Tagebucheintrag vom 10. März 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10009, Seite 60,61

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Montag, 10. März: Kommerzienrat Schneider aus der Pfalz - ich bin über dem Rundschreiben an die Bischöfe und bitte, einen Augenblick zu warten - inzwischen geht er weg, er sei bestellt.

Fräulein Bayer, Schwester des Benefiziaten von Mittenwald - weinend und händeringend, sie könnten es nicht länger aushalten in ihrem Hause, die Mutter bei diesen Stürmen immer krank, er möchte halt so gerne nach München. Respondeo: Hier wird abgebaut und viele Stellen bekommen keine Zulage mehr.

Geistlicher Rat Brem: Heute Mittag Sitzung des Actionskomitees - alle verlangen, stürmisch gegen Ludendorff aufzutreten. Vorsichtig, damit der Prozeß nicht auf das Konfessionelle kommt. Knilling ist erledigt, würde auch nicht mehr gewählt werden.

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Dr. Luible - ob nicht ein katholischer Studententag in München möglich sei? Wenn neben den öffentlichen Versammlungen auch geschlossene wären und dorthin die schweren Fragen wie Hochschulring verwiesen werden - und wenn ich selber außer Frage bleibe, weil in dieser Zeit Firmung - dann ja. Lichtbild und 20 Dollar als persönliche Spende.

Prälat Hartig - den Kreuzweg in der Kapelle so umgehängt, daß nur auf der Epistelseite.

15.00 Uhr Lotte Artmann - verreist, weil Streit mit der Mutter und bittere Sache. Man höre immer, ich würde nach Rom kommen als Kurienkardinal. Von der Romreise.

Zeichner Bernhard Weeser-Krell - will für das Korbiniansfest Zeichnung machen - soll mit Geistlichem Rat Schauer besprechen.

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