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Tagebucheintrag vom 1. Januar 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 129

Neujahr 1934.

Ego dixi: Nunc coepi

Mo 1. Jan – im Dom celebr. 7 h. Sehr viele Kommunik.

Gen. lt Müller: Grat. Auf dem linken Auge bald Staroper. und /
bisher waren die Augen so gut.

Familie Zahner: Wieder die beiden in Stellung. Ein Paket mit Gebäck. Sehr kurz weil viele Besuche

2 Herren von der ital. Gesandtschaft Min. Pitalis u Conte /
Barbarich. Ital. sprechen. Der Gesandte sei zur Zeit nicht hier. Ich erzähle vom Gottesdienst /
der Balilla. Dazu Vicekons. Dr. Pagliano

Für Hathaway waren da Leonhard Dawson u Sidney /
Model –
in eng. Sprache. In America sei es ganz schlecht.

Der oesterr. Gesandte: Spricht so wie ganz versöhnt mit Ns. Ich erkläre ihm, wie abstoßend die Rede /
im Sender gegen Österreich. Der Hirtenbrief der Bischöfe den man nicht erreichen kann. Gefangene ausgetauscht.

Der poln. Gesandte: Spricht sehr offen. Es sei auf Erklärung von Hitler, von der ich spreche, äußerlich ruhig, /
aber innerlich nicht. Ob Hlond hierher komme. Deutschland hat Geld weil im Jahr 600 Millionen von Russen aber 1935 Schluß.

Der ungar. Gen.con. redet endlos weiter, ohne an die Zeit zu denken. Das Verfahren der Regierung /
gegen die Juden sei sehr richtig. Er verstehe Hitler. Ich komme kaum zu Wort.

Mons. Panico – von Prag hier, um Schreibsache herüber zu bringen. Sei sehr schwer, /
weil bald Wahlen sind. Über Ciriaci lasse er nicht sprechen. Er glaubt nicht an Krieg, weil die Völker kein /
Geld haben. In Prag beobachte man sehr streng.

Mons. Gerg – Bringt eine Denkschrift. Protettore ist Fumasoni – /
Biondi. Sehr kurz.

Nachm Ms für den Druck fertig gemacht. ½ 6 Schluss der Ew Anbetung – im Dom.
Danach 7 h Huber jun. holt das Ms. persönlich. Es seien bis jetzt /
40.000 verkauft. Für ihre Kunstanstalt eine große Reclame.
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