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Gesprächsprotokoll, 26. März 1930

theol. Gigl

26.3.30 eine Stunde bei mir. Redet sehr sch leicht, aber wenig Bewegung zu merken. 27 Jahre /
War in Scheyern und dann Freising bis zur 9. Kl. Wegen Gesundheit auf Anraten /
Abeles ausgetreten und hier Ludwiggymn. Nach dem Abit., weil der Vater, /
ein bibulus, sogar cand. des Bauernbundes 1895, jetzt zweimal bei den Exerc. nicht mehr /
pol. tätig, ihn bei jedem Geldfordern geschlagen hat. Sich selber durchschlagen, war beim Zollwesen, von seinem Vetter /
Dauser, auch Gihrl gefördert in verschiedenen Stellungen. Damals bei den Nation:soz. /
durch seinen Vetter. Eingeschriebenes Mitglied. Etwa 150 Mal die Sektionen besucht. Ad. Hitler /
hätte ihm gesagt, Lud. könne nicht verantworten was er schreibe.

Sei immer gegen die Kulturpolit. aufgetreten, habe das den Schriftleitern erklärt - aber Kulturprog. ist ein /
so wesentliches Stück des Gesamtprgr. heute, was er zugibt.

Einmal wegen Behauptung von Scharnagel in der Schule zu Buttmann gegangen /
Er habe wenn er an Ad. Hitler geschrieben, das den Al. gezeigt, auch einmal erreicht daß ein Buch /
von einem Dr theol.Kath. und Judentum“ unterdrückt wurde.

Auf Anraten vom Spir. vor vier Wochen hier zum Gen.Vic. und ihm alles vorgelegt. /
Zeitungen? Der Beobachter sei ihm zugeschickt worden er hat herumgefragt von wem. Es war nicht zu erfragen. Dann wies er /
ins Lesezimmer. Die allerletzte
Zeit
überhaupt
nicht mehr gelesen. /
Er kann kochen. Hat die Zinsfrage studiert. /
Ist beraten vor den al. öffentlich eine Erklärung abzugeben, auch ein Gelübde zu machen (P. Spir. will das nicht), /
er wolle nichts als Priester werden.

Trischberger Genpräfekt: Er war während Exerc. hier wie um seine Sachen zu holen. Scheint nicht schwer /
zu tragen. Nur weil er schon verkündet ist und Platzkarten verschickte. Sag Ich hätte gesagt ich würde alles tun daß er zur Weihe käme. /
Entweder am Weißen Sonntag oder bei den Franz. - letzteres hätte GenVic gesagt. Ersteres ist ganz falsch verstanden oder Wichtigtuerei. Zur Erholung sei /
er fort, geht aber nach Kolbermoor dessen Gruppe er gegründet hat. Er sagte zu Trischb., er habe Gehirn- /
tiph., in Wirklichkeit glaubt man Magenkrankheit. Gegen den Dekan Schwaiger der ihn zum Studium brachte, wurde er /
undankbar. Seine Aussagen sind ganz verschieden, eine hyster. Fantasie das ist bei allen der Eindruck. Auch beim GV /
urteilte er zu optim. über den Besuch bei mir. Ich hätte nur gesagt: Ich bin froh daß ich Sie angehört und gesehen habe, /
jetzt werde ihn in Freis. hören, um mir ein Urteil bilden zu können. Also hatte ich das Urteil nicht gesprochen.