Tagebucheintrag vom 20. September 1917⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10001,
Seite 41-42
20.
September,
Donnerstag.
Generalvikar
Huber
über
Sanz.
Er muß mit der
Jüdin
Schmidt
brechen,
und wenn er das bewiesen,
dann ein
Oratorium.
Wegen der Kleidung
für morgen.
Divisionspfarrer Zenk, vom Mercatel Felsenkeller, jetzt nicht mehr Vollbart um Gasmasken gebrauchen zu können, besonders weil statt Gasgranaten, Hunderte von Gasminen geworfen werden, - die Flieger von Lille beschießen die Straße mit Maschinengewehr, nicht mehr mit Bomben, um keinen Sachschaden anzurichten.
Beneficiat Geist, Strafkammer von Neuburg wegen § 175, Würzburger, ich soll ihm helfen, er hätte alle seine Hoffnung auf mich gesetzt. Soll sich nach Sachsen wenden. Und wenn von dort Anfrage kommt, ans Ordinariat, nicht an mich.
Expositus Weissinger, Hirnsberg, will sich auf die neu zu errichtende Pfarrei Schwabing melden; natürlich gar keine Zusage gegeben.
Kriegsminister von Hellingrath: Kommt von Leutstetten, unser Vorträge für Oktober, Kronprinz kommt in Urlaub.
Dr. Messmer vom Volksverein München, hält wie Nieder überall Konferenzen mit den Geistlichen, „interkonfessionell damit es nicht den Anschein erwecke, als ob man einseitige Ziele verfolge“! Soll wohl mit den Staatsbehörden zusammenarbeiten, aber sich nicht in Abhängigkeit begeben! „Die Heimatparole soll ihre Leute instruieren.
Dr. Albert Schmitt, Vorstand der Betriebsinspektion München Ost, Bruder von Eva Schmitt, Zögling von Kilianeum. Über den Bahnbetrieb und Verpflegung (30 Wagen Kartoffel stünden draußen, die verfault) würde sehr viel gereist, der München gleich [ ... ] draußen und schimpft über alles, in Schweinfurt sei es doch schöner gewesen.
Regierungsrat Götz (mit der [ ... ]. am Kinn), blass, hat Pfründewesen an der Kreisregierung und neue Seelsorgestelle. Über Gesamtkirchengemeinde, die ihre großen Bauziele zu leicht aus dem Auge lässt. Der ökonomische Verband der Pfarrer? Sei bei Heim und der habe große Bedenken!
Professor Gulielminetti, Kreisrealschule Mars la Tour, und seine Wirksamkeit, seine Schularbeit. Der Stabsarzt Winkler, der damals fotographierte, inzwischen gestorben. Gulielminetti sehr bescheiden, er wolle sich Mühe geben, freundlich verabschiedet.
Nachmittags Konservator Dr. Hoffmann: Aus dem Felde bei Schoch, - Avion habe im Feld tiefen Eindruck hinterlassen, - wie schön, daß ein Geistlicher an diesem Kunstwerk beteiligt. Ihre Arbeit im Land: Neumünster und meine Statuen in Speyer; einmal sein Bureau sehen. Auf den Firmungsreisen aufmerksam machen auf Bedeutung der Kunst.
Geistlicher Rat Direktor Schauer, Freising wegen der Polen (wird an das Ordinariat schreiben); wegen Konferenz (wird trotz Winter und Verpflegung möglich sein); Korbiniansfest 11.30 Uhr Aufwartung der Stadt. Seine persönliche Sache: Er soll sich ruhig bewerben, es ist ja der Lauf der Seminarvorstände.
Divisionspfarrer Zenk, vom Mercatel Felsenkeller, jetzt nicht mehr Vollbart um Gasmasken gebrauchen zu können, besonders weil statt Gasgranaten, Hunderte von Gasminen geworfen werden, - die Flieger von Lille beschießen die Straße mit Maschinengewehr, nicht mehr mit Bomben, um keinen Sachschaden anzurichten.
