Tagebucheintrag vom 23. November 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010,
Seite 44-45
Sonntag,
23.
November.
Pontificalamt
Korbinian
zum
ersten
Mal
mit
Volkommenem
Ablaß
am Schluß.
Herr Dennstädt, Elvirastraße, Eisernes Kreuz Erster Klasse, einst Kommandant der Roten Armee von Altötting, der dort die Kapelle hütete und sechs Jahre Zuchthaus erhielt und jetzt keine Arbeit finden kann, auch von Auer abgewiesen wurde (sein Bruder ist Redakteur in Bamberg)und jetzt aus der Gewerkschaft austritt. 30 M. für seine Familie, wohnt bei den Schwiegereltern.
Pater Heribert - kann die Oberschwester Gabriela Pfeilschifter nicht mehr ertragen, sie gehe aber hinterhältig an Herrn Weihbischof. Bei der Abstimmung sieben Schwestern für einen neuen Spiritual, 13 dagegen. Ich werde mit Weihbischof reden und dann eine Visitation und ihm mitteilen, eventuell Neuwahl.
Domkapitular Brem über seine Mission in Augsburg siehe oben.
Rechtsanwalt Schweigert bringt Ansicht von Einsiedeln, will schon zu Weihnachten nach Rom. Pater Otto und Stephan in Sankt Bonifaz hätten viel Heimweh gehabt.
Dr. Linhardt - dankt für Predigerstelle Sankt Cajetan.
Frau Professor Stiefel - bittet für Stockdorf. Für den Missarius 20 Dollar-Stipendien, fürs Heim 15 Dollar. Ob Bichlmeier von Dingolfing nicht in der Diözese eine Stelle bekäme - nicht leicht.
Dr. med. phil. Albert Welsch - Bruder der Oberin vom Guten Hirten, nicht recht zufrieden mit der Bezahlung seines Fabrikherren, soll eine Eingabe machen. Musiziert viel am Abend, jetzt verheiratet.
15.00 Uhr Frau Oberin Giovanna von Rom - schwer herzleidend, täglich sechs Digitalis und absolute Ruhe. Will Petrina als Helferin verlangen. Vielleicht nach Gersau. Mutter auch wieder krank und Schwester auch.
16.00 Uhr Dr. Kohtes - tief in Studien und religiöse Spekulationen.
Reichsminister Dr. Stresemann schickt vom Bayerischen Hof eine Karte im Umschlag und ich trage abends 18.00 Uhr eine Karte im Umschlag zurück.
Herr Dennstädt, Elvirastraße, Eisernes Kreuz Erster Klasse, einst Kommandant der Roten Armee von Altötting, der dort die Kapelle hütete und sechs Jahre Zuchthaus erhielt und jetzt keine Arbeit finden kann, auch von Auer abgewiesen wurde (sein Bruder ist Redakteur in Bamberg)und jetzt aus der Gewerkschaft austritt. 30 M. für seine Familie, wohnt bei den Schwiegereltern.
Pater Heribert - kann die Oberschwester Gabriela Pfeilschifter nicht mehr ertragen, sie gehe aber hinterhältig an Herrn Weihbischof. Bei der Abstimmung sieben Schwestern für einen neuen Spiritual, 13 dagegen. Ich werde mit Weihbischof reden und dann eine Visitation und ihm mitteilen, eventuell Neuwahl.
Domkapitular Brem über seine Mission in Augsburg siehe oben.

Rechtsanwalt Schweigert bringt Ansicht von Einsiedeln, will schon zu Weihnachten nach Rom. Pater Otto und Stephan in Sankt Bonifaz hätten viel Heimweh gehabt.
Dr. Linhardt - dankt für Predigerstelle Sankt Cajetan.
Frau Professor Stiefel - bittet für Stockdorf. Für den Missarius 20 Dollar-Stipendien, fürs Heim 15 Dollar. Ob Bichlmeier von Dingolfing nicht in der Diözese eine Stelle bekäme - nicht leicht.
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Herr
Zils
(?)
-
zuerst abgewiesen, weil er für den oberbayerischen
Zeitungsblock
gezeichnet hatte, also etwas
Politisches
vermutet wurde. Trotzdem begann er: In 15 Zeitungen hätte mancher
Gegner, besonders in Freising mache man
Schwierigkeiten,
weil Major
Müller
plötzlich umgeschwenkt habe,
„und wenn ich eine Empfehlung Ihnen geben könnte“
- bitte davon nicht die Rede.
Dann etwas „wie in der Beichte“:
Grassl
und
Schauer
hätten sich in der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst bereichert,
das
sei
gräßlich
und schauerlich, es handle sich um die katholische Sache in München, er
selber würde im Glauben
irre
und
sehr viele andere,
auf der Versammlung sei mit
Eminenz
Namen herumgeworfen worden, ob man nicht
den Vorschlag mache, es solle
alles nach dem damaligen
Dollar-Stand
bemessen werden - „alles wie in der
Beichte“ - ich
mische mich nicht drein in Vereinssachen. Sehr
zudringlich, obwohl zweimal
ans Telefon gerufen.
Dr. med. phil. Albert Welsch - Bruder der Oberin vom Guten Hirten, nicht recht zufrieden mit der Bezahlung seines Fabrikherren, soll eine Eingabe machen. Musiziert viel am Abend, jetzt verheiratet.
15.00 Uhr Frau Oberin Giovanna von Rom - schwer herzleidend, täglich sechs Digitalis und absolute Ruhe. Will Petrina als Helferin verlangen. Vielleicht nach Gersau. Mutter auch wieder krank und Schwester auch.
16.00 Uhr Dr. Kohtes - tief in Studien und religiöse Spekulationen.
Reichsminister Dr. Stresemann schickt vom Bayerischen Hof eine Karte im Umschlag und ich trage abends 18.00 Uhr eine Karte im Umschlag zurück.