Tagebucheintrag vom 8. Juli 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 98

8. Juli 1919 in Traunstein Hauptmann Bucher Reichskommissar /
Sie kennen mich nicht darum erst meinen Ausweis. Von den Verhandlungen in Spa kann man erholungsbedürftig werden. Natürlich werden Sie mir gegenüber vorsichtig sein ich werde aber davon was /
Sie mir sagen nur meinem Vorgesetzten, dem General Hammerstein (?) gegenüber Gebrauch machen. Die Rheinlande sind für uns verloren, die werden wirtschaftlich an Frankreich sich /
anschließen, ob auch in Süddeutschland kirchliche Kreise daran dachten? Resp. 1) Mit den Rheinlanden keine Zeile Korr. und kein Wort /
in dieser Sache gewechselt. 2) Im bayr Episk. und Klerus unter uns kein Wort darüber gesprochen, ich kann nicht sagen was /
wir besprochen, aber ich darf sagen was wir nicht besprochen haben. 3) Für Zukunft aber wird vermutlich diese Strömung wieder Oberwasser bekommen sobald Ruhe eingetreten. /
Der Unitaris. der Gliedstaaten drängt vielmehr zur Loslösung als die bundesstaaltiche Verbindung. Es wird besonderer Einflüsse von Frankreich /
her her gar nicht brauchen. 4) Ob da die Bischöfe nichts tun könnten? Nein, in politischen Fragen lassen wir dem Klerus Freiheit. Es sei /
aber zu bedauern meint er da doch in Frankreich die im Els. die Geistlichen so nation. handelten. Dazu bemerkt er, man halte mich für einen /
wirklich deutsch gesinnten Mann, seine Kinder kommen zur Firmung.