Tagebucheintrag vom 7. September 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 83

Montag, 7. September. Professor Rheinfelder: Wegen seiner Familiensorge. Es komme also doch vor Gericht. 29. September soll der Zeuge vernommen werden - daran denken. Ich sage ihm: Die Schwiegereltern waren empört, weil die Klage eingereicht wurde, ohne daß mit der Frau gesprochen worden war. Es sei in katholischen Kreisen bekannt. Ich halte alles für möglich, weil nicht mehr Rechtsprechung wie früher, sondern aus nationalsozialistischer Weltanschauung heraus. Ein Altar versus populum in der neuen Friedenskirche? Soll Eingabe machen. Einen anderen Namen für Mischehe?

Studienrat Dr. Ebert von Aschaffenburg. Mit Umlegekragen und kurzem Rock. Der protestantische Rektor der Schule war schon in Aschaffenburg bekannt. Die Schüler tätig im Fragen - aber nicht zum Ablenken, Gottesdienst schwer, weil viele Auswärtige. Hat scheuen Blick. Hat den Ring geküßt beim Kommen und Gehen.

15.45 Uhr Nuntius : Im Telegramm sollte es also richtig heißen: accettare statt annullare, OZY statt OZI .

17.30 Uhr beim Zahnarzt Goldschmitt, - ein Zahn, der abgebrochen.