Tagebucheintrag vom 21. Oktober 1918Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10002, Seite 31-32

21. Okt. P. Provinzial Otto St. Anna wegen der SolanusSchwestern: Ob /
ich es übel nehme wenn sie von Bamberg Genehmigung erhalten - nichts dagegen. P Jacob hat uns vor eine /
vollendete Tatsache stellen wollen.

Geistlicher Rat Buchberger: Graf nach Holland, ein Ausschreiben für ein Triduum, /
sein neues Buch über Seelsorgsaufgabe ...

Baronin Hutten, deren Neffe Baron Brück, z. Z. im Felde und in Gefahr; /
zwei Kinder dem Mann zugesprochen, nur sechs Wochen im Jahr bei der Mutter im Staudenhaus; <Lieberl> im Krieg gefallen; /
der Oberst verlangt sie sollen sich schießen; ein Kind in Dietramszell mitgefirmt, dann aber wegen Schwindelei entlassen. /
Jetzt in Dresden - man kann nichts tun als beten.

Sächs. Gesandt v Stieglitz: Dankt für Kommen zum Thee, Ansprache an die Frauen beim Frauenbund; das sächs. Königshaus, Kronprinz, Kron Prinzessin,...

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Selber Besuch im Mutterhause der barmh. Schwestern: Zu danken für reiche Spenden, zu fragen wegen /
Einkleidung und Profeß, Sauerbruch hat will durchaus kein Gegner der Schwestern sein.

Bettelbrief Raible: Sie will 3 M denn die Sittenlosigkeit der Frauenmode und der Kindermode sei schrecklich.

Justizrat Gaab übersendet eine Denkschrift: Reform der Reichsverfassung

Baron Soden übersendet eine Denkschrift: Der kath. Adel u die Neuorientierung.

6h Rechtsanwalt Laturner 1) Meine Privatklage gegen Lochbronner wird /
er dem Staatsanwalt übergeben also zur öffentlichen Klage machen weil dann allein auch die Geisteskrankheit festgestellt wird und das meiner Stellung mehr entspricht. /
2) Der christkath. Begräbnisverein, der den Mittellosen besonders zu gute kommt, möge dem den Pfarrvorständen besser empfohlen werden. /
3) Rechtsanwalt Franz ein Landsmann von mir will mich einmal malen kostenlos - im Kriege unmöglich.