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Gesprächsprotokoll, 22. Oktober 1932

Pfr Benl Freimann Sa 22.10.32. Eineinhalb Stunden

Die schwierige Lage in Freimann, ich war der Meinung, ein Orden wie die Domin. würden unter den Arbeitern /
gut wirken, nicht als polit. gelten und zudem ein Stück <Scientar.> wieder aufbauen (er selber sei kein Hindernis und /
habe früher selber die Domin. gewollt). Sie sind als Dorfpfr angestellt worden, wenn auch jetzt die Entwicklung so ging /
.. (schon damals sei die Rede von Eingemeindung gewesen und man habe ihm gesagt, er werde bald Stadtpfarrer sein, aber die 700 M Grund Entscheidung /
hätte die Gemeinde zurückgehalten). Die Sprache die Sie führen: Ich werde resign. wenn ich eine mir zusagende Stelle /
in erhalte, sei unpriesterlich und mit der Obed. der Weihestunde nicht vereinbar (der Ausdruck stamme von GV Dunst /
mayr
, der nicht bloß damals, sondern bei jeder Gelegenheit gesagt habe: Halten Sie es noch aus. Geben sie doch um eine bessere /
Pfarrei in der Stadt ein. Sie sind invest. Kein Mensch kann Sie wegbringen wenn Sie nicht eine Ihnen zusagende Stelle erhalten). /
Dann erzählt er lang und breit von seiner Armenpflege, von Rot- und <Block> schwarzem Block (katholische Vereinsmitglieder essen /
Fleisch am Freitag bei den Versammlungen, wollen nicht in das Kinderheim

Die zwei Haupthindernisse: 1) Es wurde mir versprochen und ich mußte annehmen das sei vom Bischof versprochen. Resp. Es handelt sich /
bloß um Nymph. das gerade damals frei wurde weil Wallner Wackersberg erhalten hatte. /
Jede Stelle“ - es war ihm vollständig ernst als er um ein Canonicat eingab - ich erkläre: /
die Periphpfarreien wachsen organisch zugleich mit dem ersten Pfarrer wie St Sebast., Heilige Familie, St. Raphael /
„Eine junge Pfarrei in der Stadt würde ich Ihnen nicht geben“. Eine Stelle wie Dr. Held? Ist Rektor an der Dreifaltigkeitskirche, nicht Pfarrer. /
Ein Benef. wäre eine Degrad..

2) Die Sticheleien von Confratres die ihm schmeicheln, aber mir gegenüber /
anders geredet haben (Böhmer nicht genannt). Auf eine Landpfarrei ist keine Degrad., cf. Fall /
Ströbl, Wallner, Koop. in der Stadt. Jeder Schein von Degrad., wenn wir den Ehren- /
codex
aus dem Offiz. Casino übernehmen, dadurch ausgeglichen
wenn
daß
er gleichzeitig unter Anerkennung im Amtsblatt /
den Titel eines Geistlichen Rates erhalten würde.

Überschätzt seine Pastoration: Wie ist der Kirchenbesuch? In Freim. gehen die Leute nicht in die /
Kirche. Gemischte Ehen dort die Hälfte aber Zugewanderte. Bei der Grundsteinlegung kläglich? Ja das habe habe /
habe er seinen Leuten auch gesagt, sie sollten doch kommen. Vereine: Mütterverein der beste, von den soz. Vereinen Männer /
verein, der Arbeiterverein habe 48 Mitglieder die meist der wirtschaftlichen Vorteile wegen [ ... ].

Sie haben die Wahl Entweder im Krieg mit Ihrem Bischof in der Pfarrei Freimann zu bleiben oder im Frieden /
mit Ihrem Gewissen eine Landpfarrei zu übernehmen und dort mit 64 Jahren zu pastor. Gerade wenn solche Schwierigkeiten warum /
dann nicht weggehen. „Unser Herrgott wird mir sagen was ich tun will - das sagt er Ihnen durch Ihren Bischof.

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Was ist das für eine Lage: Ich würde nur das Kloster in Fr. kennen, Sie müßten seelisch /
darunter leiden - diesen Gedanken greift er auf: Entweder so wie in Gars zusammen mit dem Kloster oder das Kloster /
in der Pfarrei. Resp. Dann haben die Dom. kein Pfarrergehalt. Immer wieder kommt er darauf zurück: Das Kloster /
in der Pfarrei. Ich erkläre: Das ist keine Lösung wie es für die Seelsorge zu wünschen ist und das ist supr. /
lex.
Noch einmal: Sie haben die Wahl: Im Krieg mit Ihrem Bischof zu bleiben oder eine neue Pfarrei zu übernehmen.

Bis 1. Jan oder 1. Apr.: Er will sich überlegen. Damit ist für mich die Frage /
nicht gelöst. Er schien geneigt kam aber wieder zurück.

Mein letztes Wort: Jetzt wissen Sie klar und bestimmt meine Auffassung - nun überlegen Sie. /
Also zwei Möglichkeiten: Entweder Kloster in der Pfarrei, die neue Kirche also Klosterkirche - das würden /
die Leute draußen nicht ertragen wenn die Pfarrgottesdienste in der alten Kirche sein sollten. /
Oder wie in Gars die neue Kirche Pfarr= u. Klosterkirche und sechs /
Jahre abwarten.

Er wurde auch weich: Er würde es sich zu Herzen nehmen daß er auch früher sterben würde. /
Tut sich darauf zu gut daß er niemals in der Kirche ein Wort über Natsoz und Komm. sage. Der Domkoop. /
habe von dem Kreuz gesprochen das einen Haken habe, und da seien Klagen gekommen.

Es ist der Wille Ihres Bischofs daß sie resign. /
Die Hostien bei den Servit.: Ja sie brauchen aber viele.