Tagebucheintrag vom 1. Dezember 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004, Seite 25

1. Dez. 1919

11h 3 SJ.-Missionäre im Dom: P. Loenartz (der nicht in Speyer war), /
P. Löhr, P. Günther. Die Mission sei gut vorbereitet, die Franzisk. in St /
Wolfgang
hätten es ausgezeichnet gemacht, eigene Missionärspredigt, Schlußsegen für die Frauen und Männer.

Graf Pestalozza: 16. Dez. Vortrag über Bibel und Kirche, ein paar Leitsätze geben.

Dr. Griebel: Auf Caritas hat man überhaupt keine Stellungsvermittlung, Wrede selbst hat ihm jede Aussicht /
genommen. Die Hand Gottes liege schwer auf ihm, „Beten Sie für mich“. 50 M. Er dankt außerordentlich für die große Gabe.

Häusling - Lambrecht: Sehr aufgeregt. Die Gelöbniskirche soll nach Lambrecht /
kommen, weil dort schöne Lage und er würde ¼ Mill. dafür aufbringen. Resp. Soll wohl in eine Stadt, aber ich kann mich nicht drein mischen. /
Komm.rat Fränkl Jude fragt ob die Kath. hier antisemit. wären weil an der Kirche Zettel verteilt wurden - /
Nein. Was mit den 10000 M seinerzeit: 5000 für die Mission, ob er das andere will? Nein.

Rolf Ammann, von der Mutter mit hohem Lobspruch angemeldet, sei im Feld rein geblieben, habe seinen Zug glücklich zurück gebracht, /
gehe öfter zur hl Komm. will aber nicht davon sprechen. Wegen des Artikels in Großdeutschen: Jeder Christ, ob Katholik oder /
Prot., über beiden das Kreuz - der Brief eines Geistl. dagegen, „Dann ist das unser Todesurteil“. Zwei Gruppen in Arbeitsgemeinschaft.

Nachm. 2 - 3 Bücherschau für Weihnachten seitens der Großdeutschen in der Akademie /
Gertr Bosslet den ganzen Tag hier, ganz erfroren, zeigt mir die Bücher: Die katholische Ecke /
und die prot. Ecke, dazu die Kunst.

4h Conf. in der Kapelle.

P. Coelestin schreibt an die Diakoninnen: Seine Rückreise nach Rom wird verzögert, /
- es wäre nicht unmöglich daß er nochmal vorher im Vaterland erscheine worauf er jetzt schon schonend vorbereiten wolle.