Max JordanParallelansicht ⇨
Gesprächsprotokoll, 1. Mai und 15. Juli 1945

Jordan

Vor vier Jahren hier mit Elis. Schmidt Pauli.

1.5.45 17 h - 18 30 Empfehlung von Welfare Conferenz /
Spricht sehr gewandt deutsch, zieht offenbar hinter den Besatzungstruppen her, morgen von hier wieder weiter, kommt aber zurück

Wie es Ihnen persönlich geht - ein alter Mann. Ob ein Kommandant hier war - mehrere Herren, sehr freundlich, morgen der /
Stadtkommandant. Hauptsache daß nicht zu viel über die Verbindung in das Ausland kommt weil sonst hier Gegenschlag. Wir in Amer. /
in großer Sorge. Ein furchtbarer Haß gegen die Deutschen - wie soll das werden? Ich: Ich gebe die Hoffnung nicht auf, wir fangen klein an, /
auf religiöser Grundlage. Diözesanverbände, teilweise auch Pfarrverbände zerschlagen aber wir fangen wieder an /
Wie soll das werden da so viele Kirchen zerschlagen sind? Hier im katholischen Land haben wir noch Kirchen, besonders auf dem Land.

Ob nicht die Bischöfe eine Kundgebung? Unmöglich wegen der Verkehrsverhältnisse, das vorzubereiten. Vorerst der einzelne. Er: Wurm /
Stuttg., von uns sehr geschätzt, hat einen Entwurf an Bischof Sproll geschickt - wir haben schon mehrmals daran /
gedacht, gemeinsame Kundgebung ... aber wir nicht ohne Bekenntnis zur Gottheit Christi.

Über Dachau: Ich erfahre heute noch ob die letzten noch leben. Die anderen abgeführt - ein Vortrupp wohl als Geiseln, die anderen zu je 5 000 /
zu Fuß, die Straße des Todes. Einer ist nachgeradelt. /
Wie konnte das Volk das ertragen? Wer ein Wort redete,
kam
kommt
nach Dachau oder gleich umgelegt. Was wäre dann erreicht? /
Wir haben auf der Bischofskonf. Denkschrift zusammen gestellt, wie sich bei allen an unserer Landesgrenze ein Haß ausbildet .. /
Wir haben darunter gelitten daß man im Ausland sagen wird: Warum tun sie selber nichts. /
Er: Ihre Stimme gilt in der ganzen Welt, in Amer. bekannt. Resp. Meine Predigten durften nicht mehr gedruckt werden, - /
der Kirchenminister verlangt Rechnung wie man Name und Kundgebungen, meine Erklärungen.

Warum Neuh. nach Dachau kam? Wahrscheinlich wegen Brief nach Holland. Wie Z.? Stand im Weg.

Muss. gestern erschossen mit Geliebter und Umgebung, in Mailand ausgestellt. Himmler über Schweiz zuerst mit den westlichen All., dann mit /
allen bedingungslose Kapit. Führer in Berlin ermordet. Dort furchtbarer Kampf Haus um Haus, 1 km vor den Linden. /
Will mir Anfragen bei Freunden in Amer. besorgen.

Sieht sich vor dem Weggehen die Granate auf der Straße und das Loch in der Kapelle an.

Die Feldseelsorge zum Teil im Voraus (Flieger, SS), zum Teil später eingeschränkt. Die Jugend für sich, Rosenkränze hier ausverkauft. /
Ob religiöser Aufbruch im Krieg? Ist verschieden: Dort wo eine religiöse Jugenderziehung war also eine Unterlage - Ja. Unsere Kirchen /
gefüllt. Bei vielen anderen ein Abfall: Die Zeitideen, die neuen Hischulen, die Ideen des Ns /
Wie war das möglich daß solche Dinge vorkommen konnten? if Dämonische. Wir wissen daß die Pforten der Hölle sich auftun können ... /
Damals als der Papst Anteil an den Bodenschätzen der Erde in Aussicht stellte, damals hätte man Frieden schließen müssen.

Kein Hass gegen die Amer., haben uns geholfen. Volk und Partei

So 15.7.45 beruft sich die katholische Sendung darauf daß er ihnen gemeldet: Unter dem Vorsitz von Kard. F. Eichstätt. /
Ein gemeinsamer Hirtenbrief. Kard. F. wird sich nach Rom begeben.