Tagebucheintrag vom 12. Dezember 1931Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014,
Seite 80
Samstag,
12.
Dezember.
Militärpfarrer
Meier: Gerufen,
weil er die
libera
collatio
für den neuen Reichswehrpfarrer nicht zugeben
will. Ich verlange freie Ernennung
und lasse
die Frage offen,
wie ich
den
Oberbefehlshaber
davon verständige.
Roth
habe sich beworben
und an
General
Seeckt
geschrieben,
„er
bewerbe
sich,
weil er
die Reichswehr vor dem
ultramontanen
und
particularistischen
Geiste bewahren will“.
Präses Stadler hält hier Burschenexercitien, will für diese Vereine Segensgruß und für sich Stipendium. Leider keine mehr. Auf dem Land eine ungeheure Tätigkeit der Nazi.
In der Anlage vor dem Maximiliansplatz geht ein junger Mann ohne Gruß auf mich zu, sich umschauend, ob niemand in der Nähe. „Mein Herr, Ihr Geschäft wird wohl bald nicht mehr gehen“. Wie meinen Sie das? Und das Ihre? Das meine wird blühen. Ich habe kein Geschäft. Dann kann es auch nicht blühen. Ohne Gruß wieder weg.
Präses Stadler hält hier Burschenexercitien, will für diese Vereine Segensgruß und für sich Stipendium. Leider keine mehr. Auf dem Land eine ungeheure Tätigkeit der Nazi.
In der Anlage vor dem Maximiliansplatz geht ein junger Mann ohne Gruß auf mich zu, sich umschauend, ob niemand in der Nähe. „Mein Herr, Ihr Geschäft wird wohl bald nicht mehr gehen“. Wie meinen Sie das? Und das Ihre? Das meine wird blühen. Ich habe kein Geschäft. Dann kann es auch nicht blühen. Ohne Gruß wieder weg.