Tagebucheintrag vom 2. November 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 96-97

2. Nov 36 Allerseelen - Wieder Regen den ganzen Tag. Man kann /
nicht mal auf den Friedhof gehen. 7 - 8¼ die drei heiligen Messen allein in der Kapelle.

Lujan sehr traurig - wegen Gottesdienst für die Spanier. Im Haus fast jeden /
Tag eine <erwartet>. Schackstr soll verkauft werden. Eulal. hat wurde Paß abgenommen.

Provinzial Bertrand: Wegen der Weihe eines Cand. /
mit den anderen.

Brigitta Maria Hoeg - wollte ihren Namen nicht sagen, sehr geheimnisvoll - /
geb Norvegen, in Salzburg bei Rieder convert., in Wald- /
sassen
fünf Jahre im Kloster daher das Augenniederschlagen, das Niederknien: Wie in Paris soll hier /
ein Haus für intell. Gäste gerichtet werden besonders Studierende (Chinesen), war dazu in Berlin /
und Berchtesg wurde aber nicht vorgelassen, will dann in diesem Haus mit <ihren> <Sprachen> angestellt werden kennt Hauswirtschaft, Krankenpflege. /
Viel gereist, begeistert deutsch. Resp. Das Dritte Reich hat seine eigenen /
<Baupläne>, läßt sich von außen nichts darein reden, besonders nicht von kirchlicher Seite. Die kirchliche Seite ist froh wenn sie in der Kirche /
bauen kann und will nicht mehr Bausorgen.

Dr Friedr. Mack, Ehrencan. Wien und Lux. /
Wohnt in Lux. für zwei Wochen oft, Action franc., Caritas. Hielt in Wien /
Pred. (dort verwahrloste Zeit, 125 000 ausgetreten erst 30 000 zurück weil die Ehe nicht in Ordnung) 120 000 Jugendliche ohne Arbeit, wilde /
Ehen. Freund von Hudal: Darum spreche ich offen was Furchtbares er angerichtet hat und wie er verpflichtet ist in /
diesen Zeitungen eine Richtigstellung zu erzwingen. Kommt von Eberle: Der konnte natürlich den Artikel nicht mehr aufnehmen. Ich mußte kurz sein.

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Seine Idee: Die Berichte über Spanien müßten besser sein, eine internationale Pro Deo Front.