Montag,
9.
Januar
22 .
11.15 - 13.40 Uhr. |
Fräulein
Adam ,
von meinem
Sekretär
bestellt, dankt sehr warm für diese Einladung und Aussprache. Seit Monaten höre sie
die schrecklichsten Gerüchte, was ich für scharfe Ausdrücke gebraucht hätte,
sei auch ersucht
worden,
zu mir zu kommen, habe aber erklärt,
man werde sie schon rufen.
Entwickelt in offenbar vorbereiteter,
wortreicher Art: Die Frauenwelt wird
radikal
aus dem alten Boden herausgehoben
wie noch nie in der Geschichte.
Auch als das Christentum die Frau heraushob? Jede Zeit glaubt
an diese Neuheit .
Der
Mann könne sie
gar nicht verstehen – ich höre lange zu und erkläre dann:
Nun müssen Sie mich auch reden lassen.
|
„Sind Sie katholisch?“
Genesis:
Auf Bitten von
Kösters
niedergeschrieben und an
vier
Korporationen
geschickt - die
Indiskretion
hinausgekommen –
dann abgeändert und in
32 (?)
Stück nach
Bonn
(war eine Zeit lang verloren).
Sie ist 36 Jahre -
junge
Semester seien sehr scharf gegen sie aufgestanden. |
Ich habe Ihnen zu erklären 1)
Die
logische
Unterscheidung
fehlt:
Sie reden von dem
Ordo
der
Äbtissinnenweihe
und glauben ohne weiteres,
das sei der sakramentale
Ordo.
Frauendiakonat
ist nicht
Frauenpresbyterat.
Gewiß sind die
Riten
der Königsweihe, der Bischofsweihe in manchen Dingen
(eigene
Weihemesse, Übergabe des
Evangeliums) einander gleich,
aber deshalb nicht die
Weihe
die gleiche.
Daher kommt es,
daß manche Ihnen zuerst zustimmen,
weil die
Hörer
oder
Leser
an den
Laiendiakonat
denken, vielleicht Ausbau
auch als Pfarrhilfe … Religionsunterricht in den oberen Stufen, Vereinsarbeit,
Diakonats abende
in
den Universitäten – alles gut,
aber nicht priesterlich.
|
Sie sprach
viel vom ersten Brief des
Bischofs
Berning
(er wolle mit anderen Bischöfen reden),
aber nichts von seinem
letzten Brief,
worin er klar
ablehnt.
Sie spricht
von der Macht, will
aber priesterliche
Funktionen
ausgeschlossen haben.
(Sie meint die Laienbeichte).
|
2)
Die
Kirche
hat im
Canon
968
gesprochen,
solus vir
–
Subjekt
der Priesterweihe. Das ist in päpstlicher
„Machtsprache.“
Und wenn
theologische
Gründe, hier nicht die Frage. Sondern die
Tatsache.
Für die Kirche:
Substantielle
Vorbedingung,
und wer das ablehnt,
begibt sich auf eine außerkirchliche
Linie,
genau wie es
Schisma
wäre, das
Fasten
abschaffen zu wollen, oder das bischöfliche
Weihevorrecht den Priestern zuzuweisen, oder das
Mischehenverbot
aufheben
zu wollen.
|
|
3) Beachten Sie die
Konsequenzen
a)
für
akademisches
Studium der Frau:
Seit 1909 das erobert, heute noch
Gegner innerhalb und außerhalb der Universität
(confer
Strassburg)
und das würde sofort wieder einsetzen.
„Ah,
da geht es hinaus“?
b) Für
die
katholische
Frauenbewegung
überhaupt: Da und dort arbeitet sie
sozial,
nicht bloß
caritativ,
auch in der Pfarrhilfe und jetzt
sofort wieder die Gegner.
c)
|
|
Die
theologische
Begründung?
1)
Beim Abendmahl
nur
Männer.
Tut das zu meinem Andenken -
Nicht einmal zur
Mutter
gesprochen,
also
historisch.
2)
Die übernatürliche Ordnung
auf der natürlichen aufgebaut.
Atqui
in der natürlichen Ordnung der Mann
der Träger der Autorität in der Familie (in häuslichen, ehelichen
Fragen …), die Kirche Gottes eine große Familie,
wo auch der Mann die Autorität ist.
Schell :
Der Mann der
gebende, die Frau der empfangende Teil, nicht als ob sie zur
Passivität
verurteilt ist! 3) Die kirchliche
Tradition
auch Quelle der Offenbarung:
In den Apostelbriefen viel von Priesteramt und Bischofsamt die Rede, auch von den
Witwendiakoninnen.
Aber nichts von Weihe. Kein einziger Fall nachweisbar,
daß eine
Äbtissin
oder sonst eine Frau Priesterinnenamt
ausübt. Es handelt sich nicht darum,
ob eine
Äbtissin
das
Evangelienbuch
bekomme und das
Evangelium
gesungen habe – es handelt sich um Beichte und andere priesterliche
Funktionen.
Die Kirche von der früheren Gewohnheit abgekommen, von der Spendung der
Kommunion
durch die Frauen (weil die Zwangslage
wegfiel, auch dann
Aussprache der Kirche).
|
Christus
seinen
Brüdern vorbehalten, den
Erlösersegen
weiterzuleiten,
wie der Patriarch den
empfangenen
Segen
weiterleitete.
|
Sie bewegen sich
in
protestantischen
Gedankengängen: Ihre
Termini
(heilige Handlung, päpstliche Machtsprache),
an
Literatur
nur
Helene
Lange
und
Gertrud
Bäumer ,
(ihr Studienplan biblischer Wissenschaft fern, ohne Moraltheologie)
hat
Harnack
gehört und andere
protestantische Theologen
(ich erzähle von
den
Italienischen)
- ich hätte nie geglaubt,
daß Sie katholisch seien.
(Von Seminar keine Rede). Bei den
Protestanten
gibt
es Pfarrerin! Sie spricht von „Entwicklung“,
genau wie die
Protestanten
Dogmengeschichte
behandeln.
|
Diese rein
naturalistische
Betrachtungsart: In jedem geschichtlichen Entwickeln
habe sich Gottes Wille
geoffenbart - Offenbarungsbegriff von
Delitzsch .
Sie meint,
eine Geschichtsbetrachtung
könne gar nicht
konfessionell
sein. Tatsächlich trägt der Forscher seine Ideen
hinein.
|
Wesentlich
ist
1) Sie stellen
sich mit dieser Forderung
auf eine außerkirchliche,
schismatische
Linie.
Wohl guten Willens,
aber das waren alle am Anfang.
2) Die Männlichkeit
ist für die Kirche eine
substantielle
Vorbedingung.
-
„Das höre ich zum ersten Mal.“
Ich habe nicht mit
Drohungen
gesprochen, ich sage nur: Wenn das wahr ist, dann muß sie selber die
Konsequenz
ziehen und alles
Werben
unterlassen. Auch den
Artikel
womöglich
zurückziehen, sonst kommt Gegenartikel und die Sache nimmt kein
Ende.
|
„Aber sie wollen doch mehr,
als Laienbeichte“?
Laienbeichte
habe sie aus
Bartmann-Dogmatik:
Eine
Culpa
wie
heute in den Klöstern, aber sakramental
und priesterlich.
Ich
werbe
nicht, ich lasse Freiheit - umso gefährlicher.
Rundschreiben an die
Korporationen.
Ein Mißbrauch der katholischen
Organe.
Sie sind
irre
gegangen und Sie
müssen zurückgehen.
|