Tagebucheintrag vom 24. Januar 1944⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10022,
Seite 10,11
Montag,
24.1.44.
Fritz M
Weihbischof - kommt von Freising. Regens Westermayr furchtbar erregt: Er werde überall zurückgesetzt und jetzt möge er nicht mehr, er müsse jetzt in Rosenheim die Normae halten (ist eine ehrenvolle Spezialmission).
Mater Gabriele, Landshut, Ursuline, von der Oberin schon vor Tagen angemeldet - wurde dort aus der Schule abgebaut, weil sie auf dem Unterrichtsgang vor einem Marienbild sich vor den Kindern beklagte, daß das Immaculatabild im Schulgang und das Schutzengelbild weggekommen sei und zwar durch den Direktor. Der hatte sie zur Ruhe gestellt. - Lang und breit erzählt, daß sie gehe. Respondeo: Wir können Schulverordnungen nicht rückgängig machen. Von den drei Wegen, die sie nennt, ist nur der dritte gangbar: 1) In die Schule zurück? Unmöglich. 2) In die Seelsorgehilfe nach Freiburg? Wir haben unsere eigene Hilfe in der Heimatmission. Dazu jetzt Kurse für Katecheten, zur Zeit gestopt, würde sehr beachtet werden. Mater Aloysia habe gemeint, am Rhein wieder in die Schule. 3) Nach Eichenau, wo bereits Ursulinen waren und sind und eine krank geworden und dort in Ruhe arbeiten, was zu arbeiten gibt. Ob das schriftlich? Ist nicht notwendig. Läßt ein Bild zurück.
Kriegspfarrer Ritthaler in drei Lazaretten in Pinsk - wohlgemut. Hat Arbeit. Die Schwerkranken sind zugänglich für die Seelsorge, die Leichtverwundeten wollen nicht „wegen der vierzehn Tage sich umstellen“. Hat Vorgesetzte, die keine Schwierigkeiten machen. Hier in Sankt Vincenz. Bekommt Rosenkränze und Kerzen hier von der Kinderhilfe, Hostien von hier zugeschickt, Meßwein durch einen Bekannten. Nimmt nicht Zigaretten an. - Zwei Kriegsbüchlein vom letzten Krieg, 100 M. Um den Segen.
16.00 Uhr gehe ich in den Dom, wo die Priester eingeladen sind und Dr. Klees nach einer Ansprache den Rosenkranz betet. Auf der Straße überall die schwarzen Männer.
Es dürfte
Amalie Fritz
gemeint sein.
bringt doch wieder Blumen.
Einer der
Söhne
in
Rom
-
telefoniert,
weil beim Nachrichtendienst, einer im Offizierskurs in Landsberg. Ich bitte zum Geburtstag nichts zu machen.
-
Ob ich nach
Tölz
zur Firmung komme. Kurz wegen des nächsten Besuchs.
Weihbischof - kommt von Freising. Regens Westermayr furchtbar erregt: Er werde überall zurückgesetzt und jetzt möge er nicht mehr, er müsse jetzt in Rosenheim die Normae halten (ist eine ehrenvolle Spezialmission).
Mater Gabriele, Landshut, Ursuline, von der Oberin schon vor Tagen angemeldet - wurde dort aus der Schule abgebaut, weil sie auf dem Unterrichtsgang vor einem Marienbild sich vor den Kindern beklagte, daß das Immaculatabild im Schulgang und das Schutzengelbild weggekommen sei und zwar durch den Direktor. Der hatte sie zur Ruhe gestellt. - Lang und breit erzählt, daß sie gehe. Respondeo: Wir können Schulverordnungen nicht rückgängig machen. Von den drei Wegen, die sie nennt, ist nur der dritte gangbar: 1) In die Schule zurück? Unmöglich. 2) In die Seelsorgehilfe nach Freiburg? Wir haben unsere eigene Hilfe in der Heimatmission. Dazu jetzt Kurse für Katecheten, zur Zeit gestopt, würde sehr beachtet werden. Mater Aloysia habe gemeint, am Rhein wieder in die Schule. 3) Nach Eichenau, wo bereits Ursulinen waren und sind und eine krank geworden und dort in Ruhe arbeiten, was zu arbeiten gibt. Ob das schriftlich? Ist nicht notwendig. Läßt ein Bild zurück.
Kriegspfarrer Ritthaler in drei Lazaretten in Pinsk - wohlgemut. Hat Arbeit. Die Schwerkranken sind zugänglich für die Seelsorge, die Leichtverwundeten wollen nicht „wegen der vierzehn Tage sich umstellen“. Hat Vorgesetzte, die keine Schwierigkeiten machen. Hier in Sankt Vincenz. Bekommt Rosenkränze und Kerzen hier von der Kinderhilfe, Hostien von hier zugeschickt, Meßwein durch einen Bekannten. Nimmt nicht Zigaretten an. - Zwei Kriegsbüchlein vom letzten Krieg, 100 M. Um den Segen.
➥ Seite 11
Wehrkreispfarrer
mit vielen Anliegen: Für
Alten
draußen einen
Ersatz,
der noch außer
militärischem
Verhältnis
steht,
zum Beispiel Schulverbot.
Theologen
werden nicht zu Offizieren befördert,
weil sie keine Übung machen,
also anfragen?
Eine
Dachorganisation
für die
Lazarette
um an den
Korpsarzt
zu gehen.
16.00 Uhr gehe ich in den Dom, wo die Priester eingeladen sind und Dr. Klees nach einer Ansprache den Rosenkranz betet. Auf der Straße überall die schwarzen Männer.
