Tagebucheintrag vom 18. Januar 1920Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10004, Seite 41,42

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18. Januar. Dekan Pfeilschifter - gratuliert im Namen der Fakultät zum Thronassistenten. Über Lage in Rom. Der belgische Anspruch auf die Anima.

Direktor Weigl vom Georgianum, stellt seinen neuen Subregens vor, Dr. Vierbach , der vom Minister Hoffmann ernannt und vom Ordinariat, nicht von mir bestätigt wurde. Er habe Homiletik und helfe ihm, Schreibdienst zu leisten.

Baron von Hohenhausen in Solln - Mitglied der Adeligengenossenschaft, möchte für Offiziere und Mannschaften eine gute Stelle haben. Aber ich bin keine Stellenvermittlung.

Beneficiat Mayrhofer, Rotbart, halsleidend, kann nicht Schulunterricht geben, weil nach Viertelstunde heiser, möchte ein anderes Benefizium haben, will aber hier seine Kunst ausüben (Fahne für den Arbeiterverein).

Baronin Castell: Kommunionfeier 18. März und Firmung. Die Lade des Herrn hat dem Haus des Obededom Heil gebracht; obwohl wie eine Festung der Spartakisten, ist alles gut gegangen. Religionslehrer Knott gibt sich viel Mühe, wenn er auch Zellinger nicht erreicht.

Dr. Ferdinand Müller, Steyler Missionar, mit dem wohlgepflegten Bart „will Ostern nach Steyl zurückkehren“, in einer römischen Angelegenheit, das heißt, Er will für Weckbecker durchaus von mir eine Einführung in den Vatikan. Soll der Bischof von Regensburg tun, oder Nuntius oder Frühwirth - ich bekomme sonst sehr viele Einprüche.

Generalleutnant Müller und Frau, Exzellenz. Ihren Sohn Franz habe ich in Innsbruck strahlend gefunden, glücklich in seinem Beruf. Sie glaubten, er wird Offizier werden, zumal er seiner Schwester wegen Damengesellschaft nicht floh. Vielleicht später, da er sehr gute Studien macht, Fortsetzung der höheren Studien.

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Studiosus Röhm: Ob ich nicht am Vortragsabend ein paar Worte sprechen wolle, da Wunderle nicht komme. Respondeo: Lippert wird warm abschließend eine einheitliche Idee hinterlassen und die Zuhörer werden es nicht bereuen und werden wiederkommen.

Militärpfarrer Balthasar Meier: Jetzt definitiv angestellt. Die Seelsorge sehr schwer. Das Beispiel der Offiziere wäre mehr als Kommando. Zwei Gesuche um päpstliches Kreuz später, wenn Valuta besser. Wohl Sankt Benno oder noch besser Sankt Josef als Kirche, auch für Trauung? Eventuell Miete. Mit Musik in die Kirche, auch Polizeiwehr.

Otto Färber, Katholische Weltliga. Nach Rußland sei es nichts im Augenblick, also vorerst in Inland. Er habe Stelle abgelehnt. Ich wünsche ihm viel Idealismus, denn es wird Enttäuschung geben - und gleich so viele Zwecke auf einmal. Die Bischofskonferenz wird es zur Kenntnis nehmen, mehr vorerst nicht.

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