Tagebucheintrag vom 9. Oktober 1943Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 195

Sa 9.10.43. 10 h Dreimärkl ohne Spritze. Bei seinem Weggehen erhält /
Secr., der bis 10 h bei mir geschrieben hatte, Nachricht die Mutter daheim habe noch verschlossene Läden und Tür, darauf /
fährt er mit dem Arzt gleich hin, die Mutter war vom Schlag getroffen worden und konnte sich nicht erheben. Die Schwestern sind abwechselnd dort, /
bis sie <in das> Krankenhaus gebracht wird.

Wolker - ob er Rector werden oder eine Pfarrei vikar. soll. /
Das Vikarieren ist viel sicherer. Seine auswärtige Arbeit nicht ganz abgebrochen, die Reise mit <Mahlstein> ohnedies sehr beschwerlich, /
in Frankf. Sitzung der liturg. Kommission. Für die Jugenderziehung wäre wenn alles pecc. grave ist, das /
gleiche Hindernis wie wenn der erste Zweck der Ehe so stark betont wird.

Hr und Frau Prinz Ludwig Ferd. Pilar hat geschrieben. Die zerstörten /
Kirchen. Der Fall Emmerling. Die Zeitverhältnisse.

Chorreg. Eisenhofer bisher Holzk. Jetzt Secr. /
im Ordinariat. Fährt noch hin und her.

Fidel. - über Dr Scheller.

16 h mit Wagen Friedb. in die Klinik Dr. med. kurz besucht - dann /
Rundfahrt nach St Wolfgang - Kirche in Trümmern, nur Kreuz und Marienbild /
und mein Wahlspruch Vox temp. stehen noch. Dem Stadtpfarrer Steidle 1 000. Überhaupt im Osten /
viele Trümmer.

3 Raben - strenges Verbot nichts mehr zu bringen wie schon früher. Rosenkranz gegeben.