Tagebucheintrag vom 11. November 1946⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10025, Seite 30-31

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Montag, 11.11.46. Areopag mit Pater Hugo Lang, die Herren Dr. Poehlmann, der es entwickelt und mir ihr Statut überreicht. Pfundt, der sehr leidenschaftlich dafür eintritt für die stürmische Katholische Aktion, Pointner, Spachtholz, Baptist Huber. Ob außer dogmatischer Fundierung politische Schulung, Sorge für katholische Literatur. Ich übergebe die päpstliche Encyklika und einige Bücher. Ein Areopagzimmer mit kleiner Bücherei. Sein Weg die Aussprache, wo Fragen gestellt werden können.

Bildungswerk, ebenfalls von Pater Hugo Lang vorgestellt: Dr. Hirsch, der kleine Bleiche, der eine ausgezeichnete Übersicht gibt, das Niveau betont in Vorträgen und Einkehrtagen, über Emmering, der großes eigenes Geschäft führe. Respondeo: Hoch, aber nicht zu hoch. Daß [ ... ] erwartet werden muß: Der ehrliche Wahrheitssucher und Bekenner, 2) der Mann mit sozialer Verantwortung (die eigentliche soziale Arbeit hat andere Gruppen), 3) der katholische apostolische Mensch. Aber auch für diese: Ein Raum für Bildungswerk, homogen bleiben bei allen Schattierungen.

Frau Lutz, etwas später ihre Tochter Josefine von Spatzenhausen (Charlotte mußte wegen der Schule nach [      ] zurück). War gestern Nachmittag auf 16.30 Uhr von ihrem Mann gemeldet, kam aber erst 17.30 Uhr, weil Straßenbahn warten ließ, wollte bis 18.00 Uhr warten. - Ich sagte Nein, lieber heute Morgen. Kam heute nicht 9.00 Uhr, sondern während die obigen Abordnungen schon bei mir waren. Wollte eigentlich, ich solle etwas für Josefine tun, die seit eineinhalb Jahren von der Schule ausgestellt ist und die Spruchkammer noch vor sich hat. Respondeo: Ich kann nichts tun, auch nicht durch Pfeiffer,

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vielleicht auch gut, wenn für später zurückgestellt. Josefine ist sehr traurig und als ich aufstand, rückte die Mutter heraus: Sie wolle nicht klagen über ihre wirtschaftliche Lage, aber der Mann könne für Josefine nicht bezahlen, auch Charlotte nicht mit 172 M. Wo sie eine Hilfe haben könne. Ich gebe ein Pfund Kaffee, Christallzucker (Charlotte immer wieder in Gefahr mit den Nerven), dann noch für Josefine eigens 1 000 und Glas Honig Chile. Der Vater war offenbar persönlich interessiert, daß der Besuch zustande komme.

Domprediger Eickhoff: Predigt Sonntag drei Mal, hat aber Contakt mit den Hörern, sogar mehr als in großen Räumen, meint er - hat das Vertrauen der oberhirtlichen Stelle. Nicht Bitte um Segen, aber Versprechen sein Bestes zu tun.

Mühlegger, der neue Stadtpfarrer Oberföhring. Bisher bei den Familienschwestern. Er trauere dem Europäischen Hof nicht nach. Große Schulden hat er bereinigt, sie haben viele Geschenke bekommen. Zukunft nicht mehr Hotels, aber Hospize.
Mo 11.11.46 Areopag mit P. Hugo Lang die Herren /
Dr Poehlmann der es entwickelt und mir ihr Statut überreicht. /
Pfund der sehr leidenschaftlich dafür eintritt für die stürmische Kath. Aktion /
Pointner, Spachtholz, Bapt. Huber /
Ob hinüber außer dogmat Fundierung polit. Schulung, Sorge für katholische /
Literatur. Ich übergebe die päpstliche Encykl. und einige Bücher. /
Ein Areopagzimmer mit kleiner Bücherei. Sein Weg die Aussprache, wo Fragen gestellt werden können.

Bildungswerk ebenfalls von P. Hugo Lang vorgestellt Dr Hirsch /
der kleine Bleiche der eine ausgezeichnete Übersicht gibt, das Niveau betont in Vorträgen und Einkehr- /
tagen, über Emmering der großes eig. Geschäft führe. Resp. Hoch aber /
nicht zu hoch. Daß [ ... ] <erwartet> werden muß: Der ehrliche Wort Wahrheitssucher und Bekenner 2) der Mensch Mann mit /
soz. verantwort (die eig. soz. Arbeit hat andere Gruppen, 3) der katholische apost. Mensch. /
Aber auch für diese: Ein Raum für Bildungswerk, homogen bleiben bei allen Schatt.

Frau Lutz, etwas später ihre Tochter Josefine von Spatzenhsn (Char- /
lotte
mußte wegen der Schule nach [      ] zurück . War gestern Nachmittag auf ½5 von ihrem /
Mann gemeldet, kam aber erst ½6 weil Straßenbahn warten ließ, wollte bis 6 h warten - /
Ich sagte Nein, lieber heute Morgen. Kam heute nicht 9 h sondern während die obigen Abordnungen schon bei /
mir waren. Wollte eigentlich ich solle etwas für Josefine tun die seit 1½ Jahren von der Schule ausgestellt ist /
und die Spruchkammer noch vor sich hat. Resp. Ich kann nichts tun, auch nicht durch Pfeiffer

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vielleicht auch gut wenn für später zurückgestellt. Jos. ist sehr traurig und als ich aufstand, rückte die Mutter heraus: Sie wolle /
nicht klagen über ihre wirtschaftliche Lage, aber der Mann könne für Jos. nicht bezahlen, auch Charl. nicht mit 172 M /
Wo sie eine Hilfe haben könne. Ich gebe 1 ℔ Kaffee, Christ.zucker (Charl. immer wieder in Gefahr mit den /
Nerven), dann noch für Jos. eigens 1 000 und Glas Honig Chile. Der Vater war offenbar persönlich /
interess., daß der Besuch zustande komme.

Dompred. Eickhoff: Predigt So drei Mal, hat aber Contakt /
mit den Hörern, sogar mehr als in großen Räumen meint er - hat das Vertrauen der oberhirtlichen Stelle. Nicht Bitte um Segen, aber /
Versprechen sein Bestes zu tun.

Mühlegger der neue Stadtpfarrer Oberföhring. Bisher /
bei den Familienschwestern. Er trauere dem Europ. Hof nicht nach. Große Schulden hat er bereinigt, sie haben viele /
Geschenke bekommen. Zukunft nicht mehr Hotels aber Hospize.