Tagebucheintrag vom 22. März 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017,
Seite 23
Sonntag,
22.3.36.
Frühling
beginnt mit strahlender
Sonne.
Wie froh um den Dachgarten.
7.00 Uhr im Dom. Weisse Rose
von
Sankt
Peter
dabei,
Baron Ritter
,
Nacke
.
Diese Frau versucht dann noch
drei
Mal
im Haus vorzukommen -
abgewiesen,
trotz aller Tränen.
Schwester Fidelis
:
Bringt den
neugemalten
kleinen Kreuzweg als
Jubiläumsgabe.
Wir hängen ihn gleich auf und
weihen ihn:
sie hält dabei das
Weihwasser.
Geht nächste
Woche
zu
Exercitien
nach
Speyer.
Schwester Stephana Antoni
:
Für das
Marienheim
Speyer,
das sie in 17 Jahren zur
Blüte
gebracht hat, das jetzt an
Weltliche
übergeben werden soll. Gauleiter
Bürckel
will es erhalten,
sein Stellvertreter
Leyser
,
Protestant,
arbeite mit dem
Bischof
zum Frieden.
Stephana
war in
Berlin.
Fräulein
Dr.
Delius
,
der sie scharfe Antworten gibt
(Nicht
konfessionelle
Schule,
nicht besonders in Bayern .. will es nach München zurückverweisen), war hier bei
Boepple
und hat zumal Zusage
erhalten
.
Ich bin mit der
Sorge
verbunden,
weil ich das
Heim
eingeweiht habe. Läßt für ihren Bruder
Name
in ein
Buch
schreiben. Erhält Buch und Karte.
Oberstleutnant Alwin Kanzler
- halbtaub.
Gratulation. „Du“.
Ich führe ihn in die
obere Kapelle,
wo eine
Enkelin
(?)
von ihm gefirmt wurde. Ob auf unsere Denkschrift an den
Kanzler
eine Antwort gekommen sei?
7.00 Uhr im Dom. Weisse Rose
Es handelt sich um den Süddeutschen Verband der Katholischen Mädchenvereine "Weiße Rose".



Schwester Fidelis

Schwester Stephana Antoni



Es ist wohl der Diözesanbischof von Speyer,
Ludwig Sebastian
,
gemeint. In Frage käme ebenfalls der evangelische Landesbischof der Pfalz,
Ludwig Diehl
.








Oberstleutnant Alwin Kanzler

