Tagebucheintrag vom 1. Dezember 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010, Seite 49

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Montag, 1. Dezember. Herzklopfen macht sich wieder stark bemerkbar.

Theobald Fritz, der neue Provinzial der Jesuiten von Feldkirch, mit Pater Dantscher: Über Exercitien-Bewegung, statt Ciupka hätte eigentlich ein S.J. das Sekretariat führen sollen. Er erbittet Fakultäten.

Baron Moreau - Frau Baronin wieder besser. Nuntiaturbausitzung der Vorstand einberufen.

Professor Haas von der Akademie, Bruder des Speyrer Haas, ist vom Ministerium beauftragt, über Kirchenmusikpflege einen Vorschlag zu machen - besonders auch für die neue Lehrerbildung. Respondeo: Die Kathedralen haben ihre eigenen Rechte, sonst aber möglichst einfache Gestalt, auch die Volksgesänge pflegen - ist Gegensatz von Caecilianismus und Nichtcaecilianismus - will er zurücktreten lassen. Über die Lehrer nicht Zwang ausüben und - vielleicht bei der Mittelschule die Musik und Orgel auch Externen zugänglich machen. Soll eine Konferenz abhalten.

Nachmittags besuche ich Mayer'sche Kunstanstalt, Stiglmayerplatz 1: Glasgemälde nach Pawtucket bei Boston in einem besonderen Ausstellungsraum. Dann zum Café dort, ein Sohn hört nicht gut. Dann bringen sie die Enkel bei - Abt Sankt Bonifaz und Hartig. Oben in der Werkstätte eines Kunstmalers, der eine Tochter zur Frau hat.

Besuch im Caritasbüro, Ottostraße 7. „Die Löhne werden nicht gewährt“. Also genau wie bei mir. Die 14 Schwestern sehe ich in ihrem Refektorium und in der kleinen, neu gebauten Kapelle. Auch Frau Wörner dort.

Abends Philisterabend Alemannenheim: Im Norden von München wird alles protestantisch und zur [ ... ] Schule der reichen Kinder. Über Hochschule für Leibesübungen.

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