeit, wenigstens 2-3 Monate. Und deshalb gerufen.
Nicht Balilla Absicht, auch nicht die berufsständische Ordnung wie /
bei den Lehrern, vielleicht bei den Stud.
/
Der Psychol. Hintergrund:

1) DJK, Gesellenverein sind getarnte Bayerwacht also Schutztruppe der Bayerischen Volkspartei. /
Die bayr. Volkspartei soll vernichtet werden, besonders erregt weil frühere Prominente noch eine Rolle spielen wollen. /
9. März abends 9h habe man davon gesprochen daß 15000 Mann Bayernwacht mit Gewehr einmarschieren.

2) Papen: Die Reorganis.arbeiten von Brüning, zum Teil mit den früheren Zentrumsgrößen, /
wollen eine kath. Aufnahmestellung schaffen, eine Sigfriedstellung schaffen. Und nun auch in Bayern. Die Koffern /
durchsucht - nach Waffen? Furchtbar vor einer Reaktion. Auch für die Kirche Chaos in Deutschland.

3) Druck von unten. Nebenregierung! Ergo: zwei - drei Monate. „Ich greife in das innere Leben nicht ein“ /
Neugründungen - seit 1931. cf Beilage von der Osten Jetzt keine Umschaltung -, gilt als Ausweichman. /
also auch nicht Pfarrjugend. /
Fronleichn.? /
Gottesdienst: So Vormittag freizuhalten s. Beilage.
Die Mädchenvereine /
noch dazu die Vorgänge in Oesterr.