Tagebucheintrag vom 1. April 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 29

Samstag, 1.4.44. Endlich wieder einmal Sonne und ein Tag ohne Schnee, das heißt ohne Neuschnee.

9.00 Uhr im Dom Seelenamt für die Opfer des Fliegerüberfalls vom 18.3., also genau 14 Tage später.

Nach diesem Seelenamt, als ich zur Absolutio ad tumbam ging, tritt Dr. Weißthanner entgegen: Hundert Kilometer feindliche Flieger gemeldet, es kann also jeden Augenblick Sirene kommen, darum die Absolutio abgekürzt, direkt in die Sakristei und direkt zu Fuss heim. Kaum Zuhause - acht Minuten später - wirklich Alarm, wir waren genau eine Stunde im Schutzkeller.

Im Gästebuch des Schutzkellers eingeschrieben: Baronin Meyern-Hohenburg, Zinkl (reist nach Wien zum Bruder), Malmolitor, zwei Herren, die bei Sekretär waren.

12.30 Uhr Dreimärkl mit Spritze.

17.00 Uhr Wolfrats - Neffe hat Kurs vollendet, ins Feld abgestellt.

Venator - trotz Verbot hat wieder Blumen geschickt, vom Besuch jetzt keine Rede.

Domuslohner: Beide Brüder fliegergeschädigt und Mutter dafür 100. Trotz Verbot wieder ove, aber sicher zum letzten Mal.