Beneficiat Geist, Strafkammer von Neuburg wegen § 175, Würzburger, ich soll ihm helfen, er hätte alle seine Hoffnung auf mich gesetzt. Soll sich nach Sachsen wenden. Und wenn von dort Anfrage kommt, ans Ordinariat, nicht an mich.
Expositus Weissinger, Hirnsberg, will sich auf die neu zu errichtende Pfarrei Schwabing melden; natürlich gar keine Zusage gegeben.
Kriegsminister von Hellingrath: Kommt von Leutstetten, unser Vorträge für Oktober, Kronprinz kommt in Urlaub.
Dr. Messmer vom Volksverein München, hält wie Nieder überall Konferenzen mit den Geistlichen, „interkonfessionell damit es nicht den Anschein erwecke, als ob man einseitige Ziele verfolge“! Soll wohl mit den Staatsbehörden zusammenarbeiten, aber sich nicht in Abhängigkeit begeben! „Die Heimatparole soll ihre Leute instruieren.
Dr. Albert Schmitt, Vorstand der Betriebsinspektion München Ost, Bruder von Eva Schmitt, Zögling von Kilianeum. Über den Bahnbetrieb und Verpflegung (30 Wagen Kartoffel stünden draußen, die verfault) würde sehr viel gereist, der München gleich [ ... ] draußen und schimpft über alles, in Schweinfurt sei es doch schöner gewesen.
Regierungsrat Götz (mit der [ ... ]. am Kinn), blass, hat Pfründewesen an der Kreisregierung und neue Seelsorgestelle. Über Gesamtkirchengemeinde, die ihre großen Bauziele zu leicht aus dem Auge lässt. Der ökonomische Verband der Pfarrer? Sei bei Heim und der habe große Bedenken!
Professor Gulielminetti, Kreisrealschule Mars la Tour, und seine Wirksamkeit, seine Schularbeit. Der Stabsarzt Winkler, der damals fotographierte, inzwischen gestorben. Gulielminetti sehr bescheiden, er wolle sich Mühe geben, freundlich verabschiedet.
Nachmittags Konservator Dr. Hoffmann: Aus dem Felde bei Schoch, - Avion habe im Feld tiefen Eindruck hinterlassen, - wie schön, daß ein Geistlicher an diesem Kunstwerk beteiligt. Ihre Arbeit im Land: Neumünster und meine Statuen in Speyer; einmal sein Bureau sehen. Auf den Firmungsreisen aufmerksam machen auf Bedeutung der Kunst.
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Dekan Weiß,
zwei
Jahre
im Felde beim
1.
Reservekorps,
dankte für
Meßwein
ins Felde; die
Frühkommunion
in
Scheyern
sogar
vor
der Beichte (Beichtvater soll entscheiden! Im Allgemeinen freilich
der
oberbayerische
Klerus
im Ruf,
er führe die Dekrete nicht durch).
Ihr
Kongregationstag:
erst in der Kirche Andacht,
dann im Wirtshaus
geschloßen alle Fragen durch beraten,
manchmal etwas laut.
Geistlicher Rat Direktor Schauer, Freising wegen der Polen (wird an das Ordinariat schreiben); wegen Konferenz (wird trotz Winter und Verpflegung möglich sein); Korbiniansfest 11.30 Uhr Aufwartung der Stadt. Seine persönliche Sache: Er soll sich ruhig bewerben, es ist ja der Lauf der Seminarvorstände.
20.
September,
Donnerstag.
Generalvikar
Huber
über
Sanz
.
Er muß mit der
Jüdin
Schmidt
brechen,
und wenn er das bewiesen,
dann ein
Oratorium.
Wegen der Kleidung
für morgen.
Divisionspfarrer Zenk
,
vom
Mercatel
Felsenkeller,
jetzt nicht mehr
Vollbart
um
Gasmasken
gebrauchen zu können,
besonders weil statt
Gasgranaten
,
Hunderte
von
Gasminen
geworfen werden, - die
Flieger
von
Lille
beschießen die Straße mit Maschinengewehr, nicht mehr mit
Bomben,
um keinen Sachschaden anzurichten.
