Tagebucheintrag vom 15. Oktober 1925Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010, Seite 138,139

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15. Oktober. Nuntius Pacelli von Berlin auf der Reise nach Rorschach. Er könne es noch gar nicht fassen, daß er nicht mehr in München. Wittigs Fall wird für das Konkordat Schwierigkeit machen (er habe einen „ekelhaften“ Brief an Kardinal Bertram geschrieben: Der habe zuerst sechs Monate Urlaub beantragt,

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aber jetzt muß er ihm die Missio canonica entziehen, wenn eine Studie ein Buch verbiete) - er wird aber gerade für das Konkordat sagen: Es sei also notwendig, für solche Fälle Vorkehrungen zu treffen. Die Sache mit den Russen sehr schwer: Tschitscherin, hochfein, früher Diplomat, seine Mutter eine Prinzessin, habe ihm versprochen: Ein verurteilter Geistlicher wird begnadigt (ist geschehen), die Kirche soll mehr Freiheit in Rußland haben.

Pater Schauberger - die letzten Besprechungen für die Canisiuswoche. Den Bischöfen die Reisevergütung in Form eines Stipendiums.

Frau Kletz (?) aus Chicago: Ihr Schwager in Rom krank geworden. „Sie werden vor Weihnachten von mir hören“, will für die armen Kinder etwas schicken.

Dr. Fischer - kommt als alttestamentlicher Professor nach Bamberg. Ich habe schon länger gewußt, daß es sich so wenden wird, traute mir nur nicht, darüber zu sprechen.

17.00 Uhr Schwester Fidelis - sehr bekümmert, weil Vater schwer krank ist. Einen Schlafmantel für den Vater . Hat ihren Zirkel verloren. Für die Akademie sich gemeldet.

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