Tagebucheintrag vom 5. September 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10009, Seite 96

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Freitag, 5. September. Auf dem Weg zum Ordinariat läuft mir wieder der kranke Mann nach, der immer noch studieren will, auf dem Weg zum Herrn Nuntius drei Männer von „Licht und Liebe“ für Indien. Sie seien in Wien approbiert, der eine war in Genua. Ich erkläre nur: „Danke für Information, wenn einer von meinen Geistlichen in die Mission will, mache ich keine Schwierigkeit sonst aber Priestermangel“ - nur auf dem Weg bis zum Nuntius.

Pacelli: Grüße von Sibilia, für Pfaundler Kinderspital eventuell päpstliche Spende, in Freising eventuell Protest wegen Verzögerung des Konkordats, Glückwünsche zur Rede in Hannover. Er selber 1) über Ehrenfried hat Bischof von Eichstätt das günstigste Zeugnis gegeben, aber Gasparri ist außerhalb Roms und Pizzardo ist überarbeitet. 2) Erzbischof Hauck hat Ruhland als Prälaten vorgeschlagen - weil er zweimal Rektor war. Das war früher ein Gegengrund! Ich wäre nicht dafür, bin aber auch nicht dagegen, weil ich nicht gefragt bin. 3) Ob mein Rechtsanwalt ein gut katholischer Mann sei? Ich gebe die Adresse von Simon.

Nachmittag besuche ich Gräfin Tattenbach in Arbeiter-Klinik.

Stadtrat Rauch kommt von Hannover, bringt mir die Zeitungen. Ob ein Protest gegen den Evangelischen Bund? Jetzt keine Versammlung, aber ruhige, feste Erklärung. Fürs Dawesgutachten hätten die Deutschnationalen heimlich ihre Stimme abgegeben.

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