Tagebucheintrag vom 6. April 1920Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004,
Seite 84,85
6.
April.
Prinzessin
Paz:
Die
Spende
für die Kinder aus
Spanien
wird an sie geschickt werden; der
Konsul
in
Berlin
hat den
Tutzinger
Schwestern ohne Zeugnisse geglaubt,
„das ist ein echter
Spanier.“
Die
15
Tutzinger
Schwestern,
die von
Barcelona
nach
Philippinen
gehen,
haben
vierzig Prozent
Ermäßigung erhalten von
Marchese Camillios
(?).
Prinz
Georg
sitzt im
Talar
zu Tisch
und will
Diplomat
werden.
Geheimrat Federkiel: Das Straßenbild sei furchtbar traurig. Er hat mit 71 Jahren noch bei der Einwohnerwehr gedient.
Marie Fitz, bringt Monatsrechenschaft.
Prälat Csiszarik aus Ungarn - kommt von Holland, wo er mit den Bischöfen und Zeitungen vereinbart, daß sie Artikel über Ungarn aufnehmen, und hier Adressen? An die Bayerische Volkspartei-Correspondenz und Dr. Müller gehen. Am Schlusse spricht er noch vom Meßwein - aber ganz unverbindlich.
Minister Matt - er muß langsam tun. Der Tischtitel würde nicht verweigert. Alles könne er auch nicht machen. Sei nur unter der Bedingung angetreten, daß von Kahr antrete. Demnächst in Stuttgart Besprechung über die Schulen. Die Reichsschulkonferenz kommt vielleicht überhaupt nicht zustande.
15.00 Uhr bei Professor Kerschensteiner in Schwabing: Ob Atemnot dabei ist beim Bergsteigen, ob geschwollene Füße. Kein organischer Fehler, keine Vergrößerung, kein Klappenfehler. Der Zug im Magen ist die Aorta. Puls 76-80, Unregelmäßigkeit ist nicht zu verspüren. Auch Blutdruck normal, nämlich 130. Der Reiz im Leib wohl von Kotstörung an einer Darmkrümmung. Möglichst lange nach Adelholzen, lieber zu viel Urlaub als zu wenig. Die Bäder dort und Spaziergänge stärken das Herz. Rauchen wohl einmal zur Beruhigung, aber im allgemeinen nicht. Brustpulver nicht regelmäßig, lieber eine Rhabarberpille, mit Honig früh und Butter. Auch ein Glas Bier nicht verwehrt. Baldrian und eine Messerspitze Bromsalz. Auch keine schwere Halsentzündung, kein Gelenkrheuma.
Geheimrat Federkiel: Das Straßenbild sei furchtbar traurig. Er hat mit 71 Jahren noch bei der Einwohnerwehr gedient.
Marie Fitz, bringt Monatsrechenschaft.
Prälat Csiszarik aus Ungarn - kommt von Holland, wo er mit den Bischöfen und Zeitungen vereinbart, daß sie Artikel über Ungarn aufnehmen, und hier Adressen? An die Bayerische Volkspartei-Correspondenz und Dr. Müller gehen. Am Schlusse spricht er noch vom Meßwein - aber ganz unverbindlich.
Minister Matt - er muß langsam tun. Der Tischtitel würde nicht verweigert. Alles könne er auch nicht machen. Sei nur unter der Bedingung angetreten, daß von Kahr antrete. Demnächst in Stuttgart Besprechung über die Schulen. Die Reichsschulkonferenz kommt vielleicht überhaupt nicht zustande.
15.00 Uhr bei Professor Kerschensteiner in Schwabing: Ob Atemnot dabei ist beim Bergsteigen, ob geschwollene Füße. Kein organischer Fehler, keine Vergrößerung, kein Klappenfehler. Der Zug im Magen ist die Aorta. Puls 76-80, Unregelmäßigkeit ist nicht zu verspüren. Auch Blutdruck normal, nämlich 130. Der Reiz im Leib wohl von Kotstörung an einer Darmkrümmung. Möglichst lange nach Adelholzen, lieber zu viel Urlaub als zu wenig. Die Bäder dort und Spaziergänge stärken das Herz. Rauchen wohl einmal zur Beruhigung, aber im allgemeinen nicht. Brustpulver nicht regelmäßig, lieber eine Rhabarberpille, mit Honig früh und Butter. Auch ein Glas Bier nicht verwehrt. Baldrian und eine Messerspitze Bromsalz. Auch keine schwere Halsentzündung, kein Gelenkrheuma.
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16.30 - 18.30 Uhr
Unionversammlung
der
Salesia,
das heißt
der
drei
Institute.
Vorsitzende Frau
Dr.
Weber,
für
Zangberg
Baronesse
Hertling,
die übermorgen ins Kloster abreist,
aber heute ist es nicht bekannt.
Exzellenz von
Wehner
spricht mich an, Frau
Hager,
Frau
Krafft, eine von der Jugendpflege.
Ich
spreche über
Laienapostolat,
Laienkatechese, Ausgleich der ersten und zweiten Jugend.