Tagebucheintrag vom 9. Oktober 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013,
Seite 172,173
Donnerstag,
9.
Oktober.
Lujan
- beinahe
ungeduldig,
weil
Eulalia
nach zwei Monaten erklärt,
sie
könne nicht hier sein,
weil sie
störe.
Weiß nicht,
was
Hassen
ist …
Polizei
war dort
wegen
Gebhart
aus
Luxemburg.
Professor Birkner - mit einem Schädel von Seeon. Sicher ein fränkischer Schädel, nicht ganz sicher, ob Frauenschädel. Reliquien weggenommen. Der Zahn von Chiemsee paßt in den Oberkiefer. Ein zweiter vielleicht in Salzburg (Hartig).
Prälat Hartig: Dank für seine Karten. In Passau auf der Christlichen Kunst habe er erklärt: Die Vorbemerkung zum Abdruck meiner Kunstpredigt war nicht mit mir vereinbart, er habe gemahnt, die Einleitung der Predigt sei mit meiner Zustimmung weggelassen worden. Das [ ... ]museum soll aufgeteilt werden, wegen der Bellona im Stiegenhaus.
15.00 Uhr besuche ich im Josefinum Elisabeth von Schmidt-Pauli. Hatte gestern einen schweren Schwächeanfall. Jetzt Pantopon. Am Bett Kreuz und Rosenkranz und Bild aus Palästina. Einen Haufen Bleistifte, zündet die Friedenskerze an. Macht einen unheimlichen Eindruck!
Maria Durach war mir auf dem Weg begegnet, kommt mit dem Bild von mir. Eine Händlerin aus Stuttgart will es auf Wechsel kaufen, - aber wenn ich es nehmen würde, würde sie zwei Abzüge machen. Für das Germanicum? Nein. Mit Wechseln vorsichtig sein! Zu mir kommen verzweifelte Menschen, die Wechsel unterschrieben haben. Haben Sie den Pass der Dame gesehen? Der Portier im Kaiserhof kennt sie. Ein Präsident in Stuttgart wird das Bild kaufen? Mir unverständlich, ich kenne keinen Präsidenten dort - und so geht es fort: Wenn ich eine Malerschule gründe, wenn ich nach Palästina könnte. Die Tochter soll morgen nach Rom. In größter Not. 50 M., aber kaufen kann ich nicht.
Marie Seinsheim - Zimmer nicht vermietet.
Professor Birkner - mit einem Schädel von Seeon. Sicher ein fränkischer Schädel, nicht ganz sicher, ob Frauenschädel. Reliquien weggenommen. Der Zahn von Chiemsee paßt in den Oberkiefer. Ein zweiter vielleicht in Salzburg (Hartig).
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Nuntius Vassallo
überbringt
Bulle
zur Ernennung des
Suffraganbischofs.
Wie
in Augsburg
aufgenommen, nichts bekannt,
Eberle
hat nicht geantwortet. Ein
Kapuziner
kenne einen hiesigen
Pfarrer,
der die Aussage von Würzburg
bestätige.
Bischof von Augsburg
hat nicht auf meine
Erklärung geantwortet.
Gratuliert
und dankt für
Rede Münster
an erster Stelle. Ich spreche kurz von der Besetzung
Campo
santo.
Prälat Hartig: Dank für seine Karten. In Passau auf der Christlichen Kunst habe er erklärt: Die Vorbemerkung zum Abdruck meiner Kunstpredigt war nicht mit mir vereinbart, er habe gemahnt, die Einleitung der Predigt sei mit meiner Zustimmung weggelassen worden. Das [ ... ]museum soll aufgeteilt werden, wegen der Bellona im Stiegenhaus.
15.00 Uhr besuche ich im Josefinum Elisabeth von Schmidt-Pauli. Hatte gestern einen schweren Schwächeanfall. Jetzt Pantopon. Am Bett Kreuz und Rosenkranz und Bild aus Palästina. Einen Haufen Bleistifte, zündet die Friedenskerze an. Macht einen unheimlichen Eindruck!
Maria Durach war mir auf dem Weg begegnet, kommt mit dem Bild von mir. Eine Händlerin aus Stuttgart will es auf Wechsel kaufen, - aber wenn ich es nehmen würde, würde sie zwei Abzüge machen. Für das Germanicum? Nein. Mit Wechseln vorsichtig sein! Zu mir kommen verzweifelte Menschen, die Wechsel unterschrieben haben. Haben Sie den Pass der Dame gesehen? Der Portier im Kaiserhof kennt sie. Ein Präsident in Stuttgart wird das Bild kaufen? Mir unverständlich, ich kenne keinen Präsidenten dort - und so geht es fort: Wenn ich eine Malerschule gründe, wenn ich nach Palästina könnte. Die Tochter soll morgen nach Rom. In größter Not. 50 M., aber kaufen kann ich nicht.
Marie Seinsheim - Zimmer nicht vermietet.