Tagebucheintrag vom 4. März 1944Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10022, Seite 24,25

Sa 4.3.44 Zum 75. Geburtstag abgewunken, nicht weil ich nicht /
an das Greisenalter erinnert werden soll, sondern weil die Zeit wie einen Misston eine Feier empfinden würde. Die Blumen vom /
Ordin. bis auf den Christdorn zur Patr. Bav. geschickt, ebenso die Blumen an der Pforte mit Ausnahme /
von Dr Thaler. Besucher dürfen nur solche nach oben die von auswärts oder sonst ein Anliegen haben

Ferdin. - hat über die Verwüstungen in Augsburg gehört.

Elis Moy - in Kochel werden Bäume geschlagen, offenbar um Wohnungen für ein Werk /
zu schaffen. Die Kinder weinen nach Fliegernacht weil sie im Schlaf gestört wurden.

Sept.kind: Bringt selbstgemalte Bilder von Gern, dafür Estherbild zurückgegeben. /
2 Fl. Wein

Graßl: Kommt vom schwed. Consul der <überaus> freundlich war - /
von Schweden aus wurde inzwischen angefragt warum der Pass. solange ausbleibe - und jetzt hat /
Gestapo das Ausreisevisum zugesagt.

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10 h Dreimärkl ohne Spritze.

16 h Würdige Mutter: Über die Reise nach Berlin. Ist gut gegangen, hin und her Sitzplatz. In II. Cl. /
wird wenig geredet. Nur ein Mann äußert: Es wird ein Flugzeug kommen, darüber wird die Welt staunen.