Tagebucheintrag vom 13. September 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 223

Do 13. Sept. Heute das Ms für Christentum und Heidentum abzuliefern, bei Huber, bis Mittag bereits Korr

Frau Fischer: Sehr unglücklich weil ihr Onkel Alteneder nicht in die Diözese aufgenommen wird. Wie /
mit geisteskranken Augen erzählt sie lang und breit, sie sei 4 ½ unter dem Druck eines Mannes gestanden, für den sie einen Meineid nach dem anderen /
schwören musste, dem sie ihre Erbschaft gegeben hatte. Eine Wohlfahrtspflegerin hätte sehr über mich geschimpft und als sie Partei nahm /
erklärt, ich kann sie nach Dachau bringen. War in Altoetting.

P. Jos. Anton: bringt eine prächtige Bruder Konrad Statue von Faulh. /
Erzählt daß es 110000 Komm. Daß die Gäste sehr ergriffen waren. Viele Wunder der Gnade im Beichtstuhl, /
bleibt zu Tisch. Sei Nierenkrank.

15h Elis. Nikel - mit Auto hierher gefahren, einige Tage Urlaub. s. besonderes.

Stelzle mit Goderbauer: Er wolle heute nach Traunstein zurück, /
jetzt nur noch bei einem wohlgesinnten Hr auf der polit. Polizei zu fragen, was ich meine? Wenn er /
Nein sagt, dann ist lange hinausgeschoben. Die Anfrage während Parteitag nicht glücklich. Die Verhandlungen der /
Bischöfe bald am Ende, ich warte darauf und dann der Augenblick, eine „Amnestie“ anzunehmen. /
Abends ließ er sagen daß er nicht zurückgefahren sei.