Tagebucheintrag vom 22. Oktober 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10010, Seite 28-29

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22. Oktober. Generalleutnant Weiß-Tonak hier, bringt eine neue philosophische Arbeit im Manuskript, in Fühlung bleiben mit der Kirche - ich leider keine Zeit, mein Referent nur negativ, also lieber zu Grabmann oder Pater Heribert.

Neobischof von Würzburg, Ehrenfried - sehr bescheiden. Noch keine Bulle. Ich habe noch nicht schreiben können, weil erst zurück. In Würzburg großes Durcheinander im Bischofshof.

Generalsekretär Neuhäusler - wegen der Missionsvorschau in der Zollhalle. Ich gehe heute Nachmittag.

Präses Bruckmayer - bringt Brief vom Weihbischof - ich werde ihn bald besuchen.

Professor Hans Meyer, Würzburg - übergibt ein Buch. Er hätte doch, wo Stölzle einseitig pädagogisch war, die philosophischen Werke angeschafft, mit Marbe in gutem Verhältnis. Wegen Angelica Schultz, ob sie nicht irgendwo untergebracht werden könnte.

Baron Cramer-Klett - von Rom zurück. Die beiden Nuntiaturen vorerst in Personalunion - Ritter darüber nicht erbaut. Pacelli will in die Seelsorge. Cerretti erst Herbst 25 für den Hut. Der Heilige Vater erklärt, auch aus politischen Gründen will er bei der Bedeutung von Bayern und München die Nuntiatur hier erhalten wissen.

Pater Ludger mit dem neuen Präsidenten vom Vincenzverein: Laienhilfe ist gut, das Geld nicht admassieren.

Schwester Maria Paula von Zangberg mit Fräulein Studienprofessorin Borzaga - bringen ein Meßgewand für die neue Korbinianskirche.

Maria Helm - sammelt für den Hildegardisverein. 100 M.

Weihbischof von Trier: Ordinarius ist krank und muß November aussetzen.

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Regierungspräsident Staatsrat von Knözinger - spricht von der traditionell friedlichen Zusammenarbeit zwischen Regierung und Ordinariat. Möge so bleiben.

Passionistenpatres: Pater Ludwig übergibt vom Generalsuperior 20 Englische Pfund für die Armen. Spricht englisch.

15.00 Uhr Marie Fitz, sehr traurig und krank wegen der Vorkommnisse in der Schule. Es gibt also Lehrerinnen, die Disziplin üben, wenn Kinder in der Schule sich vergangen haben.

14.30 Uhr Schneider Baureß probiert den Talar - will ihn ohne Rechnung machen - meint dafür päpstlicher Hoflieferant.

16.00 Uhr im Auto die Vorschau der Missionsausstellung in der Zollhalle besucht. Professor Dürck erklärt.

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