Tagebucheintrag vom 21. Mai 1919Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10003, Seite 87

21. Mai Firmg St. Ursula, sehr anstrengend wegen des zappel. Pfr Erlenbacher. /
M. Theresia Pecht bringt mir ihre Skizzenbücher mit der Erzieherin und schenkt mir eine Tulpe einen wirklichen /
Blumenstock. Hat einen Lehrer der alle vierzehn Tage eine Stunde gibt mit Aufgabe. Sie hat ihrer Mutter zum Geburtstag auch einen Storch gezeichnet. Sie soll nicht soviel /
herschenken. Ich schenke ihr ein Bild vom Schützengraben weil sie mit Vorliebe Schlachten malt und das Buch von Paz.

Frl. Huber: von ihrer Schwester in Belgien keine Post. Die Schwester im Haus geht in keine Kirche und nicht zu den Sakramenten. /
Ebenso ein Bruder in Straubing im Gefängnis ganz entgleist. Sie habe überhaupt viele persönliche Sorgen.

Hr v Stockhammern bringt Grüße von Erzberger, ist sehr müde. Mit Eingabe an den Heiligen Vater wegen Friedensmahnung /
die Zuversicht für die Zukunft. Die Geistlichen wurden nicht besonders belästigt. Er wohnt bei seiner Mutter. Mittags eine Karte zurückgegeben.

M La Rosée mit dem Emm. und Gräfin Elisabeth, bringt eine Stola, kommt eben von Oben- /
hausen.


Nachmittag besuche in die Schulschwestern: In den Maikämpfen wurde behauptet es sei von ihrem Kirchturm aus geschossen worden und deshalb /
gerade während der Wandlung der Mineneinschlag. Hundertfünfzig Fenster zertrümmert und mehr als 1000 Ziegeln. Die /
Generaloberin gerade in Giesing.

Max Schnürlein offenbar geisteskrank schreibt er sei mit dem Erzengel Michael und dem Oberwachtmeister zusammengetroffen.