Beneficiat Geist
, Strafkammer
von
Neuburg
wegen § 175,
Würzburger, ich
soll ihm helfen, er hätte alle seine Hoffnung auf mich gesetzt.
Soll
sich nach
Sachsen
wenden.
Und wenn von dort Anfrage kommt, ans
Ordinariat,
nicht an mich.
Expositus Weissinger
,
Hirnsberg,
will sich auf die
neu zu errichtende Pfarrei
Schwabing
melden; natürlich gar keine
Zusage
gegeben.
Kriegsminister von Hellingrath
:
Kommt von
Leutstetten,
unser
Vorträge
für Oktober,
Kronprinz
kommt in Urlaub.
Dr. Messmer
vom
Volksverein
München,
hält
wie
Nieder
überall
Konferenzen
mit den
Geistlichen,
„interkonfessionell
damit es nicht den Anschein erwecke,
als ob man einseitige Ziele verfolge“!
Soll wohl mit den Staatsbehörden zusammenarbeiten, aber sich nicht in Abhängigkeit begeben!
„Die
Heimatparole
soll ihre Leute
instruieren
.
Dr. Albert Schmitt
,
Vorstand der
Betriebsinspektion
München
Ost,
Bruder von
Eva Schmitt
,
Zögling von
Kilianeum.
Über den Bahnbetrieb und Verpflegung
(30 Wagen
Kartoffel stünden
draußen,
die verfault)
würde
sehr viel gereist, der München
gleich
[ ... ]
draußen und schimpft über alles, in
Schweinfurt
sei es doch schöner gewesen.
Regierungsrat Götz
(mit der
[ ... ]
.
am
Kinn),
blass,
hat
Pfründewesen
an der Kreisregierung
und neue Seelsorgestelle. Über
Gesamtkirchengemeinde,
die ihre großen Bauziele
zu leicht aus dem Auge lässt.
Der
ökonomische
Verband der Pfarrer? Sei bei
Heim
und der habe große Bedenken!
Professor Gulielminetti
,
Kreisrealschule
Mars la Tour,
und seine Wirksamkeit,
seine Schularbeit. Der
Stabsarzt
Winkler
,
der damals
fotographierte,
inzwischen gestorben.
Gulielminetti
sehr bescheiden,
er wolle sich Mühe geben,
freundlich verabschiedet.
Nachmittags Konservator Dr. Hoffmann
:
Aus dem
Felde
bei
Schoch, -
Avion
habe im Feld tiefen
Eindruck hinterlassen, - wie schön,
daß ein
Geistlicher
an
diesem Kunstwerk beteiligt. Ihre Arbeit im Land: Neumünster
und meine
Statuen
in
Speyer;
einmal
sein
Bureau
sehen. Auf den Firmungsreisen
aufmerksam machen auf Bedeutung der Kunst.
,
zwei
Jahre
im Felde beim
1.
Reservekorps,
dankte für
Meßwein
ins Felde; die
Frühkommunion
in
Scheyern
sogar
vor
der Beichte (Beichtvater soll entscheiden! Im Allgemeinen freilich
der
oberbayerische
Klerus
im Ruf,
er führe die Dekrete nicht durch).
Ihr
Kongregationstag:
erst in der Kirche Andacht,
dann im Wirtshaus
geschloßen alle Fragen durch beraten,
manchmal etwas laut.
Geistlicher Rat Direktor Schauer
,
Freising
wegen der
Polen
(wird an das
Ordinariat
schreiben); wegen
Konferenz
(wird trotz Winter und Verpflegung möglich sein);
Korbiniansfest
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Aufwartung der Stadt.
Seine persönliche Sache: Er soll sich ruhig bewerben, es ist ja der Lauf
der Seminarvorstände.
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Divisionspfarrer Zenk
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Beneficiat Geist
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Kriegsminister von Hellingrath
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Dr. Messmer
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Dr. Albert Schmitt
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![Zeichenfolge nicht lesbar](resources/images/dokument/t-icon.png)
Regierungsrat Götz
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Professor Gulielminetti
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