Tagebucheintrag vom 5. November 1918Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10002,
Seite 35
5.
November.
Nachdem ich gestern Abend bei Tisch gesagt:
Warme Kleider für den
Keller
zurechtlegen,
und früh beim
Café
gesprochen:
Gestern
Mittag,
15.00 Uhr,
Waffenstillstand mit
Österreich,
die Bahn übergeben
,
können also heute schon
Flieger
kommen,
-
9.00 Uhr
Seelenamt
†
Kapitel im Dom,
gleich danach
Sirenenalarm
und einige Probe- oder
Alarmschüsse,
10.30 Uhr
Ordinariatssitzung,
wo ein Teil nicht kommt, der andere
nicht hinaufgeht, dann aber die Sitzung zu Ende gehalten bis
12.30 Uhr.
16.00 Uhr Prälat Alois Hartl: Es sei halt eine schreckliche Zeit, die Stadt in Erwartung der Flieger und das Lehrbuch von Ketterer bei der bischöflichen Dreierkommission abgelehnt.
Im Hofgarten sagen mir Schulknaben: Heute morgen wurde der Gang in den Keller probiert, war große Gaudi, - „Aber vielleicht kommen sie heut auf d' Nacht“.
Eben dort Frau von Krafft mit beiden Kindern
16.00 Uhr Prälat Alois Hartl: Es sei halt eine schreckliche Zeit, die Stadt in Erwartung der Flieger und das Lehrbuch von Ketterer bei der bischöflichen Dreierkommission abgelehnt.
Im Hofgarten sagen mir Schulknaben: Heute morgen wurde der Gang in den Keller probiert, war große Gaudi, - „Aber vielleicht kommen sie heut auf d' Nacht“.
Eben dort Frau von Krafft mit beiden Kindern
Helene und ihr Mann Konrad hatten damals bereits drei Kinder:
Hildegard,
Erhar(d)t
und
Leopold.
:
Ihr Mann
habe einen so überaus guten Einfluß auf den
Kronprinzen.