Tagebucheintrag vom 22. Januar 1922Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10006,
Seite 95
Sonntag,
22.
Januar
22:
10.00 Uhr
Benedictio
der
Lazarettkapelle
Salus infirmorum
im
Lazarett
der
Reichswehr,
Haslangstraße
3.
Ich
predige
über
„Willenspflege“.
Danach Vorstellung:
Exzellenz
Möhl
,
Chefarzt
von
Heuß,
die Frau
Generaloberin
von den
Rotkreuzschwestern,
die die Pflege haben.
12.00 Uhr Dr. Roetzer: 1) Ob ich die drei Judenknaben von Rosenberger (Holzindustrie Bayernwerke), Germaniastraße 3, von neun und elf Jahren taufen will - Nein, aber Erstkommunion und Firmung in der Hauskapelle am 12. März oder später. 2) Wo sie Schrift gegen die Adventisten, das heißt gegen ihr Haupt Conradi, verlegen sollen? Wohl beim Pressverein.
Anna Günther - vom Exercitienverein, erhält 300 M. aus der Mittelstandshilfe zur Demut und zur Zulage für die Ernährung. Ihr Vater lebt noch, ihr Bruder sehr gut mit ihnen.
Franz von Hollaky, der Maler des Caritasbildes - erhält mit Wort der Anerkennung 400 M. Ist sehr glücklich darüber.
Lotte Seboldt - sehr aufgearbeitet, so erregt, daß sie immer schimpft, wie sie sagt. Muß einer Tante für Parfümerie noch Buch führen - aber lieber den [ ... ]
Rat
aufgeben und ausschlafen.
Hat jetzt Mittagspause.
Ich soll meine
Sachen nicht mit
Porto
schicken lassen. Muß die ganze Woche
grün. gehen.
Marianne Keßler - Tochter des Freundes von Würzburg und Nichte von Kaiserslautern, auf der Reise nach Rom zu Serafini - hier wegen Paß zurückgehalten -, ich gebe ihr eine Empfehlung an den italienischen Konsul mit. Soll in Rom in die Anima und zu den Englischen Fräulein gehen.
Nachmittags gehe ich kurz zu Dr. Liebel.
17.00 Uhr Marie Fitz wegen Reisesachen und Staatsminister Matt zur Kondolenz.
12.00 Uhr Dr. Roetzer: 1) Ob ich die drei Judenknaben von Rosenberger (Holzindustrie Bayernwerke), Germaniastraße 3, von neun und elf Jahren taufen will - Nein, aber Erstkommunion und Firmung in der Hauskapelle am 12. März oder später. 2) Wo sie Schrift gegen die Adventisten, das heißt gegen ihr Haupt Conradi, verlegen sollen? Wohl beim Pressverein.
Anna Günther - vom Exercitienverein, erhält 300 M. aus der Mittelstandshilfe zur Demut und zur Zulage für die Ernährung. Ihr Vater lebt noch, ihr Bruder sehr gut mit ihnen.
Franz von Hollaky, der Maler des Caritasbildes - erhält mit Wort der Anerkennung 400 M. Ist sehr glücklich darüber.
Lotte Seboldt - sehr aufgearbeitet, so erregt, daß sie immer schimpft, wie sie sagt. Muß einer Tante für Parfümerie noch Buch führen - aber lieber den [ ... ]

Marianne Keßler - Tochter des Freundes von Würzburg und Nichte von Kaiserslautern, auf der Reise nach Rom zu Serafini - hier wegen Paß zurückgehalten -, ich gebe ihr eine Empfehlung an den italienischen Konsul mit. Soll in Rom in die Anima und zu den Englischen Fräulein gehen.
Nachmittags gehe ich kurz zu Dr. Liebel.
17.00 Uhr Marie Fitz wegen Reisesachen und Staatsminister Matt zur Kondolenz.