Tagebucheintrag vom 31. März 1924Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10009,
Seite 63
Montag,
31. März.
Prälat Hartig
-
wir suchen
die
Tapete
aus, das
Wucherabwehramt
gibt wieder ein
Zimmer
zurück
-
das prächtige
Seidentapetenzimmer
sehr schmutzig, auch die Türe entsetzlich. Das
Amt
wird abgebaut.
Dr. Goretzky - „für einen wertvollen, hochgebildeten Menschen“, der Schulden gemacht hat, kennt
nicht den
Namen,
gesteht verschämt,
daß er
Student
sei, mit feuchten Augen,
also mit großer Herzensteilnahme
-
50 M.
Stadtrat Rauch - wegen einer Kundgebung des Zentralkomitees gegen Ludendorff etwa am 10. im Löwenbräukeller. Einzelkundgebungen würden leicht gestört. Er ist viel auf Wahlreden draußen - besonders schwer heuer, weil die Deutschvölkischen störend eingreifen
-
er ist nicht so
pessimistisch
wie andere und glaubt, die Volkspartei werde nicht mehr
als 15
Prozent
Stimmen verlieren.
Baronin Moreau - mit vielen Armenbriefen. Es kommen jetzt sehr zudringliche Arbeitslose, die alle acht Tage schreiben und sehr verbittert sind. Pater Loenartz hätte gepredigt die Passion Christi durch Sünde und Lüge müsse sich an der Kirche wiederholen. Ein paar Männer auf der Straße hätten offen gesagt: Da muß man halt lügen.
Lotte Seboldt - wieder gesund. Wegen Confessio
.
Pater Noppel: Berichtet, daß Pater Haas, Zürich, ihm beigegeben wird. Wird Caritasabzeichen für meine Diakone besorgen. Bischof Waitz: Über römische Frage mit den zwei Bedingungen.
Nachmittags zu Hause, erst am Abend, wenn es dunkel wird, zu Nuntius: Ihm gratulieren, daß das Concordat in essentia
abgeschlossen ist und zu seinem
silbernen
Priesterjubiläum.
Nicht
zuhause.
Er kommt dann
abends
20.00 Uhr
zu mir und richtet mich seelisch wieder auf: Wenn
Demonstrationen,
vengano anche da me
!
Dr. Goretzky - „für einen wertvollen, hochgebildeten Menschen“, der Schulden gemacht hat, kennt

Stadtrat Rauch - wegen einer Kundgebung des Zentralkomitees gegen Ludendorff etwa am 10. im Löwenbräukeller. Einzelkundgebungen würden leicht gestört. Er ist viel auf Wahlreden draußen - besonders schwer heuer, weil die Deutschvölkischen störend eingreifen

Baronin Moreau - mit vielen Armenbriefen. Es kommen jetzt sehr zudringliche Arbeitslose, die alle acht Tage schreiben und sehr verbittert sind. Pater Loenartz hätte gepredigt die Passion Christi durch Sünde und Lüge müsse sich an der Kirche wiederholen. Ein paar Männer auf der Straße hätten offen gesagt: Da muß man halt lügen.
Lotte Seboldt - wieder gesund. Wegen Confessio

Pater Noppel: Berichtet, daß Pater Haas, Zürich, ihm beigegeben wird. Wird Caritasabzeichen für meine Diakone besorgen. Bischof Waitz: Über römische Frage mit den zwei Bedingungen.
Nachmittags zu Hause, erst am Abend, wenn es dunkel wird, zu Nuntius: Ihm gratulieren, daß das Concordat in essentia

