Tagebucheintrag vom 26. Dezember 1943Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 218

Sonntag, 26.12.43. Zweiter Weihnachtstag. Sehr still auf den Straßen. Die Weihnachtsfeier überall eingedämmt. Nur ganz wenig Bäume, Gebäck war verboten.

7.00 Uhr in der Hauskapelle. Dr. Bitthorn: Wenn fliegergeschädigt, sollen sie kommen. Erhält kleine Geschenke, ein Büchlein - über alles glücklich. Kommt ins Arbeitszimmer.

Canstadt: Bringt ein Bild aus Italien. War in Oberau bei Berchtesgaden im Pfarrhof vier Wochen, andere Geschädigte sind jetzt noch dort. Darf jetzt zu einem Pfarrer in der Pfalz kommen, Pfarrei Breitenbach bei Kaiserslautern, will aber ihre Wohnung hier nicht verlieren. 100. Sehr kurz.

Therese Thoma: Eine Freundin, Nikel , früher hier Wärterfrau, auf der Höhe geblieben, jetzt beim Generalkommando in der Briefcensur, hat bei einem Herrn hier Vorsprechstunden genommen - möchte wieder in die katholische Kirche - ob nicht ein Geistlicher dort Stunden nehmen sollte? Abenthum lehnte ab, vielleicht Weißthanner. Nicht die Schwester Angelina in Diessen, sondern die Martha in Darmstadt ist geschädigt. Muß 700 nehmen, weil verschiedene Auslagen.

15.00-17.00 Uhr Familie Jardin hier, Mutter, Eltern mit den beiden Kindern , am Christbaum. Chokolade und Wein, Wein besser gleich, Wolfgang Mundharmonika, erst auf langes Zureden Tanz mit seiner Schwester Elfriede.