Tagebucheintrag vom 17. Januar 1939Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 151,152

Die 17.1.39 Ein schwerer Tag. Mater Isab. und M. Marg. ihre Begleiterin /
wohnt jetzt Türkenstr. Bringt rotes Meßgewand für eine arme Kirche. In Gersau /
totkrank gewesen.

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Baronin Meyern: Arbeitet in der Pfarrkirche mit. Dort so schöner Gottesdienst, dagegen /
in St Anna der alte Pfarrer Englmann will keine Bibelstunden das sei prot., nichts außer der Reihe /
schreit und schimpft über die Weiber. Hatte über Weihnachten Obdachlose. Bittere Klage über Pfarrer Englmann

13 45 Frl Penz photogr. in der Bibl. in der oberen Kapelle mit Mantel, im Hof.

15 h Luxburg mit sehr peinlichen Sachen was sie auch empfindet: 1) Schliersee. Der prot Pfarrer kann keine /
eigene Kirche bauen. Ob wir nicht die Weinbergkapelle überlassen wollten für mehr als drei Jahre. Ohne Termin nicht möglich, aber nach drei Jahren würden wir noch /
ein halbes oder ein ganzes Jahr überlassen. 2) Ein bereits gedrucktes Buch Apok von einem Dr Müller Schweiz. Soll zu seinem Bischof gehen /
wenn er katholisch ist oder zu Prof. Sickenberger. Ihr Mann hat gesprochen in Nürnbg auf der Kanzel /
„Was ist mir Christus“. Erhält den Rosenkranz in der Kapelle, einen Füllfederhalter und einen Bleistift. Zum ersten Mal Arbeitszimmer gesehen. /
Habe den Tod immer um sich, fühle wenn ein Gegenstand im Gebrauch war. Redet mit den Toten die hier sind.

Eisele über eine Stunde und ich war so müde. Plaudert wie ein Wasserfall über den Hausmann und die Hausfrau und /
wie seinem sie beim Rechtsanwalt waren. Hatte Maria gefragt: Ist ein Herr oder eine Dame oben. In zwei Monaten. Nicht in die Messe.

Herr u Frau Fritz: Den einen Teil zum anderen Glückwünsche. Er <sei> entschiedener Katholik.