Tagebucheintrag vom 7. Oktober 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004, Seite 5

1919

7. Okt. der Oberbayer Neuffer: Wie er mit einem Forstbeamten die Bauernwehr organis. hat, geben /
die Waffen nicht mehr her, die sind aufgebracht über diese Wirtschaft, furchtbar erbittert über H den davongejagten Schulmeister, der so feig sei und Auer ebenso. /
Ohne Hut sei H am 21. Februar nach Starnbg und habe Baron Stengel mit aufgehobenen Händen gebeten ihm Pässe zu geben in die Schweiz. /
Seine eigene Frau bereit, seine Kinder als Rotkreuzpflegerinnen, es muß [ ... ] gemacht werden, er sei Diktator. Sie hätten Waffen und Mun. von denen die Regierung gar nichts /
wisse. Natürlích sei an eine Mon. nicht zu denken auch nicht an eine Demokr. Aber traurig daß die Volkspartei ihre Presse jetzt abschüttle. /
Die Bauern sind einmal so dumm gewesen und haben ihre Waffen abgegeben, ein zweites Mal sind nicht so dumm. Wer nicht arbeiten will soll nicht essen. Aber dann unerbittlich und wenn sie ihre Frauen /
und Kinder vorschicken. Das hätte einen ausgezeichneten Polizei präs., der wohl Minister werden müsse fürs Innere, und für Kultus den Knill.. Ich soll gleich weggehen /
wenn es los ginge - Nein.

Vereinigte CV u KV, Dony u Grauvogl wollen einen besonderen Gottesdienst zum Kath. tag /
und zur Semester 25. Okt 11h St Ludwig: Zeit und Ort für mich recht ungünstig aber im Allgemeinen Zusage.

½ 4 - ½ 5 P. Caelestin: Kommt aus der Schweiz, habe Patr Bav. und 25. Aug /
mit Thron, Incens und päpstlichem Segen gefeiert. Dem König nahe gelegt, keine <Ausflüchte | Ausflüge> machen und der Trauer ihrer Völker Rechnung zu tragen. /
Bischof von Chur habe ihm gleich einen Credit von 20000 <fr | M> eröffnet. Im Ausland sei es noch viel schwerer zur Zeit zu sein. /
Der Bundesrat habe erst Aufenthalt verweigert, dann genehmigt wenn durchaus keine Politik, also kann er auch nicht auf den Thron verzichten.

½ 7 Predigt St Benno (Kind und Komm.) und dann Proz. - 8 h /
Mathias ist zurück und fährt das Auto.