Tagebucheintrag vom 17. August 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 127

Frei 17.8.45 Wieder ein schwerer Tag. Nuntius schon wieder hier und sehr lange. Neuh. /
wird mit Rechtsanwalt Simon und Gräfin Holnstein sprechen wegen Erbschaft von Prinz Georg

Dompfr: aus Marienbad brachte ein Offizier vier Pakete mit und einen Brief mit 1 000 und 200 M /
damit wenn ausgewiesen hier etwas vorfinden. Also in Rochusg. hinübergegeben. Eine Lösung: Maria und Josef

Reg. präs. Stegerwald wegen seines Sohnes in der Schweiz geschrieben.

Schw. Magda Jahnke, war mit dem Nunt. hierher gefahren, bringt aus Ostfries- /
land.
Will Briefe zurückbringen. Will zu den beiden Briefen Ergänzungen machen.

Dr
Regierungsrat
Leisner von mir im Haus
Normanne
getraut
, wegen Parteizugehörigkeit in Gefahr darum unterzeichnet das Gesuch vom Pfarrer.

Dr Roos, vom Gen. Vic. geschickt - Soll Mitte Sept. als zweiter Sekretär - War zehn Jahre in /
Amer. bis 1937, dort Kirche gebaut, jetzt kein Weg nach Meran, ein Kloster in Bayern. /
Buchb. hat mit ihm gesprochen für ein Zisterr.kloster. Wird hier im Haus wohnen. „Bringt gute Nachricht “

Kriegs
ober
pfarrer
Ludescher - <sehr> in [ ... ] von Südfrankreich zurück, in Rosenheim entlassen, jetzt nach Mann- /
heim,
von dort nach Germ. zu seinem Häuschen. In In Mannh. wird er schwarze Kleider bekommen. /
In der Küche zu Tisch.

Frau Pfitzer und zuletzt ihre Schwägerin weinend: Der Mann wegen Parteimitglied sogar SS im Laz. /
Oberföhr. In Verzweiflung weil er abgebaut werden wird, will sich scheiden lassen, will ihre Möbel in Neuhaus aus dem Hause /
nehmen. Ich beruhige sie - es kommt eine Amnestie, nicht erschossen. Schreiben Sie mir einen Brief.

14 h zu Tisch 17 h Frau Fritz im Sprechzimmer, während für Hr Fritz dem die Verhaftung angedroht /
wurde die Empfehlung geschrieben. Hans immer noch nicht zurück

Nach Tisch noch ein amerik. Lt. von Scheyern, bald in /
Urlaub. Habe darüber viel gehört, will mich sehen. - Kleine Lichtbilder Postkarte.