Montag,
24.1.44.
Fritz M
bringt doch wieder Blumen.
Einer der
Söhne
in
Rom
-
telefoniert,
weil beim Nachrichtendienst, einer im Offizierskurs in Landsberg. Ich bitte zum Geburtstag nichts zu machen.
-
Ob ich nach
Tölz
zur Firmung komme. Kurz wegen des nächsten Besuchs.
Weihbischof - kommt von Freising. Regens Westermayr furchtbar erregt: Er werde überall zurückgesetzt und jetzt möge er nicht mehr, er müsse jetzt in Rosenheim die Normae halten (ist eine ehrenvolle Spezialmission).
Mater Gabriele, Landshut, Ursuline, von der Oberin schon vor Tagen angemeldet - wurde dort aus der Schule abgebaut, weil sie auf dem Unterrichtsgang vor einem Marienbild sich vor den Kindern beklagte, daß das Immaculatabild im Schulgang und das Schutzengelbild weggekommen sei und zwar durch den Direktor. Der hatte sie zur Ruhe gestellt. - Lang und breit erzählt, daß sie gehe. Respondeo: Wir können Schulverordnungen nicht rückgängig machen. Von den drei Wegen, die sie nennt, ist nur der dritte gangbar: 1) In die Schule zurück? Unmöglich. 2) In die Seelsorgehilfe nach Freiburg? Wir haben unsere eigene Hilfe in der Heimatmission. Dazu jetzt Kurse für Katecheten, zur Zeit gestopt, würde sehr beachtet werden. Mater Aloysia habe gemeint, am Rhein wieder in die Schule. 3) Nach Eichenau, wo bereits Ursulinen waren und sind und eine krank geworden und dort in Ruhe arbeiten, was zu arbeiten gibt. Ob das schriftlich? Ist nicht notwendig. Läßt ein Bild zurück.
Kriegspfarrer Ritthaler in drei Lazaretten in Pinsk - wohlgemut. Hat Arbeit. Die Schwerkranken sind zugänglich für die Seelsorge, die Leichtverwundeten wollen nicht „wegen der vierzehn Tage sich umstellen“. Hat Vorgesetzte, die keine Schwierigkeiten machen. Hier in Sankt Vincenz. Bekommt Rosenkränze und Kerzen hier von der Kinderhilfe, Hostien von hier zugeschickt, Meßwein durch einen Bekannten. Nimmt nicht Zigaretten an. - Zwei Kriegsbüchlein vom letzten Krieg, 100 M. Um den Segen.
16.00 Uhr gehe ich in den Dom, wo die Priester eingeladen sind und Dr. Klees nach einer Ansprache den Rosenkranz betet. Auf der Straße überall die schwarzen Männer.
Weihbischof - kommt von Freising. Regens Westermayr furchtbar erregt: Er werde überall zurückgesetzt und jetzt möge er nicht mehr, er müsse jetzt in Rosenheim die Normae halten (ist eine ehrenvolle Spezialmission).
Mater Gabriele, Landshut, Ursuline, von der Oberin schon vor Tagen angemeldet - wurde dort aus der Schule abgebaut, weil sie auf dem Unterrichtsgang vor einem Marienbild sich vor den Kindern beklagte, daß das Immaculatabild im Schulgang und das Schutzengelbild weggekommen sei und zwar durch den Direktor. Der hatte sie zur Ruhe gestellt. - Lang und breit erzählt, daß sie gehe. Respondeo: Wir können Schulverordnungen nicht rückgängig machen. Von den drei Wegen, die sie nennt, ist nur der dritte gangbar: 1) In die Schule zurück? Unmöglich. 2) In die Seelsorgehilfe nach Freiburg? Wir haben unsere eigene Hilfe in der Heimatmission. Dazu jetzt Kurse für Katecheten, zur Zeit gestopt, würde sehr beachtet werden. Mater Aloysia habe gemeint, am Rhein wieder in die Schule. 3) Nach Eichenau, wo bereits Ursulinen waren und sind und eine krank geworden und dort in Ruhe arbeiten, was zu arbeiten gibt. Ob das schriftlich? Ist nicht notwendig. Läßt ein Bild zurück.
Kriegspfarrer Ritthaler in drei Lazaretten in Pinsk - wohlgemut. Hat Arbeit. Die Schwerkranken sind zugänglich für die Seelsorge, die Leichtverwundeten wollen nicht „wegen der vierzehn Tage sich umstellen“. Hat Vorgesetzte, die keine Schwierigkeiten machen. Hier in Sankt Vincenz. Bekommt Rosenkränze und Kerzen hier von der Kinderhilfe, Hostien von hier zugeschickt, Meßwein durch einen Bekannten. Nimmt nicht Zigaretten an. - Zwei Kriegsbüchlein vom letzten Krieg, 100 M. Um den Segen.
➥ Seite 11
Wehrkreispfarrer
mit vielen Anliegen: Für
Alten
draußen einen
Ersatz,
der noch außer
militärischem
Verhältnis
steht,
zum Beispiel Schulverbot.
Theologen
werden nicht zu Offizieren befördert,
weil sie keine Übung machen,
also anfragen?
Eine
Dachorganisation
für die
Lazarette
um an den
Korpsarzt
zu gehen.
16.00 Uhr gehe ich in den Dom, wo die Priester eingeladen sind und Dr. Klees nach einer Ansprache den Rosenkranz betet. Auf der Straße überall die schwarzen Männer.